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Aktivität

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Ein zweites Missverständnis von der taktischen Ebene des Fußballs ist die, dass „taktische Disziplin“ sich auf passives Verteidigen bezieht. Klopp ist die Personifizierung des Gegenteils. Seine Philosophie ist überall aktiv. Seine taktische Disziplin ist nicht die Disziplin, nichts zu tun und Fehler zu vermeiden. Seine taktische Disziplin ist vielmehr, die Lösungen auf dem Feld zu finden und zu perfektionieren. Eine Taktik zu haben, bedeutet also, eine Lösungsmöglichkeit zu haben. Es gibt eine Problemstellung, und man erarbeitet einen Plan, um dieses Problem zu lösen. Auf diese Weise erarbeitet man eine Taktik. Fußball ist ein Spiel, und Spiele bestehen aus der Herausforderung, Probleme zu lösen. Im Fußball sind diese Probleme die Kontrolle des Raumes, die Kontrolle des Balles, die Kontrolle des Gegners und damit letztlich die Kontrolle des Spiels.

„Fußball ist kein Fehlervermeidungsspiel.“

Jürgen Klopp über ein Gegentor durch einen individuellen Fehler

Dementsprechend ist es auch kein taktisches Spiel, die Kontrolle dem Gegner zu überlassen. Wenn man selbst nicht in der Lage ist, Kontrolle auszuüben, dann kann das zwar eine strategische Entscheidung sein, die Sinn ergibt. Aber sie wird immer nur darauf basieren, dass man nicht in der Lage ist, mehr Kontrolle auszuüben – also taktisch hochwertiger zu spielen. Klopps Philosophie ist die, so viel wie möglich richtig zu machen – und nicht, so wenig wie möglich falsch zu machen. Bei seinen Iden geht es um Aktivität. Das Pressing ist die Umkehr der Logik, dass die verteidigende Mannschaft reagiert. Bei einem guten Pressing agiert die Mannschaft ohne Ball, sie bestimmt das Spiel. Das Gegenpressing ermöglicht ein aktiveres, risikoreicheres Spiel mit dem Ball und entwertet die reaktiven Möglichkeiten des gegnerischen Konters.

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