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Sacsayhuaman

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Sphärenklang der Unendlichkeit –

Schöpfungslied der Sterne ...

Ewiges Schwingen durch Raum und Zeit –

Grüße aus kosmischer Ferne ...

Nach einigen Stunden im Café Bagdad machten wir uns auf den Weg zu den Ruinen von Sacsayhuaman. Nicht zu Fuß, sondern mit dem Taxi. Denn die Höhenunverträglichkeitssymptome wollten wir nicht dazu herausfordern, sich zu zeigen. Sacsayhuaman, ein Name, über dessen Bedeutung es genauso viele Differenzen gibt wie über die Geschichte der Inka. Manche meinen, Sacsayhuaman bedeutet ‚königlicher Adler’ oder ‚gesprenkelter Puma’. Aber auch hier wird klar, über keinen Namen, über keinen Ort gibt es übereinstimmende Meinungen oder Überlieferungen. Aber egal. Was für mich zählt, ist der Geist dieser Plätze. Und der Geist dieser riesigen Anlage von Sacsayhuaman, der Geist des Hauptplatzes ist monumental, wahrhaft majestätisch. Wenn man sich auf diesen Platz einlässt und versucht mit dem Herzen zu schauen, wird man ganz leicht erkennen, dass Sacsayhuaman niemals eine Festung war, die zur Verteidigung gegen fremde Eindringlinge diente. Sacsayhuaman ist ein absolut heiliger Platz.

Als ich Sacsayhuaman, die größte aller den Inka zugeschriebenen Stätten, das erste Mal sah und einige Meter vor den riesigen, 500 Meter langen und viele Meter hohen Mauern stand, ergriff mich ein Gefühl des Respekts. Respekt vor den Menschen, die diese grandiosen Mauern mit dieser typischen Bauweise fertig stellten. Der größte Stein ist über acht Meter hoch und wiegt knapp 361 Tonnen! Ein Gewicht, das wir uns in einem Stein nicht richtig vorstellen können. Wer konnte diese Bauwerke planen, die großen Steinblöcke transportieren und auch noch so genau übereinander, ineinander einpassen, dass keine Rasierklinge mehr zwischen die Quader passt? Wer konnte dies bewerkstelligen? Wer baute Sacsayhuaman, die Speicherstadt der Sonne, wie sie unter anderem genannt wurde?

Die Empfindungen, die ich in diesen Momenten hatte, ließen in mir Erinnerungen und Gefühle wieder in mein Bewusstsein kommen, die ich auch beim ersten Anblick von den Pyramiden in Gizeh, Ägypten, hatte. Absolut identisch. Beide Mal fühlte ich eine Erhabenheit der Anlagen, eine kosmische Intelligenz, die die intelligentesten Menschen, die wir heutzutage aus den Medien kennen, nicht im Entferntesten aufweisen. Eine Kraft überlebte an diesen Plätzen in den letzten Tausenden von Jahren, sowohl bei den Pyramiden als auch in dieser Anlage von Sacsayhuaman. Eine Kraft, die ich nur mit „nicht von dieser Erde“ beschreiben kann.

Jedes Jahr wird am 24. Juni in Peru das Fest ‚Inti Raymi’ gefeiert, das Sonnenfest. Es ist wieder aus der Quechua-Sprache, wobei Inti ‚Sonne’ bedeutet. Das größte dieser Feste findet in Sacsayhuaman auf dem Hauptplatz statt. Dieses Fest der Sonne befasst sich mit der Ankunft der Götter. Oder vielleicht auch mit ihrer Wiederkehr? Ein pompöses Fest mit vielen schönen Kleidern und Federn, um die damalige Zeit nachzuempfinden. Immer im Mittelpunkt: die Götter.

Eben gerade ist der Himmel in kürzester Zeit so dunkel geworden, dass man meinen könnte, dass in diesem Moment die Götter Sacsayhuaman verlassen haben und wir hier alleine zurückgelassen wurden. Uns sagten sie auch nicht, wann sie wiederkommen wollen ...

Sacsayhuaman, dich werde ich nie vergessen.

Machu Picchu - Die Stadt des Friedens

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