Читать книгу Michael Korn & Liz Croll Trilogie - Matthias Boden - Страница 11
Оглавление7. Kapitel
Italien, Rom
Das kleine Häuschen in einer der miesesten Gegenden der Ewigen Stadt war bis auf die Grundmauern niedergebrannt, trotz des unermüdlichen Einsatzes der Feuerwehrleute. Die beiden Bewohner, ein Computertechniker und seine Frau kamen bei dem Brand ums Leben. Brandermittler untersuchten die Überreste und kamen zu dem Schluss, dass es Brandstiftung gewesen sein musste. Sie fanden Spuren an den Dielen unterm Bett der Eheleute, die zweifelsohne durch einen Zündsatz entstanden. Das war auch der erste Brandherd. Unklar war den Ermittlern nur, warum das Ehepaar das Bett nicht verlassen hatte, nachdem der Brand ausgebrochen war. Aber noch etwas anderes fehlte den Carabinieri, nämlich das Motiv für einen Mord an einem Techniker der gerade mal genug verdiente, um sich und seine Frau über die Runden zu bekommen. Das passte alles hinten und vorne nicht zusammen.
Nach unzähligen Arbeitsstunden der Ermittler wurden die Ergebnisse zu den Akten gelegt. Eine Aufklärung wurde damit immer unwahrscheinlicher.
Vereinigte Staaten, Langley (VA)
Der Einsatzleiter der CIA John Clarkson blätterte in einigen Berichten auf seinem Schreibtisch. Der Einsatz in Cancún war nicht so gelaufen, wie er das geplant hatte. Lediglich sein Problemlöser hatte die Spuren in Rom beseitigt. Sie hatten nur die Hülle erbeutet, aber das eigentliche Material blieb verschwunden. Da klingelte sein Telefon.
»Was?«, fragte Clarkson.
»Sir, wir haben ein Problem in Cancún!«, berichtete sein Agent.
»Schön wenn es nur eins wäre! Was denn noch?«, seufzte er.
»Da, wo die Hülle vergraben war, belegt ein dicker Urlauber den Strand. Wir können nicht mehr dran!«
»Hat der Wind von der Angelegenheit bekommen und versucht, jetzt selbst danach zu suchen?«, fragte er ärgerlich.
»Möglich Sir. Er verlässt den Platz so gut wie nie und immer wieder fingert er im Sand herum!«, bestätigte sein Agent vor Ort.
»Verdammt, das hat uns gerade noch gefehlt!«, blaffte Clarkson. »Behalten sie ihn unter allen Umständen im Auge. Durchsuchen sie sein Hotelzimmer, ob er das Material bereits in seinem Besitz hat. Wenn er es weitergibt, will ich wissen an wen und wo es dann zu holen ist!«
»Was machen wir mit dem Typ?«, fragte er.
»Falls es ein normaler Urlauber ist, braucht er nichts zu wissen, dann lassen sie ihn laufen. Besitzt er irgendwelche Kenntnis von uns oder der Angelegenheit, oder werden sie entdeckt machen sie ihn umgehend unschädlich!«, fauchte er.
»Wird erledigt Sir!«, sagte sein Agent und legte auf.
Ein Urlauber, der exakt an der Stelle mit den Fingern im Sand spielt? Ausgerechnet dann, wenn seine Leute die Reste aus dem Versteck holen mussten, weil das erste Team zu blöd war ein bisschen tiefer zu graben. Die ganze Geschichte war erst angelaufen und verwandelte sich mit jeder Stunde, die verstrich in einen Albtraum. Es hätte so einfach sein können. Der Computervogel holt den Prototyp aus dem Labor, versteckt ihn in Cancún am Strand und kommt bei einem Wohnungsbrand in Rom auf tragische Weise mitsamt seiner Alten um. Die Wissenschaftler, die daran gearbeitet haben, verschwinden ebenso wie das angemeldete Patent in Deutschland. Alles, was dann noch fehlte, war die blöde Formel, aber die kann man notfalls auch mit dem Material herausfinden.
Ein einfacher Routineeinsatz sollte es sein. Danach wäre John Clarkson nicht mehr auf dieses Almosen der CIA angewiesen. Das war seine Chance, aus dem Loch hier herauszukommen. Alles lag offen da, man musste es nur noch mitnehmen und einige Mitwisser beseitigen. Dann würde es Milliarden auf ihn regnen. Aber anstatt alles, ohne großes Aufsehen zu erledigen, produzierten seine Agenten eine Katastrophe nach der anderen. Das, was er da unter sich hatte, waren keine Field Agents, sondern irgendwelche Collegepfeifen aus einem Inzuchtdorf in Idaho. Deren Stammbaum war ein verdammter Kreis.