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8 Wasseralm Zum romantischen Kleinod in der Röth

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AUSGANGSPUNKT

Salet (604 m), Endpunkt der Königssee-Schifffahrt; Buslinie von Berchtesgaden nach Dorf Königssee

GEHZEITEN

Aufstieg über Röthsteig 3 Std., Abstieg über Landtalsteig 2.30 Std.; man kalkuliere zudem die Bootsfahrt von zweimal 50 Min. ein!

AUFSTIEGSMETER

Insgesamt gut 900 Hm inklusive kurzer Gegensteigungen

ANFORDERUNGEN

Der Röthsteig ist streckenweise sehr steil und ausgesetzt, für Geübte aber ausreichend gesichert. Auch am Landtalsteig steile Partien, insgesamt aber spürbar leichter. Besondere Vorsicht bei Nässe! Konditionell durchschnittliches Tagespensum.

KARTE

Alpenvereinskarte, 1:25 000, Blatt BY 21 »Nationalpark Berchtesgaden – Watzmann« oder Blatt 10/2 »Hochkönig – Hagengebirge«

TOURISMUSINFORMATION

Tourist-Information, D-83471 Schönau am Königssee, Tel. 0049/(0)8652/17 60

ÜBERGÄNGE

Kärlingerhaus (1630 m), via Halsköpfl, 3.30 Std., über Niederbrunnsulzen, 6 Std.; Gotzenalm (1685 m), via Landtal, 3.30 Std.

GIPFELTOUREN

Großes Teufelshorn (2361 m), 3 Std.; Kleines Teufelshorn (2283 m), 3 Std., jeweils Alpinsteige; Funtenseetauern (2578 m), pfadlos über den Unsünnigen Winkel, 4.30 Std.


Eine ursprüngliche Blockhütte Die Wasseralm gehört sicherlich zu den urigsten Zielen in diesem Buch. Da taucht man weit in abgeschiedene Gefilde des Nationalparks ein, wo sich buchstäblich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Und trifft nicht auf ein großes Unterkunftshaus, sondern auf ein spartanisches Hüttchen in Blockbauweise, das noch ein unverfälschtes Gefühl von fernab der Zivilisation vermittelt. Deshalb sollte ich an dieser Stelle vielleicht gar nicht zu sehr schwärmen, denn ein großer Zulauf würde das Idyll gefährden. Die Wasseralm kann auch längst nicht so viele Wanderer aufnehmen wie etwa ein Kärlinger- oder ein Watzmannhaus; bis vor einigen Jahren war sie offiziell sogar eine Selbstversorgerhütte. Doch wird hier kaum jemand verhungern oder verdursten, der seinen Proviant zu knapp bemessen hat.

Röthsteig und Landtalsteig Glücklicherweise sind die Zugänge in den versteckten Winkel der Röth recht beschwerlich und auch nicht gerade leicht. Am Röth- und am Landtalsteig müssen schon gute Portionen Trittsicherheit und Bergtauglichkeit mitgebracht werden. Bevor es überhaupt losgeht, können wir uns während der 50-minütigen Bootsfahrt über den Königssee in Muße auf die Bergwelt einstimmen. Am Landungssteg unweit der Saletalm steigen wir aus, bestaunen die Gebirgsarena ringsum und wenden uns dem Oberseekessel zu. Ein anregender Steig führt rechts zwischen Ufer und Walchhüttenwand entlang zur malerischen, von dräuenden Felsflühen eingefassten Fischunkelalm. Mit ihren 620 Metern Meereshöhe dürfte sie einen »Minusrekord« innehaben, und doch ist ihre Bewirtschaftung aufwendiger als anderswo: Die Tiere können nämlich einzig und allein per Schiff »aufgetrieben« werden.


Als Zwillingsgipfel stechen die Teufelshörner über der Röth ins Auge.

Das eigentliche Almgebäude lassen wir links liegen (beim Rückweg kann man auf die Einkehrmöglichkeit zurückkommen) und begeben uns über eine seichte, bewaldete Geländeschwelle in den hinteren Bergkessel, der völlig abgeriegelt scheint. Rechter Hand donnert der Röthfall über die Felsen – besonders zur Schneeschmelze ein imposantes Schauspiel. Nach ein paar Kehren verzweigt sich der Weg auf einer Höhe von 940 Metern. Spätestens jetzt muss man sich klar darüber sein, ob man dem ausgesetzten Röthsteig gewachsen ist. Der zunächst nach links ansteigende Landtalsteig ist die leichtere Variante, allerdings ebenfalls nicht zu unterschätzen.

Auf dem Röthsteig geht es über etliche gesicherte Passagen schräg rechts durch das Gewänd empor, bevor eine Geländeabstufung in dichteren, urwüchsigen Wald hinein Entspannung für die Gemüter bringt. Eine halbe Stunde später betreten wir die große Lichtung in der Röth und entdecken unser Ziel, die Wasseralm.

Für den Abstieg sollte man dem Landtalsteig den Vorzug einräumen. Diese Route beginnt östlich der Hütte mit einem kleinen Anstieg (Weg Nr. 416) und setzt sich dann etwas verschlungen und in längerer Querung oberhalb der Röthwände nordwärts fort. Großartige Durchblicke zum Obersee! Allmählich verliert man Höhe und gelangt unter den Einschnitt des Landtals, wo der Abstieg Richtung Salet/Obersee ausgewiesen wird. Über einen steileren Riegel geht es abwärts in den Kessel und auf bekanntem Weg zurück zum Königssee.

Die Teufelshörner – Wahrzeichen der Röth Ausgesprochene Wanderberge fehlen im Gebiet der Röth – kein Wunder in dieser wilden Umgebung. Mit kleinen Pfaden und spärlichen Markierungen warten zumindest die beiden Teufelshörner auf, die als markante Zwillinge bereits vom Südende des Königssees ins Auge stechen. Im Karstmuldengelände südöstlich der Wasseralm verzweigen sich die Routen; jene zum Großen Teufelshorn (2361 m) führt durch eine seichte Rinne unter einen mächtigen Kartrichter und weiter gegen den Nordwestrücken hinan. Nach dem Schrofenvorbau über leichte Kletterstellen (I) und den steilen Gipfelrücken zum höchsten Punkt. Wer das Kleine Teufelshorn (2283 m) bevorzugt, gelangt durch einen gassenartigen Kareinschnitt Richtung Blühnbachtörl, um sich kurz davor scharf nach links zu wenden und den Gipfel über den am Ende schmaler werdenden Kammrücken zu gewinnen.


Großartiger Ausblick in die Obersee-Furche mit dem Watzmann dahinter


Abgeschiedenes Refugium im Nationalpark Berchtesgaden: die Wasseralm

Hüttensteckbrief

Höhe: Wasseralm, 1416 m

Besitzer: DAV-Sektion Berchtesgaden

Kapazität: 50 Schlafplätze

Bewitrschaftet: Ende Mai bis Anfang Oktober

Winterraum: ja, offen

Telefon: 0049/(0)8652/609 11 60

Hüttenziele im Berchtesgadener und Salzburger Land

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