Читать книгу Time of Lust 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem Paket | Erotischer SM-Roman - Megan Parker - Страница 24

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KönigsDisziplin

Bei der abendlichen Aufstellung erschien Jude diesmal allein.

Wir hatten neue Uniformen bekommen ... cremeweiße Seidenkleidchen, leicht transparent, mit Spaghetti-Trägern und ein paar edlen Spitzen am unteren Saum, der gerade noch den Schritt bedeckte. Dieses kleine Dessous gefiel mir wesentlich besser, als alles, was wir bisher für Santiago getragen hatten. Es umschmeichelte meine schmale Taille, betonte meine kleinen abstehenden Brüste und würde in der Nacht meine nackte Haut ein wenig vor dem Steinboden schützen.

Jude hatte sich mittlerweile schon reichlich Gehabe von Santiago abgeschaut. Genau wie er küsste er jedes einzelne Mädchen gefühlvoll und hielt dabei eine Hand unter ihr Kleid. Wie immer war ich die letzte und als Jude vor mir stand, war jegliche Freundlichkeit aus seinem Gesicht gewichen. Er sah mich eiskalt an und legte zwei Finger zwischen meine Beine, ohne mich zu küssen. Ich sah beschämt zur Seite und ließ es über mich ergehen. Er kraulte mich unangenehm an den empfindlichsten Stellen, schnippte mit seinen Fingern, bis mir alles wehtat und hielt letztendlich mein kleines malträtiertes Lustzentrum so fest, als wollte er es zerdrücken. Jetzt sah ich ihm wieder in die Augen. Ich atmete schmerzgeplagt, aber ich biss mir auf die Lippen. Nach einer endlosen Minute erlöste er mich. Seine Finger wanderten vor mein Gesicht und er berührte damit meine Lippen. Er sah mich an und erwartete sichtlich, dass ich meinen Mund öffnete. Ich tat ihm den Gefallen und begann an seinen Fingern zu saugen. Er lächelte. Kurz darauf entzog er sie mir und sprach mit zusammengebissenen Zähnen direkt in mein Gesicht: »Ich wähle Alice!«

Sie kniete nieder. Alle anderen Mädchen kehrten wieder zurück in ihre Zimmer. Sofern man unsere Zellen so bezeichnen konnte.

***

Über eine Woche hatte ich bereits auf dem nackten Steinboden verbracht und nun wollte ich mir endlich etwas Komfort verschaffen. Dafür war es dringend notwendig, mich bei Damian zu entschuldigen. In jedem Verlies gab es einen sogenannten »Emergency-Button« und das war die einzige Möglichkeit, außerhalb der »Parade-Zeiten« Kontakt mit Damian herzustellen. Natürlich würde ich ihn wieder wütend machen, wenn ich diesen Knopf dafür missbrauchte, aber das Risiko wollte ich in Kauf nehmen.

Es dauerte keine zwei Minuten und die Schiebetür öffnete sich. Damian hatte schon seinen Bademantel an und sah sofort, dass es sich bei mir um keinen Notfall handelte.

»Bitte verzeih mir, aber ... ich ... ich wollte mich bei dir entschuldigen«, erklärte ich gleich vorweg, etwas nervös.

Damian verdrehte die Augen und biss zornig seine Kiefer zusammen. »Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Ich bin mit Natalie beschäftigt.«

Gott, wie peinlich! Aber ich kam gar nicht erst dazu, mich zu entschuldigen, da hatte ich schon wieder eine Ohrfeige im Gesicht, sodass ich gegen die Mauer flog. »Wenn du mir das nächste Mal etwas sagen möchtest, dann warte bis zur Aufstellung!«, fauchte er mich an und ging. Bevor sich die Tür schloss, hörte ich noch sein Handy piepen.

Ich hatte fast eine Gehirnerschütterung von dem Aufprall und mein rechter Wangenknochen schmerzte empfindlich. Am Boden kniend dachte ich gerade über Davids »Anti-Blaue-Flecken-Salbe« nach und wie ich an sie herankommen könnte, als Damian plötzlich zurückkam.

»Steh auf! Hast du dich schmutzig gemacht?«

Ich sah an meinem weißen Kleid hinab, konnte aber keine Flecken entdecken. Kein Wunder, die Böden und Wände überall hier glänzten vor Sauberkeit. Also verneinte ich seine Frage.

»Santiago erwartet dich im Penthouse.«

Völlig perplex sah ich Damian an. Wollte er mich auf den Arm nehmen? Verdient hätte ich es ja, wenn er jetzt mit meinen Gefühlen spielte, aber bei Santiago hörte bei mir der Spaß auf. Wie angewurzelt stand ich im Raum und wurde aus seinem Gesicht nicht schlau.

»Was ist? Komm schon!« Er hielt die Tür geöffnet.

Zögernd traute ich mich an ihm vorbei hinaus auf den Gang und mein Herz begann vor Nervosität wie wild zu pochen. Er meinte es ernst.

»Darf ich noch kurz ins Bad?«, bettelte ich Damian an.

Er seufzte. »Eine Minute!«

Hektisch puderte und schminkte ich mich nach. Bis jetzt war noch kein blauer Fleck an meiner Wange zu erkennen. Da fiel mir ein, dass Jude mich vorhin intim berührt hatte und das konnte ich Santiago nicht zumuten, also machte ich mich auch noch schnell frisch. Sauber und unangetastet wollte ich ihm gegenübertreten. Ich hatte die Minute etwas überschritten und Damian verdrehte schon wieder genervt die Augen. »Du kannst allein hochfahren!«

Ich war nervös ... und gespannt, wer und was mich da oben erwarten würde. Ich hoffte, Jude und Alice nicht begegnen zu müssen. Mit zittrigen Fingern versuchte ich, mich im Lift vor meinem Spiegelbild zu frisieren und mich damit vielleicht selbst zu beruhigen. Seit ich da unten eingesperrt war, hatte mich Santiago noch nie zu sich gerufen.

Die Tür öffnete sich im richtigen Stockwerk ... und ich traute meinen Augen nicht. Ein Glücksgefühl durchströmte meinen Körper, als hätte ich im Lotto gewonnen. Santiago stand vorn an der Fensterfront, mit dem Rücken zu mir, ganz in schwarz ... und allein!

Zweihundert Quadratmeter Kuschelfläche nur für uns! Fast hätte ich vergessen auszusteigen, schaffte aber gerade noch rechtzeitig den entscheidenden Schritt nach vorn, bevor sich die Türen wieder schlossen.

Der flauschige Boden gab unter meinen High Heels nach ... eigentlich hätte ich sie hier ausziehen sollen, aber ich hatte keinen Schlüssel. Also kniete ich nieder. Santiago drehte sich kurz darauf um und kam langsam auf mich zu. Er hatte sein schwarzes Hemd über die ganze Brust aufgeknöpft und seine braune Haut blitzte hervor. Gut fünfzehn Meter trennten uns und vor lauter Glück und Vorfreude ließ sich mein überschwängliches, breites Lächeln nicht verbergen. Ich konnte gar nicht hinsehen und wandte meinen Blick zur Seite ab. Erst als er vor mir stand und mir die Hand zum Aufstehen reichte, sah ich zu ihm auf. Ich erhob mich und bemerkte überrascht, dass er fast genauso glücklich strahlte wie ich. Er zog mein Kinn zu sich und küsste mich ... leider nur flüchtig ... wie bei einer Begrüßung.

»Die Schuhe ...«, flüsterte ich.

»Lass sie an!«, hauchte seine Samtstimme. »Ich werde dich nach vorn tragen. Und ich möchte, dass du dich dabei fallen lässt, als wärst du ohnmächtig.«

Er nahm mich auf seine Arme und ich ließ eine Hand zur Seite und meinen Kopf in den Nacken fallen. Meine langen Haare berührten fast den Boden. Er war barfuß und schritt ganz langsam über den weichen Boden. Ich wusste nicht, für wen von uns beiden dieses Gefühl berauschender war. Von mir aus hätte er mich so um die ganze Insel tragen können. Ich liebte seine Hände an meinem Körper und die uneingeschränkte Nähe. Und ich liebte es, ihm ausgeliefert zu sein. Nur selten konnte ich es so stark spüren wie in diesem Moment. Einzig das Strahlen in meinem Gesicht wollte ich jetzt unterdrücken und die wachsende Erregung in meinem Körper erleichterte mir diese Aufgabe. Ich entspannte mich völlig und mein Mund öffnete sich leicht. Santiago blieb vor der Glasfront stehen und ich spürte förmlich seine Blicke auf meinem Körper, wie unsichtbare Hände, die mich entblätterten ... nur für seine Augen. Mein Atem wurde tiefer und plötzlich war ich von jedem Lächeln weit entfernt. Ich begehrte ihn.

Vorsichtig legte er mich in der linken Front-Lounge ab, genau da, wo ich ihn noch von der letzten Party wie einen römischen Kaiser zwischen zwei Blondinen in Erinnerung hatte.

»Was ist mit deiner Wange passiert?«, fragte er irritiert, als er sich neben mich setzte.

Verdammt, anscheinend konnte man schon etwas sehen. »Damian«, antwortete ich.

»Warum?«

»Ich ... ich wollte mich bei ihm entschuldigen und hab ihn bei etwas gestört ...«

»Wobei?«

Ich zögerte etwas ... »Natalie.«

Santiago zog eine Augenbraue hoch, sichtlich nicht begeistert. Hätte ich das nicht sagen dürfen? Bitte nicht. Ich hatte doch schon genug Probleme.

»Wie kannst du ihn mit Natalie stören, wenn du in deinem hübschen kleinen Zimmerchen bist?«

»Ähm ... ich hab den E-Button gedrückt«, gestand ich.

»Um dich bei ihm zu entschuldigen?« Santiago hielt sich die Hand vors Gesicht. Er massierte sich mit zwei Fingern an den Schläfen, doch dahinter konnte ich ihn lachen sehen. Schön, dass ich ihn wieder mal mit einer Damian-Geschichte amüsieren konnte. Er wusste ja gar nicht, in welche Schwierigkeiten ich mich damit gebracht hatte.

»Du bist mutig, das muss man dir lassen ...«, lobte er mich und griff spontan nach einer Creme, um meine Wange zu verarzten. Er lächelte. »Warum traust du dich bei mir so etwas nie? Ich könnte mir dann so viele schöne Dinge für dich einfallen lassen.« Ich seufzte verlegen, während er weiter versuchte, mich anzusticheln. »Ich möchte ein Mal erleben, dass du mein Sperma ausspuckst!«

»Ja? ... Ich nicht!« Ich schüttelte entschieden meinen Kopf.

Er lachte herzlich.

Und überhaupt, wie sollte ich sein Sperma ausspucken, wenn ich es nie in den Mund bekam. »Gib mir die Gelegenheit dazu!«, forderte ich ihn auf.

»Du wirst nicht bestimmen, was ich mit dir mache!«, belehrte er mich.

Ich nickte einsichtig.

Wie eine kleine Prinzessin lag ich nun vor ihm, in diesen weichen, edlen Kissen. Ergeben verschränkte ich meine Arme über dem Kopf, der seidige Stoff meines Kleides entblößte dabei fast meinen Schritt ... und meine Beine schienen endlos lang. Ich wusste, dass ich verführerisch aussah. In seinem Gesicht konnte ich sogar ein Lächeln erkennen und musste es geschmeichelt erwidern. Er saß neben mir und es wirkte fast so, als müsse er erst überlegen, was er heute mit mir anstellen wollte.

Schließlich setzte ich mich ohne Erlaubnis auf, lächelte ihn weiter an und führte meinen Mund ganz nah an sein Ohr. Er zuckte etwas zurück und wusste nicht recht, wie ihm geschah. Todesmutig flüsterte ich: »Was ist los? ... Muss ich mich erst schlecht benehmen?«

Er brauchte genau drei Sekunden Bedenkzeit ... Ich hörte ihn noch ein Mal entrüstet ausatmen ... dann war mein Kleid zerrissen. Er fiel über mich her wie das Raubtier, das ich so sehr in ihm liebte. Mit einem brutalen Griff in meine langen Haare riss er meinen Kopf in den Nacken und verbiss sich in meiner Kehle. Er fasste mich überall am Körper hart an, gleichzeitig gelang es ihm irgendwie, mit der anderen Hand seine Hose nach unten abzustreifen. Ich konnte ihm keine Gegenwehr bieten, zu sehr gefiel mir seine Leidenschaft. Mit erhobenen Händen wollte ich mich ihm hingeben, als er plötzlich stoppte und sich auf den Rücken drehte. Er strich sich mit der Hand durch die Haare und mit einer abermals wunderschön hochgezogenen Augenbraue und seinem hinreißend schiefen Lächeln deutete er auf sein bestes Stück. »Bitte sehr ... danach werden wir sehen, ob du den heutigen Tag überleben darfst.«

Ich musste für einen Moment meine Augen schließen und war geschockt. So wollte ich das nicht. Ich hatte überhaupt noch keine Gelegenheit gehabt, mit Estelle zu sprechen, hatte keinen blassen Schimmer, was er sich vorstellte, und laut David reichten meine Künste bei weitem nicht aus ... für Santiago. Ich bekam Panik. Obwohl ich mir sicher war, dass er mich deshalb nicht umbringen würde, wollte ich allein schon für mein eigenes Ego perfekt sein, wenn er mich das erste Mal gewähren ließ.

Jetzt hatte er es geschafft ... ich war verzweifelt. Aber mir blieb keine andere Wahl. Er rechnete ziemlich sicher damit, dass ich komplett unerfahren war, also vielleicht hatte ich ja den Funken einer Chance, ihn zumindest ein bisschen zu beeindrucken. Ich knotete meine Haare auf einer Seite zusammen, sodass sie mir nicht ins Gesicht fallen konnten und erinnerte mich daran, meine Hände nicht gebrauchen zu dürfen ... was die Sache erheblich mühevoller gestalten würde. Ich verschränkte sie weit oben hinter meinem Rücken, um selbst nicht in Versuchung zu geraten.

Santiago seufzte schwer und zündete sich eine Zigarette an. Rein körperlich war er komplett unerregt.

Ich wusste, dass einzig und allein meine Angst ihn in Stimmung bringen konnte. Die war bei mir auch deutlich spürbar, aber wie sollte ich sie ihm bloß zeigen?

»Ich bin nicht Estelle ...«, gab ich ihm traurig zu verstehen, als ich neben ihm kniete.

Er blies eine Rauchschwade in die Luft. »Ich weiß.«

»Ich wollte es für dich lernen ...«

Santiago sah mich nur an und antwortete nicht.

Vermutlich würde er das ganze wegen Themenverfehlung ohnehin gleich abbrechen, also beschloss ich, das Desaster hinter mich zu bringen und beugte mich über ihn. Als ich die Geschmeidigkeit seiner intimsten Region in meinem Gesicht spürte, nahm ich mir vor, wenigstens für mich diese einzigartigen Momente mit ihm zu genießen ... wenn er schon keinen Spaß dabei hatte.

Sanft strichen meine Lippen über seine Lenden, berührten dabei seine glatt rasierte Haut. Gefühlvoll begann ich an allen Erhebungen, die sich mir boten, zu saugen. Ich massierte mit meiner Zunge über seinen schönsten Muskel, vom Ansatz bis zur Spitze, und übersäte ihn mit feuchten, warmen Küssen. Vorsichtig hielt ich ihn zwischen meinen Zähnen gefangen und übte leichten Druck auf ihn aus, der mich selbst wohl am meisten erregte. Santiago zündete sich die zweite Zigarette an und griff sich an die Stirn, als hätte er Kopfschmerzen. Es war eine Qual für ihn ... ich wusste es.

Sein Stimmungsbarometer zeigte keine Regung. Aber noch wollte ich nicht aufgeben. Ich widmete mich jetzt voll und ganz der empfindsamen Spitze. Meine Lippen legten sich an seine zarte Haut und durch sachtes Ansaugen nahm ich die schön geformte Rundung in meinem Mund auf. Ich ließ meine Zunge um den leicht abgesetzten Ring kreisen und massierte etwas stärker über das kleine Bändchen unterhalb. Gleichzeitig saugte ich rhythmisch an der ganzen Pracht und bemerkte plötzlich eine erste Regung. Endlich konnte ich ihn aufrichten und etwas tiefer in meinen Mund eindringen lassen. Ich bearbeitete ihn gleichmäßig und hörte nicht auf, mit meiner Zunge die schönsten Stellen zu umkreisen. Durch einen Zufall bewegte ich mich dabei über den kleinen trichterförmigen Spalt am Gipfel und ich fühlte eine starke Kontraktion zwischen meinen Lippen. Als ich es wiederholte und daran zu spielen begann, legte Santiago seine Zigarette zur Seite. Ich fand schließlich einen Bewegungsablauf, der gut zusammenspielte, und seine Erregung wurde größer, sie wuchs in meinem Mund zu einem mächtigen Stück, und mit einem Mal konnte ich meine Lippen ein beachtliches Ausmaß entlanggleiten lassen. Ich umschloss ihn fest und führte ihn tief in meinen Rachen. Santiago hob kurz seinen Kopf und ich konnte ihn atmen hören. Sicher wollte er, dass ich ihn ansah, was mir aber in dieser seitlichen Position nicht gelang. Vorsichtig bewegte ich mich, ohne Rhythmus und Druck zu verändern, zwischen seine Beine. Jetzt konnte ich in seine schönen Augen blicken und ihn gleichzeitig tief in meine Kehle eindringen lassen. Er atmete schwer und ich versuchte, trotz der heftigen Stöße, die saugenden Bewegungen und den Zungendruck an der Spitze nicht zu vernachlässigen. Santiago griff mit beiden Händen über seinen eigenen Kopf, um sich anzuhalten und atmete tief, während er ein Bein aufstellte. Ich merkte, dass seine Erregung zwar groß war, sie jedoch auch nach mehreren Minuten unverändert blieb, er stöhnte fast verzweifelt. Zwischendurch dachte ich an David, und warum er mir nicht wenigstens einen Hinweis gegeben hatte. Plötzlich fiel mir etwas ein, was ich aber sofort wieder verdrängen wollte. Ich versuchte, das Tempo etwas zu reduzieren und ihn nicht mehr so tief in meine Kehle eindringen zu lassen, umso mehr bedachte ich dafür die pralle Rundung mit festem Lippendruck und kleinen Zungenschlägen. An seinem Stöhnen änderte sich nichts und wieder schlich sich dieser verfluchte Gedanke in meinen Kopf und ich beschloss ... es zu wagen.

Diesmal war ich mir jedoch sicher, er würde mich umbringen, wenn ich falsch lag, aber ich konnte nicht anders. Obwohl ich wusste, dass David schwul war und sich dadurch nicht mit Santiago vergleichen ließ, wollte ich mich an ihm orientieren. Santiago hatte mittlerweile seine Hände auf sein Gesicht gelegt und stöhnte ziemlich erschöpft. Ich war so dankbar für die Geduld, die er für mich aufbrachte. Heimlich löste ich eine Hand von meinem Rücken und benetzte mehrere Finger mit der glitschigen Feuchtigkeit, die sich schon längst zwischen meinen Schenkeln gebildet hatte. Durch sein aufgestelltes Bein konnte ich mich mit meiner Hand leicht zurechtfinden und hatte im Nu den Eingang zu seinem zweiten Paradies erreicht. Im selben Moment riss er mich an den Haaren und stoppte meine Kopfbewegung. Mit vollem Mund sah ich ihn an. Er atmete ... aber er stieß mich nicht von sich. Ganz langsam bewegte ich meinen Mittelfinger voran und drang so weit ich konnte in ihn ein. Santiago schloss seine Augen und ließ meine Haare wieder los. Er hielt sich verkrampft an den Kissen hinter seinem Kopf fest und atmete erregt. Ich nahm voller Hingabe meine Kopfbewegung wieder auf und versuchte, sie durch sanftes Vibrieren meines Fingers zu unterstützen. Er stöhnte lauter und immer schneller. Sein Schwanz in meinem Mund wurde unendlich hart. Ich konnte mein Glück noch gar nicht fassen, mit einem Finger in ihm sein zu dürfen. Freudentränen verschleierten mir die Sicht und ich musste mich schließlich mit der anderen Hand am Boden abstützen, um ihm wirklich alles von mir geben zu können. Sein ganzer Körper spannte sich an und genau wie David verstummte er kurz vor Schluss, ich glitt noch zweimal mit meinen fest angespannten Lippen auf und ab, und eine wundervolle Explosion spritzte gegen meinen Gaumen ... gleichzeitig fühlte ich Kontraktionen rund um meinen Mittelfinger. Dasselbe kehlige Stöhnen wie bei meiner Einweihungsfeier im Kontrollraum kam mehrmals über seine Lippen und ich saugte alles aus ihm, was ich kriegen konnte.

Plötzlich bekam ich Angst. Mein Finger. Ich wusste nicht, wann ... und wie. Da packte er mich auch schon an den Haaren, etwas kraftloser als vorhin. Ich sah ihn an und er schloss ein Mal kurz seine Augen, als wollte er mir seine Einwilligung bedeuten. Vorsichtig zog ich ihn heraus und Santiago griff sofort nach meiner Hand und hielt sie mir vors Gesicht. Ich leckte den Mittelfinger ab und nahm ihn tief in meinen Mund. Sein schwerer Atem gab mir die Bestätigung, das Richtige getan zu haben. Dann fasste er wieder in meine Haare und zog mich zu sich herauf an seine Brust in eine innige Umarmung. Ich hörte seinen Herzschlag, laut und kräftig. Santiago küsste meine Haare und sein Atem beruhigte sich lange nicht. Ich konnte selbst noch nicht glauben, was mir gelungen war und als schließlich all die Nervosität von mir wich, begann ich, an seiner Brust zu weinen. Er hielt mich ganz fest und genoss sichtlich meinen Gefühlsausbruch. Etwas später griff er über mich hinweg nach einem Glas Whiskey.

»Trink was! Vielleicht möchte ich dich heute noch küssen«, grinste er mich an.

Das Zeug brannte meine Kehle hinunter.

Santiago zündete sich eine Zigarette an und setzte sich etwas höher auf. »Erzähl«, fragte er neugierig. »Wer hat dir das beigebracht?«

Ich schluckte und antwortete nicht ganz ehrlich. »Niemand!«

»Du lügst!«, ertappte er mich mit einem schiefen Lächeln.

»Nein, wirklich ... ich ... ich hatte vor dir immer nur ein bisschen herumgespielt.« Ich versuchte, ihn möglichst unschuldig anzusehen. »Aber nichts davon hatte auch nur das Geringste mit dem zu tun, was ich jetzt gerade gemacht habe ... Ich schwör’s!«

Santiago nickte einigermaßen überzeugt. Er streichelte über meine Wange und zog mich wieder an seine Brust. So viel Dankbarkeit und Nähe hatte ich mir nicht mal im Traum erhofft. Er war so lieb zu mir, seine Arme hielten mich fest umschlungen und er küsste immer wieder meine Haare. Irgendwann führte er seine Lippen an meinen sehnsüchtig wartenden Mund und seine Zunge schenkte mir unbeschwerte Leidenschaft, während seine Hand zwischen meinen Schenkeln nach Feuchtigkeit suchte. Und die war kaum zu überbieten. Doch er drang nicht in mich ein. Stattdessen legten sich seine Finger auf meine kleine Lustperle und versorgten mich mit wohligen Vibrationen. Er drehte mich auf den Rücken und hörte nicht auf, mich zu küssen und mit seinen Fingern zu beglücken ... minutenlang. Meine Erregung gipfelte in drei dicht aufeinanderfolgenden Höhepunkten, die meine ganze Beherrschung erforderten, um meine Hände unter Kontrolle zu halten.

Santiago lächelte ... heute schon fast zu oft. Ich wartete direkt darauf, dass jeden Moment etwas Unangenehmes passieren würde, aber es kam nichts. Wir liebten einander einfach.

Als er sich wieder anzog, musste ich nackt bleiben, denn mein Kleid war hoffnungslos zerrissen. Noch einmal schloss er mich vor der riesigen Glasfront in das wohlige Gefängnis seiner kräftigen Arme. »Wie geht’s dir mit deinen High Heels?« Er legte seinen Kopf schräg und sah mir tief in die Augen.

»Danke ... gut.« Ich strahlte glücklich. »Sie erinnern mich hundertmal am Tag an dich, dir zu gehören, und wenn ich sie zum Sport ausziehe, fühle ich mich verlassen.«

Er lächelte geschmeichelt.

Plötzlich fiel mir Jana ein und ich dachte, wenn ich ihm von ihren Plänen erzählen würde, vielleicht könnte er sie abhalten. Und gleichzeitig hoffte ich, sie würde mir deshalb nicht böse sein, wenn ich sie verriete. Er nahm indes meine Haare im Nacken und begann, mein verheiltes Brandmal zu küssen. Neue Erregung strömte durch meine Blutbahn. Aber ich wollte unbedingt noch mein Anliegen loswerden. »Ich muss dir etwas erzählen ...«, flüsterte ich.

Seine Augen wanderten direkt vor meine. Er sah so umwerfend gut aus, von Natur schon, und jetzt erst recht mit diesem verliebten Blick. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht den Faden zu verlieren.

»Jana ...«, hauchte ich.

»Was ist mit Jana?«

»Sie ... sie überlegt ... wie Estelle ... ihre High Heels nicht mehr auszuziehen. Sie glaubt, dass du sie dann attraktiver fändest.«

Er hob mein Kinn mit zwei Fingern und ließ seine seidigen Lippen über mein Gesicht streichen, ich konnte seine Zunge an meiner Wange spüren und mit sanften Bissen näherte er sich meinen Schläfen. »Bist du dir sicher, dass du von Jana sprichst?«, hauchte er in mein Ohr und küsste mich weiter. »Du willst es doch auch.«

Ich erschrak ... und atmete schwer. Doch plötzlich fühlte sich alles an mir zu ihm hingezogen. Der Gedanke verunsicherte mich tatsächlich und das schockierte mich.

Santiago küsste mich seitlich am Hals und wanderte mit seinen feuchtheißen Lippen an mein Ohr. »Tu es für mich ...«, stöhnte er.

Mir wurde schwindelig und ich legte in vollständiger geis­tiger Umnachtung meine Arme um seine Schultern.

Ganz langsam nahm er sie von sich und führte sie mit einer geschmeidigen Bewegung hinter meinem Rücken zusammen. Mit seiner zweiten Hand hielt er mich an den Haaren fest. »Tu es für mich ...« Sein heißer Atem drang prickelnd in mein Ohr.

Ich bekam nur ganz schwer Luft vor Erregung und begann, genau wie er zu stöhnen. Ich fühlte meine uneingeschränkte Ergebenheit und sie animierte mich zu der Antwort, die er hören wollte. »Ja ...«, keuchte ich.

Er drückte meinen Kopf an seine Brust. »Ja«, bestätigte er erleichtert meine Entscheidung. Der Griff in meine Haare lockerte sich. All seine Berührungen waren nur noch sanft, ein Hauch ihrer selbst, und er umarmte mich fast andächtig. Dann hob er mich auf seine Arme und nach einer kurzen Fahrt mit dem Lift setzte er mich erst in seinem Schlafzimmer wieder ab.

Noch nie zuvor hatte ich eine Nacht in seinem Schlafgemach verbracht. Und ich war auch stets davon ausgegangen, dass dieses Privileg ausschließlich Männern vorbehalten war. Etwas verloren blieb ich mitten im Raum abwartend stehen und verschränkte die Arme vor meinen nackten Brüsten, während er durch eine Milchglastür verschwand. Ich vermutete sein privates Badezimmer dahinter. Santiagos Bett war von überwältigendem Ausmaß, weit größer als jedes, das ich bisher gesehen hatte, wenn man Ausstellungen, Kataloge und Filme mit einschloss. Das gesamte Zimmer erschien mir riesig und nicht mit meinem ehemaligen Schlafzimmer, das sich auf demselben Stockwerk befand, zu vergleichen. Durch eine offenstehende Tür konnte ich in einen Schrankraum sehen. Alle Möbel waren stilvoll und elegant. Als Santiago zurückkam, legte er seine Uhr auf einen Schreibtisch, tippte in sein Handy und deutete mir kurz, ich solle mich auf das Bett setzen. Es war herrlich weich.

Eine Minute später stand David in der Tür ... und ich erschrak. Auch in seinen Augen konnte ich ein wenig die Überraschung erkennen, als er mich erblickte. Aber er ließ sich nicht weiter etwas anmerken. Mein Herz hingegen raste. Was sollte David hier?

Santiago ging ihm entgegen und küsste ihn zärtlich auf den Mund. »Ist es okay für dich, wenn sie heute Nacht bleibt?«, fragte er ihn rücksichtsvoll.

David nickte und zog seinen Bademantel aus. Darunter war er splitternackt. Ich spürte, wie ich im Gesicht rot anlief. Er war endlos schön anzusehen. Da war kein einziges Haar an seinem sehnigen, schlanken Körper, kein Fleck, kein Muttermal und keine Unebenheiten, nur edle Blässe ... wie Elfenbein. Jeder Zentimeter seiner Haut erinnerte mich daran, wie wundervoll er sich unter meinen hungrigen Lippen angefühlt hatte. Und ich war direkt erleichtert, als David unter die Decke schlüpfte.

»Rutsch rüber!«, sagte Santiago und stupste mich an. »Ich kann es nicht leiden, in der Mitte zu liegen!«

Ich unterdrückte meine aufflackernde Freude und krabbelte in die Mitte, ohne David Beachtung zu schenken. Santiago legte sich neben mich und ich drehte mich zu ihm. Er zog mich sanft an seine Schulter und beglückte mich mit einem großen Kompliment in Richtung David: »Sie ist unglaublich!«

Bei jedem anderen Mann wäre ich wahrscheinlich vor Stolz geplatzt, aber vor David war mir das unangenehm. Ich wollte seine Gefühle nicht verletzen. Was Santiago sichtlich egal war.

Und David setzte sogar zu einer Antwort an: »Du bist geblendet. Reden wir morgen weiter.«

Santiago schnaubte verächtlich und drehte sich zur anderen Seite. Er wandte uns den Rücken zu! Sofort schnappte David nach meinem Handgelenk und legte seinen Zeigefinger auf meinen Mund. Ich drehte mich zu ihm und Santiago machte mit einem zweimaligen Klatschen in seine Hände das Licht aus. Danach war es ruhig und es dauerte einige Zeit, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.

Mittlerweile klammerte ich mit beiden Händen an Davids Fingern. Santiago atmete schon sehr regelmäßig. Er schien zu schlafen. Und als ich David in der Dunkelheit endlich halbwegs gut erkennen konnte, war sein Blick besorgt und fragend, gleichzeitig jedoch auch unendlich liebevoll. Wie gern hätte ich mich an ihn geschmiegt und ihm alles erzählt, aber keiner von uns beiden wagte zu sprechen. Ich kämpfte mit meinen Gefühlen. Dann fügte ich mir selbst den größten Schmerz zu, indem ich meine Finger aus seiner Hand löste. Ich durfte so nicht einschlafen. Aber es tat auch weh, David nur ansehen zu dürfen. Er erkannte schnell, dass er es mir mit seinem Anblick nur noch schwerer machte, streichelte über meine Wange und drehte mir danach ebenfalls seinen Rücken zu. Da lag ich nun, zwischen Santiago und David ...

Gott, das hier war mit Abstand der schönste Platz auf Erden ... und mir war es nicht vergönnt, ihn zu genießen.

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