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Weder das Gehirn noch der Geist sind das Subjekt der psychologischen Attribute

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Erstens handelt es sich bei dem, was denkt und folgert, etwas will und Zwecke verfolgt, Absichten hat und Entscheidungen trifft, willkürlich oder intentional handelt, nicht um den Geist, sondern um den Menschen. Wir sagen in der Tat, dass eine Person einen klaren, strikten bzw. entschiedenen Geist habe. Damit charakterisieren wir jedoch nur individuelle Dispositionen des Denkens und Wollens. Will man verstehen, weshalb ein gewöhnlicher Mensch auf diese bestimmte Weise folgerte, das dachte, was er dachte, ganz spezielle Ziele und Zwecke verfolgt und weshalb er sich so entschied, wie er es tat, die und die Absichten und Pläne hatte und intentional handelte, wird uns keine neurologische Darstellung weiterhelfen. In diesem Punkt hatte Penfield Recht. Falsch lag er mit der Annahme, dass uns eine Erklärung fehlt, die sich auf den Geist einer Person beruft – worin dieser als ein verursachungsfähiger Akteur vorgestellt wird. Was wir jedoch wirklich brauchen und worauf wir eigentlich aus sind, ist eine Erklärung, die von den Überlegungen und Folgerungen der Person handelt und somit auch davon, was sie wusste oder glaubte und welche Ziele und Zwecke sie in all den Fällen praktischen Denkens im Auge hatte. Und wenn unsere Erklärung ihr Denken verständlich wiedergibt, kann keine Zusatzinformation über neurale Ereignisse im Gehirn dem irgendetwas hinzufügen. Eine neurale Erklärung könnte nur erklären, wodurch es der Person überhaupt möglich war, folgernd zu denken (das heißt, welche neuralen Strukturen gegeben sein müssen, um ein menschliches Wesen mit den und den verstandes- und willensmäßigen Fähigkeiten auszustatten), das Denken selbst kann sie nicht nachvollziehen, geschweige denn seine Schlüssigkeit oder Überzeugungskraft.

Die philosophischen Grundlagen der Neurowissenschaften

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