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Freude, Hoffnung, Trauer, Schmerz

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Ein Leuchten wird über die Erde gehen,

die Finsternis weichet dem Licht –

Vieltausend Gebete heiß erflehen

Den Tag, der die Lüge zerbricht ...

Peru, ein wahrlich entwurzeltes und zerrissenes Land. Überall hat man das Gefühl, dass die Menschen auf der Suche sind. Viele suchen, ohne zu wissen, was sie suchen. Andere suchen Helden, um ihren Schmerz der Vergangenheit zu vergessen. Den Schmerz, den die Spanier, als sie im 16. Jahrhundert in Peru einfielen, in den Seelen der Bevölkerung hinterließen. Vielleicht stehen deshalb an so vielen Häusern die Namen von Präsidenten, in die die Bewohner ihre ganze Hoffnung für eine bessere Zukunft setzen, die gegenwärtigen Gegebenheiten in dem armen Land zu ändern.

Die Tausenden von Touristen, die jährlich nach Peru reisen, sind für viele Peruaner verhasste Heilige. Verhasst, weil sie selbst in tiefster Armut leben und von vielen Touristen missachtet werden. Aber auch Heilige, weil sie ‚money’ oder ‚candy’ ins Land bringen. Geld oder Süßigkeiten. Sie sind Heilige für die verwahrlosten Kinder, die das Straßenbild Cuscos prägen, ganz besonders in der Nähe der Plaza de Armas. Hunderte von Kindern, deren junge Augen schon so viel Schmerz und Leid ausstrahlen. So viel Trauer und Traurigkeit. Gerade bei den Kindern fällt mir ihre Suche nach einem Retter auf. Eine passive Suche, mehr ein Warten. Warten auf einen Gott, warten auf den Inka, der versprochen hat, wiederzukommen. Warten auf einen Gott, ohne zu wissen, wer es ist, wann und wo er erscheinen wird. Genau so, wie es in so vielen alten Legenden der verschiedensten Hochkulturen steht. Götter kamen auf die Erde, belehrten die Menschen und verschwanden wieder im Himmel mit dem Hinweis, bald oder in ferner Zukunft wiederzukehren.

Die Menschen sind auf der Suche nach ihrer Geschichte. Sie sind auf der Suche nach den Inka, dem Volk, das vor langer Zeit in Südamerika lebte und ganz Peru mit ihrer sonnenanbetenden Kultur prägte. Sie sind auf der Suche nach dem Inka, dem Gründer des Volkes der Inka und dem, der versprochen hat, wiederzukommen. Die Menschen suchen nach ihrem Ursprung, sie suchen nach ihrer Identität und finden sie nicht. So schlimm es klingt, so wahr ist es: In Lima denken die meisten Menschen, wenn sie ‚Inka’ hören, an das süße Nationalgetränk Kola und nicht an ihre eigene Geschichte und an ihre Wurzeln in ihrer Kultur.


Die Menschen suchen nach ihrem Ursprung, sie suchen nach ihrer Identität

Machu Picchu - Die Stadt des Friedens

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