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4 Toni-Lenz-Hütte Zur Schellenberger Eishöhle

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AUSGANGSPUNKT

Paßthurm (468 m), an der B 305, 1,5 km nördlich von Marktschellenberg; Parkplatz und Haltestelle der Buslinie Berchtesgaden–Salzburg

GEHZEITEN

Aufstieg 2.45 Std., Abstieg 2 Std. Haltestelle der Buslinie Berchtesgaden–Salzburg

AUFSTIEGSMETER

Ab Paßthurm 950 Hm

ANFORDERUNGEN

Normaler, gut angelegter Bergweg bis zur Hütte, der aber zumindest gewisse Ansprüche an die Kondition stellt

KARTE

Alpenvereinskarte, 1:25 000, Blatt 22 »Berchtesgaden – Untersberg«

TOURISMUSINFORMATION

Tourist-Information, D-83487 Marktschellenberg, Tel. 0049/(0)8650/98 88-30

ÜBERGÄNGE

Zeppezauerhaus (1664 m), über Thomas-Eder-Steig und Salzburger Hochthron oder über Schellenbergsattel und Dopplersteig, jeweils rund 2 Std.; Stöhrhaus (1894 m), über Mittagsscharte und Untersberg-Hochfläche, ca. 3.30 Std.

GIPFELTOUR

Salzburger Hochthron (1852 m), über den Thomas-Eder-Steig, 1.30 Std.


Unterwegs in der Unterwelt In diesem Fall zeichnet nicht der Alpenverein für die Errichtung einer Berghütte verantwortlich, sondern die Höhlenforschung, die ja im Untersbergmassiv ein ausgesprochen reiches Betätigungsfeld findet und oberhalb von Marktschellenberg ein besonderes Objekt der Begierde ausgemacht hat: Schon vor langer Zeit von Jägern entdeckt, ist die Schellenberger Eishöhle seit 1874 wissenschaftlich erkundet worden. 1925 erfolgte der Ausbau zur Schauhöhle, um dieses Naturwunder einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Die Toni-Lenz-Hütte, demnach auch Schellenberger-Eishöhlen-Hütte genannt, befindet sich knapp unterhalb und stellt freilich längst auch einen Anlaufpunkt für Wanderfreunde dar, die sich nicht in die »Unterwelt« begeben wollen, sondern lieber Bier und Brotzeit auf der sonnigen Hüttenterrasse genießen. Wobei das eine das andere ja nicht ausschließt.

Von Marktschellenberg herauf Bei der alten Zollwacht Paßthurm starten wir zu unserer Hüttenwanderung und folgen dem gut ausgebauten »463er« hinein in den Taleinschnitt des Rothmannbachs. Nach einer Weile wird der seitwärts zuströmende Bachgraben tangiert, weiter oben – nach einigen ausholenden Schleifen im Bergwald – der Lochgraben: Bäche, die den stark verkarsteten Untersbergstock entwässern; oben auf der Hochfläche ist es bekanntlich knochentrocken. In herrlichem Buchenwald gewinnen wir stetig an Höhe und gelangen allmählich in offeneres, von einigen Rinnen durchzogenes Gelände. Da lohnt es schon mal, die Blicke über das Schellenberger und das Salzachtal schweifen zu lassen – umso ausgiebiger dann, sobald wir den letzten Latschengürtel passiert haben und bei der schnuckeligen Toni-Lenz-Hütte einlaufen. Eines der Schaustücke gegenüber bildet der ausladende Göllstock, doch auch bis ins österreichische Salzkammergut reicht die Sicht.


Frisches Frühlingsgrün beim Anstieg zur Toni-Lenz-Hütte


Die gemütliche Toni-Lenz-Hütte im Banne schroffer Untersberg-Mauern

Höhlenbesichtigung inklusive Wer etwas größere bergsteigerische Ambitionen hegt, wird sich vermutlich den fulminanten Thomas-Eder-Steig hinauf zur Mittagsscharte vornehmen und von dort aus rechter Hand den Salzburger Hochthron (1852 m) anpeilen. Mit dem Übergang zum Geiereck erreicht man die Untersbergbahn und kann schließlich bequem nach St. Leonhard hinabschweben. Diese Tour wird mit weniger Mühen auch gern in umgekehrter Richtung, also im Abstieg, absolviert.

Doch warum nicht einmal ein ungewöhnliches naturkundliches Rahmenprogramm einflechten? Führungen durch die Schellenberger Eishöhle (1570 m) werden zwischen Juni und Oktober jeweils stündlich von 10 bis 16 Uhr angeboten. In rund 20 Minuten steigt man von der Hütte über die aussichtsreiche Schulter des Heubergkopfs zum Abholplatz vor der Höhle auf. Drinnen taucht man im Schein der Karbidlampen ein in eine märchenhafte Welt und kann bei einer Temperatur um den Gefrierpunkt bis zu 3000 Jahre altes Eis von beeindruckender Mächtigkeit bewundern. Es entsteht durch Wasser, das von oben durch das poröse Kalkgestein einsickert. Insgesamt vermutet man rund 60 000 Kubikmeter in der Schellenberger Eishöhle.

Hüttensteckbrief

Höhe: Toni-Lenz-Hütte, 1411 m

Besitzer: privat (Verein für Höhlenkunde)

Kapazität: keine Nächtigungsmöglichkeit

Bewirtschaftet: Mitte Mai – Ende Oktober

Winterraum: nein

Telefon: 0043/(0)660/658 14 30

Hüttenziele im Berchtesgadener und Salzburger Land

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