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David Gray „White Ladder” (2000)

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Wenn einen Joan Baez zum „bedeutendsten Dichter seit Bob Dylan“ ausruft, muss das nicht unbedingt erhebend sein. Es könnte sich schließlich a) um den unangemessenen Annäherungsversuch einer ergrauten Folkdame handeln und b) zu einer Bürde werden, die man für den Rest seiner Karriere nicht mehr los wird. David Gray hat auch so seine Probleme gehabt in der Vergangenheit, doch jetzt ist alles fantastisch: Sein Album ist voller brillanter Songs wie „Babylon“ oder „Please forgive me“ und der Erfolg zu Hause in England außergewöhnlich. Grays Gesang hat viel von jener urtümlichen Kraft der mittleren Dylan-Phase, seine Musik aber ist näher an „Series of Dreams“ als an „Tombstone Blues“. Und die Energie seiner Songs, das Beharren auf große Phrasen, die Wiederholungen: All das ist junger Van Morrison. Sagen wir, wie es ist: David Gray ist großartig. Eine Adrenalininjektion fürs Songwritergenre.

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