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Die Geschichte der Inka
ОглавлениеWas sind alle Erdenjahre
Vor der Unermesslichkeit –
Was ist Irrtum, was das Wahre
Vor der Unergründlichkeit?
Die mündliche Überlieferung der Inka (Inka bezeichnet zum einen den Stamm und zum anderen das Oberhaupt) erzählt von der Niederlassung dieses Stammes in Cusco. Da die Inka nichts Schriftliches hinterlassen haben, ranken sich logischerweise Legenden über Legenden um die Inka, und deren ersten Inka, Manco Capac. Eine lautet wie folgt:
Der Sonnengott Inti erschuf Manco Capac zusammen mit seiner Schwester Mama Ocllo auf einer Insel im Titicaca-See. Inti trug ihnen auf, nach Norden zu reisen, bis sie zum ersten fruchtbaren Tal gelangen, und sich dort niederzulassen. Wenn dann der Goldstab, den sie von der Sonne erhalten hatten, in der fruchtbaren Erde versinken würde, dann seien sie im gelobten Land angekommen und sollten dort sesshaft werden. Manco Capac und seine Schwester Mama Ocllo traten aus einer Höhle ans Tageslicht und reisten also nach Norden und gelangten in das Tal von Cusco, wo sich die Prophezeiung erfüllte. Die beiden wurden sesshaft und Cusco erhielt seinen Namen. Cusco war nun der Nabel der Welt.
Um 1438 eroberten die Inka das Hochland um Cusco bis zum Titicaca-See und unterwarfen das Chimú-Reich. Daran kann man jetzt schon erkennen, dass die Inka ein Kriegervolk waren. Und alles, was man bis zum Untergang dieser Kultur hört, ist immer von Krieg geprägt. Deshalb legten die 13 aufeinander folgenden Inka-Herrscher, von denen erst Pachacutec als neunter und Gründer des großen Reiches historisch belegt ist, großen Wert auf die Beherrschung der Kriegskunst. Schon mit 15 Jahren mussten sich die Kinder damals im Umgang mit der Waffe beweisen. Zur Zeit des vorletzten unabhängigen Inka Huayna Cápac (1493-1527), umfasste das Inka-Reich Teile der heutigen Länder Peru, Kolumbien, Ecuador, Bolivien, Chile und Argentinien. Wie viele Kriege müssen sie geführt haben, um ein solch großes Reich zu schaffen?
Aber alles, was mit Gewalt erlangt wird, muss einem wieder mit Gewalt genommen werden. Dies ist ein kosmisches Gesetz. Deshalb steht nun der Niedergang des Inka-Reiches kurz bevor. Huayna Cápac hatte zwei Söhne, Atahualpa und Huáscar, die 1531 um das Erbe ihres Vaters kämpften. Atahualpa triumphierte, ließ sich aber von den Spaniern, die zur gleichen Zeit mit 200 Mann in Nordperu an Land gingen, in eine Falle locken. Er wurde gefangen genommen und musste hilflos zusehen, wie in einer einzigen Nacht mehrere seiner tapfersten Krieger von den Spaniern getötet wurden.
Aber alles, was mit Gewalt erlangt wird, muss einem wieder mit Gewalt genommen werden
Francisco Pizarro, der Anführer der spanischen Abenteurer und Eroberer, forderte für die Freilassung von Atahualpa von dessen Volk ein ganzes Zimmer gefüllt mit Gold. Hinzufügen muss man nun, dass Gold für die Inka sehr wichtig war, denn die meisten Gebäude und Tempel waren mit Gold verziert. Gold hatte bei ihnen allerdings nicht den Stellenwert, wie es bei den Spaniern und allen anderen Europäern der Fall war. Das Gold wurde herangeschafft, doch Pizarro hielt sein Wort nicht. Er ließ Atahualpa 1533 hinrichten. Somit endet die Herrschaft der Inka, die Kolonialisierung durch die unersättlichen Spanier begann. Der allerletzte Inka, Manco Inka, so heißt es in mehreren Legenden, hätte sich mit seinem übriggebliebenen Volk nach Vilcabamba zurückgezogen.
Dies sollte als geschichtlicher Überblick genügen. Denn, war es wirklich so? Wer weiß dies so genau.