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DIE BESTE HOBBYKÖCHIN DEUTSCHLANDS

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Hallo, ich bin Melody Weis. Ich bin 28 Jahre alt und studiere Biotechnologie in Berlin. Ich bin aber auch MasterChef Deutschland und Siegerin der ersten Staffel der gleichnamigen Kochshow, und Sie halten mein erstes Kochbuch in Händen. Ich will Ihnen erzählen, wie es dazu kam.

Das Kochen wurde in unserer Musikerfamilie schon immer großgeschrieben. Ob für Feste, Geburtstage oder Hochzeiten – immer haben sich alle Frauen der Familie versammelt und gemeinsam Hand angelegt. Als Kinder haben wir schon tagelang vorher bei den Vorbereitungen geholfen, und wir hatten einen Riesenspaß dabei – so wurde ich zum ersten Mal für das Thema Kochen sensibilisiert. Andererseits mussten während meiner Schulzeit meine Eltern beide arbeiten, und wir Kinder gingen häufig zu McDonald’s oder haben zu Tiefkühlpizza gegriffen. Irgendwann konnte ich das nicht mehr sehen und habe angefangen, mein eigenes Essen zu kochen. Angefangen bei einfachen Gerichten wie Nudel- und Kartoffelsalat habe ich mich mithilfe diverser Kochbücher vorgetastet.

Ich bin in Berlin-Wedding geboren und aufgewachsen und habe diesen Bezirk lieben gelernt. Bunte, lebendige Straßen, gefüllt mit Menschen aus verschiedensten Kulturen – das gibt mir ein Gefühl der Verbundenheit zwischen allen Ethnien. Meine Mutter ist Deutsche, doch meine Wurzeln reichen auch Tausende von Jahren bis ins tiefste Indien zurück. Ich bin eine deutsche Sinti – unser Volk lebt seit mittlerweile über 700 Jahren in Deutschland, und die Wanderschaft über zahlreiche Länder dieser Erde hat unsere Küche verschiedensten Einflüssen ausgesetzt, sie ist sehr vielfältig. Vielleicht rührt daher mein Talent der Improvisationsküche – schon damals musste man Gerichte aus dem zaubern, was einem zur Verfügung stand.

Mein Studium der Biotechnologie habe ich begonnen, weil ich mich für die Geheimnisse des Lebens und unserer Gesundheit interessiere. Ich wollte etwas Faszinierendes studieren, etwas, das Potenzial hat, die eigene Sicht auf das Leben zu verändern. Ich möchte später mit Menschen zu tun haben und nicht im Labor arbeiten. In meinem Studiengang sind übrigens – anders als in der Sterneküche – die Frauen das dominierende Geschlecht. Doch es gibt durchaus Parallelen zwischen der Küche und dem Labor: Man muss wissen, was man machen möchte, wie man es ausführt und was die Gedanken hierzu sind. Am Ende möchte man immer ein schönes Ergebnis sehen, das entweder mundet oder sich im Protokoll gut diskutieren lässt.

Ich gehe fast jeden Tag in unsere Mensa. Ich muss gestehen – es ist oftmals kein sehr gutes Essen. Aber ich bin dankbar dafür, dass es für Studenten die Möglichkeit gibt, günstig und abwechslungsreich zu Mittag essen zu können, zu einem erschwinglichen Preis. Meistens greife ich zu veganen oder vegetarischen (Bio-)Gerichten. Ich lege überhaupt viel Wert auf frische Zutaten, die frei von industriellen Zusätzen sind. Deshalb esse ich so gut wie kaum Fleisch. Mir ist es wichtig, dass Tiere, von denen unsere Lebensmittel stammen, gut behandelt und nicht massenabgefertigt werden. Fleisch, Milch, Eier und Co. kaufe ich deshalb nur in Bio-Qualität oder auf dem Wochenmarkt. Ich bin der Meinung, dass man in der heutigen kurzlebigen Zeit leider sehr schnell den Bezug zur und die Wertschätzung der Natur und der Tiere verliert, was ich sehr schade finde. Die Natur hat uns schließlich alles geschenkt, was wir zum Leben brauchen.

In meinem Leben suche ich ständig neue Herausforderungen, um mir selbst zu beweisen, dass man mit Disziplin, Stärke und Leidenschaft alles im Leben erreichen kann. Mit meiner Bewerbung bei MasterChef hatte ich mir erhofft, in ein Abenteuer einzutauchen, meine Fähigkeiten zu verbessern und mit neuen Menschen viel Spaß und Leidenschaft zu teilen. Und so ist es schließlich auch gekommen.


Die Show ist im wahrsten Sinne das Größte, was ich in meinem Leben bisher erreicht habe. Es war eine unfassbar schöne und anstrengende Zeit zugleich. Ich konnte wachsen und mich weiterentwickeln. Die Show hat meine Einstellung zum Leben verändert – sie hat mir bewiesen, dass positives Denken und Offenheit immer zum Ziel führen. Der Glauben an sich selbst und seine Fähigkeiten funktionieren wie magische Schalter: Wenn man sie umlegt, kann man jeden Niederschlag wegstecken und weitermachen. Dies ist für mein weiteres Leben eine für mich sehr wertvolle Erkenntnis.

Die Jury hat mir dazu nicht nur fachlich vieles mitgegeben, sondern auch menschlich. Ich wusste nie, dass man Kartoffeln nicht ins heiße Wasser zum Kochen geben sollte oder dass Wein seinen Geschmack verändert, je nachdem welches Gericht dazu gegessen wird, oder dass zum Knacken eines Hummers viel Feingefühl erforderlich ist. Die Jury hat mein Selbstvertrauen gestärkt und mir beigebracht, auch mal mutig zu sein.


Die Masterclass hat mir dazu Freundschaften mit wundervollen Menschen wie Louis, Susi und Petrus geschenkt, wofür ich unendlich dankbar bin! Das gesamte Team der Show hat mir beigebracht, dass man niemals den Spaß an der Sache verlieren darf und Unbefangenheit viel hilfreicher ist, als verkrampft unbedingt gewinnen zu wollen.

Mit dem Gewinn selbst ist in mir ein Riesenknoten geplatzt. Ich habe zwar immer fest an mich geglaubt, mir aber trotzdem niemals träumen lassen, dass ich den Titel als erste MasterChefin Deutschlands tragen darf. Es ist eine solch große Ehre für mich, denn der Gewinn hat mir gezeigt, dass ich mich über die gesamte Show entwickelt und verbessert habe. Unter 120 Kandidaten habe ich als einfache Hobbyköchin mit meiner Studentenküche angefangen und bin als MasterChefin, die komplexe Gerichte zaubern kann, nach Hause gegangen.

Natürlich möchte ich mit dem Kochen nicht aufhören – ich bin gespannt, was mir dazu noch einfallen wird. Das Fernsehen hat es mir auch angetan. Im Idealfall wäre ich gerne eine TV- oder Show-Köchin wie Ralf, aber ich glaube, dazu fehlen mir noch viel zu viel Erfahrung und Know-how.

Mit dem Gewinn werden sich natürlich ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Ich habe schon immer die Einstellung, jedem Lebensabschnitt mit Freude und Offenheit zu begegnen, deshalb wird sich bei mir nichts Gravierendes verändern. Ich bin gern unter anderen Menschen. Ob ich im Bereich der Biotechnologie arbeite oder ein eigenes Restaurant besitze – ich habe mir fest vorgenommen, das zu tun, was mich glücklich macht.

Witzigerweise ist Ralf Zacherl schon seit vielen Jahren eine Inspiration für mich gewesen – umso mehr war ich aufgeregt, als es hieß, er wird in der Jury sein! Jamie Olivers Shows habe ich mir auch immer sehr gern angeschaut und vieles nachgekocht. Meine größten Vorbilder sind allerdings meine Eltern, ich habe so viel von ihnen gelernt!

Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die mir auf diesem Weg geholfen haben:

Von Herzen danke ich meinem zukünftigen Mann Alkan, der mir unglaublich viel Kraft und Sicherheit in dieser aufregenden Zeit geschenkt hat. Ohne seine Liebe wäre ich wahrscheinlich so einige Male in Ohnmacht gefallen. Ich möchte auch meiner Familie und Freunden danken, die stets mit Anrufen und Daumendrücken hinter mir standen und mir so ein Gefühl der Geborgenheit geschenkt haben. Außerdem möchte ich allen danken, die immer fest daran geglaubt haben, dass ich über mich hinauswachsen werde und stärker bin, als ich mir je selbst zugetraut habe. Nur mit eurer Liebe konnte ich all das erreichen! Danke! Das gesamte MasterChef-Team und die Sky-Produktion haben an dieser Stelle auch ein ganz großes Dankeschön für die tolle Arbeit und liebevolle Betreuung verdient! Meine Masterclassler möchte ich natürlich auch nicht vermissen: Louis, Susi und Petrus – danke, dass ihr für mich weiter so mitgefiebert habt. „Wir gucken, wie wir machen!“

Die Jury über Melody

Sybille Schönberger

»Melody hat sich von Challenge zu Challenge gesteigert und mit Liebe und Herzblut alles gegeben! Das war ihr Garant für den Sieg! Ich habe ihr sehr gern beim Kochen zugesehen, sie hat mich begeistert und immer wieder auf eine Reise mitgenommen.«

Justin Leone

»Der Schlüssel zu Melodys Sieg liegt darin, dass sie auf dem Weg zum Finale all ihre Stärken vereint hat. Sie beherzigte unseren Rat, auf den Geschmack ebenso viel Wert zu legen wie auf das Aussehen. So präsentierte sie am Ende drei köstliche, gut durchdachte Gerichte, die ihr Talent, ihr Auge fürs Detail, die Finesse, geschmackliche Balance und optische Perfektion widerspiegeln, die wir von ihr erwartet haben.«

Ralf Zacherl

»Melody hatte von Anfang an ein wahnsinnnig gutes Gefühl für Präsentation und Optik und konnte das immer weiter steigern. Die Gerichte sahen unglaublich gut aus – zum Beispiel ihr Meisterstück, die Persische Liebestorte –, der Geschmack hat aber nicht immer zum Tagessieg gereicht. Doch je mehr es darauf ankam, desto besser wurde sie. Auf der Zielgeraden, unter den letzten Kandidaten, hat sie endgültig ihre geschmackliche Wucht und Klarheit gefunden. Der Geschmack, die Optik, das Timing, das war einfach MasterChef. So ist sie die verdiente Siegerin der ersten Staffel.«


MasterChef - Das Siegerkochbuch

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