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Befehl aus Moskau?

Anatoli Karpow hat angekündigt, die Korruption im Weltschachbund Fide zu beseitigen. Im Herbst wird der russische Exweltmeister gegen Fide-Präsident Kirsan Iljumschinow kandidieren. Unklar bleibt aber, wie er dem weltweit gut vernetzten Iljumschinow genug Stimmen streitig machen will. Allein die notwendige Nominierung bekam Karpow nicht vom eigenen Verband, sondern vom deutschen! Russlands Verband unterstützt Iljumschinow, der auch Präsident der autonomen russischen Republik Kalmückien ist. Man sollte Karpow aber nicht unterschätzen. In einem offenen Brief hat er die frühe Parteinahme scharf kritisiert. Sein Kampf stehe überdies „im Einklang mit den Aufgaben unserer Nation, der Nation des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew“. Aha, Karpow erhofft wohl Hilfe vom Kreml.

„Befehl aus Moskau!“, witzelten schon im Jahr 1977 Turnierteilnehmer in Bad Lauterberg. Damals hatte der junge Weltmeister Karpow, mit Weiß gegen István Csom aus dem sowjetischen Bruderstaat Ungarn, eine im Grunde verlorene Partie gedreht. Wie?

Lösung: 1.Sf5! (Ein damaliger Turnierteilnehmer erinnert sich noch gut an Csoms entsetzten Gesichtsausdruck in diesem Moment. Ergo ging Csoms letztem Zug, Sh7-f8??, kein Kremlbefehl voraus – es war bloß ein Versehen. Nun wird’s Matt auf g7, z. B. 1…exf5 2.Dh2+! Kg8 3.Dg3+, bzw. 1… Sxd7 2.Dh2+! Kg8 3.Dg3+, bzw. 1…e5 2.Th7+!) 1:0.

Himmlische Züge

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