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1 Reichenhaller Haus Zur Gipfelhütte am Hochstaufen

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AUSGANGSPUNKT

Wanderparkplatz bei der Padinger Alm (667 m); Zufahrt von Bad Reichenhall (keine Busanbindung)

GEHZEITEN

Aufstieg über Steinerne Jäger 3 Std., Abstieg via Bartlmahd 2 Std.

AUFSTIEGSMETER

Ab Padinger Alm ca. 1150 Hm (geringfügige Zwischenabstiege inklusive)

ANFORDERUNGEN

Streckenweise steile Bergwege, vor allem über die Steinernen Jäger. Hier im oberen Teil vielfach Felsschrofengelände, das die Zuhilfenahme der Hände erfordert (etliche Stellen I). Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Normalweg über Bartlmahd deutlich leichter (Einstufung mittel), aber ebenfalls grundlegende Trittsicherheit angezeigt. Bei Hitze sehr anstrengende Tour!

KARTE

Alpenvereinskarte, 1:25 000, Blatt BY 19 »Chiemgauer Alpen Ost – Sonntagshorn«

TOURISMUSINFORMATION

Tourist-Information, D-83435 Bad Reichenhall, Tel. 0049/(0)8651/71511-0

ÜBERGANG

Zwieselalm (1386 m), 1.45 Std.

GIPFELTOUR

Hochstaufen (1771 m), 5 Min.


Hoch über Bad Reichenhall Die Aussicht schweift über das unvergleichliche Gipfelensemble der Berchtesgadener Alpen und reicht auf der anderen Seite weit über Salzburg ins Alpenvorland hinaus. An klaren Tagen lassen sich sogar die Kammwellen des Bayerischen Walds in über 100 Kilometer Entfernung ausmachen! Zweifelsohne besitzt das Reichenhaller Haus einen der erlesensten Standorte in Bayerns Bergen – eine echte Panoramahütte, kühn an die ausgesetzte Gipfelschulter des Hochstaufen geheftet. Zum höchsten Punkt dieses populären Reichenhaller Hausberges ist’s dann nur noch ein Katzensprung. Und die Tiefblicke auf die Dächerlandschaft der Kur- und Salinenstadt nehmen sich schlichtweg atemberaubend aus.

Verschiedene Routen führen hinauf zum Hochstaufen mit seiner gipfelnahen Hütte, seit ein paar Jahren sogar eine richtige Ferrata, eine ziemlich knackige dazu: Der Pidinger Klettersteig sucht und findet eine Folge schwieriger Passagen nahe der Senkrechten in der abweisenden Nordwand des Berges. Damit haben normale Wanderer freilich nicht viel am Hut, weshalb die Südanstiege auch weiterhin Usus bleiben werden. Immerhin mangelt es auch dort nicht an leicht prickelnden Elementen, insbesondere auf der Route über die Steinernen Jäger, wo man ab und zu schon mal Hand an den abschüssig schrofigen Fels legen muss. Zusammen mit dem Normalweg über die Bartlmahd ergibt sich die klassische Überschreitung von der Padinger Alm aus. Die Südexposition besitzt zudem den Vorteil einer langen Saison, im Gegenzug allerdings auch die Bürde einer Hitzeschlacht bei hochsommerlichen Bedingungen. Es sei nicht verschwiegen, dass bereits manch übereifriger Wanderer auf den gut 1100 steilen Höhenmetern regelrecht »eingegangen« ist. Man bekommt sie halt keineswegs geschenkt, die prächtige Aussicht vom Hochstaufen.


Wie ein Adlerhorst klebt das Reichenhaller Haus am Hochstaufen.

Verwegen über die Steinernen Jäger Schon kurz hinter dem Parkplatz bei der Padinger Alm trennt sich die Route via Steinerne Jäger vom Normalanstieg. Wir folgen der rechts wegziehenden Forststraße und treffen bald auf die Fortsetzung eines Steiges, der phasenweise ziemlich steil im Hochwald bergauf leitet. Man passiert eine wenige Meter abseits stehende Jagdhütte und gewinnt oberhalb der Buchmahd die vorerst noch bewaldete Kammhöhe. Erste Schrofen tauchen auf, einmal durch eine Eisenleiter überwunden; abgesehen von wenigen Eisenstiften ist dies die einzige gesicherte Passage. In der freien Berglehne, in die man nach ein paar latschengesäumten Schrofen hineingelangt, müssen wir routinierten Umgang mit abschüssigem Terrain beweisen. Steile Aufwärtspassagen wechseln dabei mit Querungen um die eine oder andere Rippe herum; immer wieder ist leichte Kraxelei oder vorsichtiges Schleichen angesagt. Von oben schaut bereits das Reichenhaller Haus auf uns herab, welches nach rund drei ebenso anstrengenden wie anregenden Stunden erreicht ist. Auf den Gipfel – wie schon gesagt nur eine Zugabe von wenigen Schritten – wird hier wohl niemand verzichten.

Rückweg über die Bartlmahd Der Normalweg führt weiter westlich ausholend über die Bartlmahd und bietet die ideale Option für den Abstieg. Weniger geübte Berggeher sollten ihn jedoch unbedingt auch fürs Bergauf wählen, denn heikle Passagen kommen hier kaum vor. Vom Reichenhaller Haus geht es zuerst westwärts unter dem felsigen Gipfelaufbau des Hochstaufen hindurch und auf schrofigem Steig ein Weilchen in Kammnähe weiter. Vor der eigenen Nase zeigen sich Mittelstaufen und Zwiesel, deren zünftige Überschreitung in einer Gratsenke abzweigt. Wir hingegen begeben uns mit dem Hauptweg schräg links hinab und steuern eine Art Sattel an. Dort abermals links abdrehend über die Hänge der Bartlmahd weiter. Man taucht allmählich in den zunächst noch mit einigen Blößen durchsetzten Wald ein, wo in Kürze der Verbindungssteig zur Zwieselalm ausgewiesen wird. Windungsreich zieht die gut angelegte Trasse tiefer und erreicht durch erholsam schattigen Bergwald die Forststraße unweit des Ausgangspunkts.


Große Schau ins Herz der Berchtesgadener Alpen


Das Gipfelkreuz am Hochstaufen

Hüttensteckbrief

Höhe: Reichenhaller Haus, 1750 m

Besitzer: DAV-Sektion Bad Reichenhall, erbaut 1908

Kapazität: 30 Schlafplätze

Bewirtschaftet: Anfang Mai – Mitte Oktober

Winterraum: nein

Telefon: 0049/(0)8651/55 66

Hüttenziele im Berchtesgadener und Salzburger Land

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