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2 Stöhrhaus Auf der Untersberg-Hochfläche

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AUSGANGSPUNKTE

Hintergern (790 m), letzter Parkplatz unweit des Gasthauses Theresienklause (auch Busanbindung). Alternativen sind der Parkplatz Neuhäusl in Ettenberg (ca. 780 m) oder Winkl (647 m) im Bischofswiesener Tal.

GEHZEITEN

Aufstieg ab Hintergern bzw. Ettenberg 3–3.30 Std., ab Winkl eher 4 Std. Rückwege zwischen 2 und 3 Std.; Verbindungsweg zwischen Hintergern und Ettenberg (bei Kombination) ca. 1 Std.

AUFSTIEGSMETER

Ab Hintergern und Ettenberg jeweils ca. 1100 Hm, ab Winkl 1250 Hm

ANFORDERUNGEN

Auf allen beschriebenen Varianten unschwierige Bergwege, aber relativ lang; daher vor allem gute Kondition nötig. Bei schlechter Sicht erhöhte Aufmerksamkeit auf dem Hochplateau.

KARTE

Alpenvereinskarte; 1:25 000, Blatt BY 22 »Berchtesgaden – Untersberg«

TOURISMUSINFORMATION

Tourist-Information, D-83471 Berchtesgaden, Tel. 0049/(0)8652/656 50-70

ÜBERGÄNGE

Toni-Lenz-Hütte (1411 m), über Mittagsscharte und Thomas-Eder-Steig, 3 Std.; Zeppezauerhaus (1664 m), über die Untersberg-Hochfläche, 3.30 Std.

GIPFELTOUR

Berchtesgadener Hochthron (1972 m), 20 Min.


Gipfelplateau und Höhlensystem Mächtige Plateaustöcke prägen in weiten Bereichen das Wesen der Berchtesgadener Alpen. Während sie an den Rändern oft steilwandig abbrechen, breiten sich oben weite, verkarstete Hochflächen mit einem unübersichtlichen Geflecht aus nackten Karrenfeldern und einer mitunter schier undurchdringlichen Latschen-Macchia aus. Ein typischer Vertreter ist der zwischen Salzburg und dem Berchtesgadener Talkessel gelegene Untersberg, der aufgrund des prägnanten Aufbaus und vor allem seines Höhlenreichtums wegen auch als Sagenhort Bekanntheit erlangt hat. Von den wenig ausgeprägten Gipfelpunkten des Untersbergs ragt der Berchtesgadener Hochthron mit knapp 2000 Metern am höchsten empor. In Rufweite befindet sich das Stöhrhaus, dessen entrückte Lage auf der herben Hochfläche tüchtige Wanderer anlockt. Dabei kann man zwischen verschiedenen Zugängen wählen.

Von Hintergern über den Stöhrweg Der beliebteste ist – neben der klassischen Plateauüberschreitung von der Bergstation der Untersbergbahn am Geiereck – der Stöhrweg mit Ausgangspunkt in Hintergern. Dort hat man schon die Schokoladenseite des Massivs vor Augen, die glatten, mit zahlreichen Kletterführen gespickten Südostabstürze. In Hintergern passiert man die letzten Höfe, hält sich linker Hand in den Wald und steigt Richtung Kaltwasser-Diensthütte hoch. Kurz danach mündet der Stöhrweg von Aschau. Unter der Almbachwand erwartet uns eine landschaftlich reizvolle, flache Traverse, ehe die Trasse Richtung Leiterl in Kehren wieder anzieht. In diesem Abschnitt kommt der Weg von Ettenberg über den herrlich gelegenen Scheibenkaser dazu, am Sattel dann jener von Winkl über den Reisenkaser. Gemeinsam legt man das letzte Stück hinauf zur Hochfläche zurück, wo uns das Stöhrhaus als willkommenes Refugium inmitten einer eigentümlichen Einöde empfängt. Mit ein paar Konditionsreserven sind auch die letzten Meter zum Berchtesgadener Hochthron (1972 m) kein Problem; der Ausblick ist vor allem über die Südwand hinweg gen Süden gigantisch.

Rundtour über Ettenberg Wer im Abstieg gern einer Variante folgt, findet die günstigste Möglichkeit in der Route nach Ettenberg. Sie zweigt am Leiterl Richtung Osten ab und quert ein Stück horizontal unter den Wänden entlang. Dabei kommt man auch an einem auffälligen Felsportal vorbei, dem sogenannten Mittagsloch. Durch seinen ganz engen, nahezu senkrechten Ausstieg auf die Hochfläche könnte man sogar nahe unserer Hütte quasi unvermittelt aus dem Erdboden schlüpfen: ein absoluter Clou am Untersberg, aber trotz der Sicherungen nicht ganz ohne Tücken. Der traditionell bewirtschaftete Scheibenkaser (1450 m) am Fuß der Südwand lädt nochmals zu ausgiebiger Rast ein, bevor es durch den Bergwald Richtung Ettenberg hinabgeht. Von dort besteht eine Verbindung durch den oberen Teil des schluchtartigen Almbachgrabens zurück nach Hintergern, eine interessante Abrundung der vielseitigen Untersbergtour.


Fantastisch ist die Aussicht vom Berchtesgadener Hochthron.


Der Felsaufbau des Untersberges, wie man ihn vom Stöhrweg sieht.

Stillere Wege von Westen Weniger frequentiert werden die Routen über den stark bewaldeten Westhang des Massivs, entweder von Winkl über den Reisenkaser oder von Hallthurm via Zehnkaser. Erstgenannte soll noch kurz vorgestellt werden: Man kreuzt bei Winkl den am Waldrand entlangführenden Maximilians-Reitweg und hat anschließend ein längeres, relativ eintöniges Bergauf zu absolvieren. Zwischendurch wird der Sattel am Nierntalkopf überschritten, auch ein Zugang von Hallthurm gesellt sich hier dazu. Im Bereich des Reisenkasers lichtet sich der Wald, und das Gelände legt sich zurück. Bald darauf ist der Sattel am Leiterl gewonnen, wo in den Stöhrweg eingefädelt wird.


Das Stöhrhaus steht knapp unterhalb des Berchtesgadener Hochthrons.

Hüttensteckbrief

Höhe: Stöhrhaus, 1894 m

Besitzer: DAV Sektion Berchtesgaden, erbaut 1901

Kapazität: 64 Schlafplätze

Bewirtschaftet: Mitte Mai – Mitte Oktober

Winterraum: nein

Telefon: 0049/(0)8652/72 33

Hüttenziele im Berchtesgadener und Salzburger Land

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