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Längsschnittuntersuchungen

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Bei längsschnittlichen Studien kommt es zu mehrmaligen Erhebungen, die anschließend miteinander verglichen werden, weshalb sie insbesondere zur Überprüfung von Veränderungshypothesen geeignet sind (z. B. »Verändern sich die Sehgewohnheiten bzw. das aggressive Verhalten der ProbandInnen über die Zeit?«; Kap. 8.2). Ist eine Längsschnittuntersuchung korrelativ angelegt, können aus ihr darüber hinaus Hypothesen in Bezug auf mögliche Kausalzusammenhänge abgeleitet werden (vgl. Helmreich, 1977): Dies ist z. B. dann der Fall, wenn Variable 1 (Rezeption von Gewaltsendungen) zum ersten Messzeitpunkt mit Variable 2 (aggressives Verhalten) zum zweiten Messzeitpunkt hoch zusammenhängt, Variable 2 (aggressives Verhalten) zum ersten Messzeitpunkt aber nicht mit Variable 1 (Gewaltrezeption) zum zweiten Messzeitpunkt. Anders formuliert: Während die heutigen Sehgewohnheiten mit dem späteren aggressiven Verhalten bedeutsam zusammenhängen, besteht zwischen dem derzeitigen Ausmaß an Aggressivität von Personen und ihren künftigen Sehgewohnheiten kein Zusammenhang (vgl. Lefkowitz, Eron, Walder & Huesmann, 1977). Das Grundprinzip dieses Vorgehens, das auf einem Vergleich zwischen den beiden sog. »Kreuzkorrelationen« beruht, ist in Abbildung 2 veranschaulicht. Solche Kausalhypothesen können anschließend im Rahmen experimenteller Studien geprüft werden.


Abb. 2: Längsschnittstudien und Kausalität Anmerkung: Hypothesen über mögliche Kausalzusammenhänge beruhen bei korrelativen Längsschnittuntersuchungen auf einem Vergleich der beiden »Kreuzkorrelationen«: Variable 1 hängt mit Variable 2 über die Zeit zusammen (erste Kreuzkorrelation; durchgezogene Linie), Variable 2 jedoch nicht mit Variable 1 (zweite Kreuzkorrelation; gestrichelte Linie).

Forschungsmethoden und Statistik für die Soziale Arbeit

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