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Kim Salmon & The Surrealists „Ya gotta let me do my Thing” (1999)
ОглавлениеHolpernd schleicht sich dieses Album in die Welt, ein grober Bass rollt an, verschmierte Bläser quietschen, und zu rußigen Kohlenkellerdrums kreischt der Urgrunger und Ex-Beast-Of-Bourbon Kim Salmon: „I won’t tell!“, und zwar etwa so, wie es David Byrne damals gemacht hätte, als er noch der Psychokiller war. Eine Mischung aus Neowave und Garage, aus Talking Heads und Who bietet Salmon auf, um neumodischer Gelecktheit die gute alte Schule des 80er-Jahre-Undergrounds entgegenzuhalten. Das ist nicht schön, aber heftig; das ist nicht eingängig, aber wirksam – wie ein Schlammbad im Abendkleid. Es geht also noch, roh zu sein und herumzustolpern vor lauter Ungestüm und sich einen Teufel zu scheren ums Feinsinnige. Gute, dreckige Musik, der es um Alkohol und Voyeurismus geht – und einmal auch darum, im Reißverschluss festzustecken.