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DER SÄURE-BASEN- HAUSHALT
ОглавлениеWER SEINEM KÖRPER ETWAS GUTES TUN WILL, STEHT VOR DER EWIG GLEICHEN FRAGE: WAS SOLL ICH ESSEN UND TRINKEN? WAS HÄLT MEINEN KÖRPER DAUERHAFT LEISTUNGSFÄHIG? DIE SÄURE-BASEN-ERNÄHRUNG GIBT DARAUF KLARE ANTWORTEN. WISSENSCHAFTLER HABEN DIE VORZÜGE EINER BASENBETONTEN ERNÄHRUNG SCHON VOR MEHR ALS 100 JAHREN ERKANNT.
Damit unser Körper optimal funktioniert und alle Stoffwechselvorgänge reibungslos ablaufen, muss das Verhältnis zwischen Säuren und Basen ausgeglichen sein. Schon geringe Schwankungen können zu Krankheiten wie Hautproblemen, Konzentrationsstörungen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Osteoporose führen. Der Grund: In saurem Milieu funktionieren unsere Körperzellen, Enzyme und Hormone weniger effizient. Vor einem ungesunden Säure-Basen-Ungleichgewicht schützen uns sogenannte Puffersysteme, die von Haus aus im Organismus aktiv sind. Sie können überschüssige Säuren binden und, falls nötig, wieder freisetzen. Vor allem das Blutsystem, aber auch Lungen und Nieren puffern Säuren ab bzw. scheiden sie aus.
SÄUREN UND BASEN –
WAS STECKT DAHINTER?
Säuren und Basen sind Stoffwechselendprodukte, die bei der Verdauung entstehen. Chemisch gesehen, handelt es sich bei einer Säure um eine Substanz, die in wässriger Umgebung in der Lage ist, positiv geladene Wasserstoffionen (H+) an ihre Umgebung abzugeben. Dabei ist diese Substanz umso saurer, je mehr Wasserstoffionen sie abgeben kann. Im Gegensatz dazu wird ein Stoff, der Wasserstoffionen aufnimmt und damit Säuren neutralisiert, als Base oder auch als alkalische Substanz bezeichnet.
Z INFO Y
Wie alles begann: Das Wissen um den gesundheitlichen Wert von Basen in der täglichen Ernährung ist schon über 100 Jahre alt. Der schwedische Ernährungsforscher Carl Gustav Ragnar Berg (1873–1956) unterteilte die Lebensmittel nach ihrer Eigenschaft, Säuren oder Basen zu bilden. Seine Theorie besagt, dass alle mit der Nahrung zugeführten Nährstoffe nur dann optimal ausgenutzt werden können, wenn gleichzeitig ein Überschuss an Basen aufgenommen wird.
DER PH-WERT
Das Maß für das Verhältnis von Säuren und Basen ist der sogenannte pH-Wert (potentia Hydrogenii; Wirksamkeit des Wasserstoffs). Er gibt Auskunft darüber, wie sauer oder basisch eine Substanz ist. Als Faustregel für die Ernährung gilt: Je höher der pH-Wert eines Lebensmittels ist, desto basischer wirkt es in unserem Organismus. So liegt zum Beispiel koffeinhaltige Limonade mit einem pH-Wert von 3,5 ähnlich wie Kaffee (pH 4) oder Fleisch (pH 5) im sauren Bereich. Werte von über 7, wie beispielsweise bei Obst, Kartoffeln oder Gemüse, gelten dagegen als basisch (einen Überblick gibt die Tabelle auf Seite 14).
Auf einer Skala von 1 bis 14 lässt sich ablesen, ob eine Substanz neutral (pH-Wert von 7), eher sauer (Werte unter 7) oder basisch (Werte über 7) ist.
NICHT DER GESCHMACK ENTSCHEIDET
Es gibt eine ganze Reihe von Lebensmitteln, die zwar auf der Zunge sauer schmecken, durch die Verdauung in unserem Körper aber Basen bilden, zum Beispiel Essiggurken. Andere wiederum, wie beispielsweise Frischkäse oder Nudeln, haben einen neutralen Geschmack, wirken aber als sogenannte Säurebildner und können damit unseren Organismus belasten. Zu dieser Gruppe zählen übrigens auch Lebensmittel wie Gebäck, Kuchen oder zuckersüße Limonaden, die keineswegs sauer schmecken.
WICHTIG: DER PROTEINGEHALT
Säuren entstehen in unserem Körper vor allem beim Abbau von Eiweiß aus der Nahrung. Denn Eiweiß setzt sich aus vielen einzelnen Aminosäuren zusammen, die fast alle Schwefel enthalten. Der Körper scheidet überschüssigen Schwefel als Säure wieder aus. Fazit: Je mehr Eiweiß (aus Fleisch, Fisch und Eiern sowie Hülsenfrüchten und reifem Käse) wir essen, umso mehr Säure entsteht im Körper.
VEGETARIER IM VORTEIL
Pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, die meisten Obstsorten, Nüsse, Samen, einige Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte enthalten wenig Eiweiß und zusätzlich reichlich basische Mineralstoffe. Deshalb grünes Licht für Vegetarier: Bei Salat, Gemüse, Obst und Co. dürfen sie beherzt zugreifen – mit ihnen ist der Körper in der Lage, die im Stoffwechsel vorkommenden Säuren zu neutralisieren. Rotes Licht für alkohol- oder koffeinhaltige sowie stark industriell verarbeitete Nahrungsmittel – sie wirken säurebildend.
Z DAS PRINZIP Y
Iss nur, was aus der Natur kommt, wenig Zucker enthält und möglichst unverarbeitet ist. So könnte man die Ernährungsweise nach dem Säure-Basen-Prinzip knapp zusammenfassen. Bei den täglichen Mahlzeiten stehen Gemüse, Obst, Kartoffeln, Vollkornprodukte und bestimmte Hülsenfrüchte im Mittelpunkt.