Читать книгу Der Heidekönig - Max Geißler - Страница 6

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Das kleine Haus, in dem Matheis Maris geboren war, stand draussen am Rand eines holländischen Moores. Als Knabe schritt er in wuchtigen Holzschuhen über den braunen federnden Grund, sah den Enten zu, die auf den vielen geraden Wassergassen mit ihren Kindern spazierenschwammen, oder er schoss mit einem ungefährlichen Jungenpfeil nach dem Reiher, der sich des Morgens aus den Goldnebeln über der weiten heimatlichen Ebene herausschlug mit königlichem Schwingenschlage.

Er hatte noch zwei jüngere Brüder — Jakob und Willem —, die auch zur Kunstmalerei gelangten, aber zu einer wesentlich anderen Weltauffassung als er. Was an seiner Erstgeburt lag; denn Matheis, als der älteste, war in jenen Knabenjahren auf sich selbst gestellt, in denen das Licht in der Seele angeht, nach welchem der Mensch wandern muss sein Lebtag. Ja, so war das mit Matheis Maris. Menschen, die in jenen bedeutsamen Kinderjahren mit Einsamkeit und Natur hantieren, werden gemeinhin die besten und tüchtigsten; ihrer viele werden schöpferisch; aber sie bleiben von einer Feinfühligkeit — dies Wort trifft nicht; es muss heissen: Sensibilität —, mit welcher sie fremd unter Menschen gehen. Alle und ausnahmslos.

Matheis Maris war ein Träumer von Kind an. Nicht ein krankhafter, romantischer, tatenloser Träumer, sondern einer, wie sich ihn die Weisheit der Natur bildet in heilig befruchtender Kraft.

Der Heidekönig

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