Читать книгу Weiberroman - Matthias Politycki - Страница 89
Komischerweise war’s dann
ОглавлениеSamstag – dreieinhalb Tage lang hatte sich Gregor bei jedem Klingelton die Treppe runtergestürzt, hatte’s mit Tante Eusebia zu tun gekriegt, die nur mal hören wollte, mit Herrn Schallenberg, der anfragen ließ, wann er den Farbfernseher liefern könne, mit Herrn Hullmann vom Schützenverein und mit Frau Dellbrügge vom Kränzchen; und dazwischen wühlte er sich bis in die hintersten Winkel seines Einbauschranks; auf der Suche nach dem Spezialkleber von einst, mit dem die Faller-Häuschen zusammengeleimt wurden. Und stieß doch überall bloß auf sein früheres Leben, das noch gar nicht so lange und trotzdem schon Ewigkeiten vorbei war: stieß auf Kästen mit Märklin[63] und auf welche mit Wiking-Autos[64] und auf Briefmarkenalben und Unmengen an Beutelware[65]. Lag ansonsten still da und beäugte das dreibeinige Reh, wartete; und kaum lief die »Hitkiste«, das Schild »Pst! Soundcheck!« hing vor der Tür, das Mikrophon war in Anschlag gebracht und auf dem Programm stand Gerdundula, mutterte es bereits nach den ersten Takten:
»Gregor, Telephon! Eine Christina!«
Was heißt hier eine Kristina – es gibt nur die einzige, und das ist sie!