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7 Gotzenalm Eine Berchtesgadener Bilderbuchidylle

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AUSGANGSPUNKT

Jennerbahn in Dorf Königssee (630 m), Mittelstation auf 1185 m. Oder die Schiffsanlegestellen Kessel bzw. Salet am Königssee (603 m)

GEHZEITEN

Aufstieg ab Jenner-Mittelstation und Kessel jeweils 3–3.30 Std., ab Salet knapp 4 Std. Abstiege je nach Route 2–3 Std.

AUFSTIEGSMETER

Ab Jenner-Mittelstation rund 800 Hm, ab Kessel bzw. Salet 1100 Hm

ANFORDERUNGEN

Leicht knifflige Passagen sind am ehesten am Unteren Hirschenlauf sowie am Kaunersteig zu erwarten; phasenweise Steilgelände (teils Treppen und Seilgeländer). Auch von Kessel recht steil, aber leichter. Ansonsten überwiegend breite Trassen, jedoch vor allem von der Jennerbahn her nicht zu unterschätzende Wegstrecke (mountainbiketauglich). Am wichtigsten ist eine gute Ausdauer.

KARTEN

Alpenvereinskarte, 1:25 000, Blatt BY 21 »Nationalpark Berchtesgaden – Watzmann« oder Blatt 10/2 »Hochkönig – Hagengebirge«

TOURISMUSINFORMATION

Tourist-Information, D-83471 Schönau am Königssee, Tel. 0049/(0)8652/17 60

ÜBERGÄNGE

Schneibsteinhaus (1668 m) bzw. Stahlhaus (1728 m), 3 Std.; Wasseralm (1416 m), 3.15 Std.

GIPFELTOUR

Kahlersberg (2350 m), Alpinsteig via Hochgschirr, 3 Std.


Hoch über dem Königssee Mehr als 1000 Meter Höhendifferenz liegen zwischen dem Spiegel des Königssees und dem ausgedehnten Hochweidengebiet der Gotzenalm, getrennt durch wilde Steilabbrüche, die das Ambiente des weltberühmten »bayerischen Fjords« entscheidend mitprägen. Im Gegensatz zu vielen anderen, meist sehr abgelegenen Almen im Nationalpark Berchtesgaden wird die »Gotzen« auf der östlichen Königsseeseite immer noch bestoßen (nachweislich seit dem 8. Jahrhundert).

Darüber hinaus besitzt sie aber auch starkes touristisches Gewicht, der Springlkaser wird seit Langem als Wanderstützpunkt geführt und bedient damit Berggeher auf langen Touren Richtung Hagengebirge und Steinernes Meer. Tagesgäste finden sich hier oft zahlreich ein, und viele von ihnen strampeln mit dem Mountainbike herauf, um nach einer zünftigen Brotzeit mit Watzmannblick zur rauschenden Talfahrt anzusetzen. Da ist es jeder Tropfen Schweiß wert, der zuvor in den steilen Serpentinen vergossen wurde…

Über die Priesbergalm und den Unteren Hirschenlauf Es ist zwar nicht der kürzeste Weg zur Gotzenalm, aber jener mit den geringsten Aufstiegsmühen und daher für viele vielleicht der bevorzugte: Von der Jenner-Mittelstation aus wandert es sich eine ganze Weile bequem über Almbalkone, zu Beginn an der Strubalm vorbei, nach einem zwischenzeitlichen Aufwärtsstück via Branntweinbrennhütte (wo noch der kernige Enzianschnaps destilliert wird) auch über die idyllische Priesbergalm. Die Watzmann-Ostwand vis-à-vis fesselt uns schon hier. Nach der Priesbergalm zweigen wir rechts zum Unteren Hirschenlauf ab, eine Passage quer durch steile Waldhänge, die namentlich bei Nässe wegen der glitschigen Holzstiegen Aufmerksamkeit erheischt. Der Zwischenabstieg dabei ist lästig, aber unvermeidlich. Unweit der Seeaualm stoßen wir auf den breiten Wirtschaftsweg, der von der Gotzentalalm kommend in zahlreichen Serpentinen zum Gotzenplateau hinaufzieht. Eine überraschende Weite tut sich dort auf, im Hintergrund die Gipfelparade von Hagengebirge, Hochkönig und Steinernem Meer, nicht zu vergessen König Watzmann.


Die »Gotzen« zählt zu den höchsten noch bestoßenen Almen um Berchtesgaden.


Friedvolle Abendstimmung am Springlkaser

Für den Rückweg bietet es sich an, die breiten Wege über die Gotzental- zur Königsbachalm zu wählen. Von dort gelangt man zurück zur Jenner-Mittelstation oder über die sogenannte Hochbahn direkt zur Talstation. Des Weiteren kann man bei guter Zeitplanung auch eine der nachfolgend beschriebenen Routen zum Königssee einschlagen.

Direkt vom Königssee aus Zwei Wege sind es, die vom Ostufer aus die Steilflanken überwinden – dort, wo sie nicht gar so erdrückend sind. Von der Bedarfsanlegestelle Kessel geht es im Bergwald weit südwärts ausholend bergan. 500 Höhenmeter müssen bis zur großen Lichtung der Gotzentalalm (1110 m) überwunden werden. Nachfolgend stehen noch die zahlreichen strengen Kehren der Almstraße bevor, unterbrochen nur durch das Flachstück bei der Seeaualm, wo die Route vom Unteren Hirschenlauf mündet – für Biker eine echte Herausforderung, für Wanderer eher ein Hatscher. Da ist mit Erreichen der Geländeschwelle zum Gotzenplateau sicher jeder erleichtert.


Vom Feuerpalfen erhaschen wir einen Prachtblick auf die Watzmann-Ostwand; morgens verbirgt sich der Königssee oft noch unter einer Nebeldecke.

Viel weiter südlich, von der Endhaltestelle Salet ausgehend, zieht der Kaunersteig bergwärts. Nach einem Kilometer Schongang am Ufer entlang tut er dies in ziemlich kompromissloser Weise, sprich in anhaltender Steilheit. Die Hunderte von Holzstufen sind nicht jedermanns Sache, doch wohl die einzige Möglichkeit einer witterungsbeständigen Weganlage. Richtung Regenalm (1540 m) flacht das Gelände spürbar ab, bevor man am oberen Rand der Lichtung auf den Reitweg (Nr. 493) trifft und ihm nach links durch die lichten Waldbestände des Plateaus zum Ziel folgt.

Zur legendären Königsseeloge Vom eigentlichen Highlight der Gotzenalm war jetzt noch gar nicht die Rede: Gemeint ist der Aussichtspunkt Feuerpalfen am Warteck (1741 m), auf kurzem Stichweg zu erreichen. Dort offenbart sich das perfekte Landschaftsbild: tief unten der dunkelblaue Königssee mit seinen »Spielzeugbooten« und der Halbinsel von St. Bartholomä, daraus unvermittelt aufragend die gewaltige Ostwand des Watzmann in der Gesamtschau. Was für ein Traumblick!

Hüttensteckbrief

Höhe: Gotzenalm, 1685 m

Besitzer: privat

Kapazität: 99 Schlafplätze

Bewirtschaftet: Ende Mai – Mitte Oktober

Winterraum: nein

Telefon: 0049/(0)8652/69 09 00

Hüttenziele im Berchtesgadener und Salzburger Land

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