Читать книгу Time of Lust 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem Paket | Erotischer SM-Roman - Megan Parker - Страница 27

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Schlag mich für Hayle!

Eines Morgens machte ich eine schlimme Feststellung. Ich konnte nicht aufstehen. Irgendein Knochen in meinem linken Fuß hatte sich so verschoben, dass es mir unmöglich erschien, ihn zu belasten. Als sich die Türen öffneten, fand mich Jana auf dem Boden und half mir hoch. Ich wollte unbedingt duschen. Gemeinsam mit Vicky stützte sie mich und ich konnte so halbwegs meine Morgentoilette erledigen. Danach mussten wir unsere Aufstellung einnehmen. Alle trugen Sportschuhe, außer Estelle und mir. Wir beide hatten schon die letzten Tage, sofern ich nicht anderweitig beschäftigt wurde, in unseren High Heels gemeinsam im Fitnessraum trainiert.

Ich stand auf einem Bein und hielt mich hinter meinem Rücken an der Mauer fest.

»Was ist mit deinem Fuß?«, fragte Damian.

»Ich weiß nicht ... Ich kann nicht auftreten.«

Damian seufzte. »Wie lange hast du sie jetzt schon an?«

»Vielleicht zwei Wochen?« Ich fand das noch gar nicht so lange.

»Und wie oft warst du damit bei David?«

»Was meinst du?«

»David muss deine Füße einmal pro Woche behandeln. Genau wie bei Estelle!«

Ich sah ihn fragend an.

»Das hat dir keiner gesagt?«

Ich schüttelte den Kopf.

»David hätte daran denken müssen! Estelle, warum hast du es ihr nicht gesagt?«, tadelte er sie.

»Ich wusste ja nicht, dass sie es nicht tut ...«, entgegnete sie schüchtern.

»Damian, es ist ja nichts passiert, vielleicht ist nur irgendetwas verrenkt«, versuchte ich ihn zu beruhigen.

Damian zückte sein Handy. Kurz darauf informierte er mich: »David ist mit Santiago in Miami. Er wird erst am Nachmittag zurück sein. Du musst warten.«

Ich nickte und er half mir zurück in mein Zimmer. Alle anderen durften Sport treiben. Währenddessen versuchte ich, mich mit dem Gedanken anzufreunden, David heute noch begegnen zu müssen. Zum ersten Mal seit dieser Ekel-Attacke. Er kam nie in den Keller, solange es kein medizinisches Erfordernis gab. Und wenn Santiago mich in das Penthouse holte, begegnete ich ihm auch nicht. Wenigstens wusste ich mittlerweile, dass er zu dieser Aktion gezwungen worden war, was die Sache für mich aber kaum erträglicher machte. Er hatte mit seinem Fuß auf meiner Brust gestanden und mich an den Haaren gerissen, um mir eine Drohung ins Gesicht zu schmettern. Ganz zu schweigen von dem vielen Nass in meinem Gesicht, das von seinem Körper stammte. Dem Körper, den ich eigentlich liebte und begehrte. David hatte mich noch nie so erniedrigt. Es war ein neues Gefühl, das ich im Zusammenhang mit ihm erst kennenlernen musste, welches aber gleichzeitig mein Verlangen nach ihm nur noch verstärkte. Jetzt, mit ein paar Tagen Abstand, tat es plötzlich nicht mehr weh, an meine durchtränkte Augenbinde zu denken und an die feuchte Wärme rund um meinen Mund. Weil es von ihm war. David.

Aber trotzdem schämte ich mich. Es würde bestimmt nicht leicht werden, ihm nach diesem Erlebnis in die Augen zu sehen und über normale Dinge zu sprechen. Unruhig wälzte ich mich von einer Seite zur anderen. So herrlich sich meine neue Matratze auch anfühlte, den ganzen Tag zu liegen, fand ich nicht so berauschend. Wie gern hätte ich eines von Janas Büchern gelesen. Ich wusste mich nicht mehr zu beschäftigen, hatte auch keine Uhr, und je mehr Zeit verging, desto nervöser wurde ich. Schließlich lehnte ich mich mit dem Rücken gegen die Mauer und streckte den schmerzenden Fuß nach vorn aus. Mit den Fingern frisierte ich meine langen Haare und legte sie in kunstvollen Strähnen über den tiefen Ausschnitt meines seidigen Kleides, als sich plötzlich die Schiebetür öffnete.

Meiner nervösen und angespannten Erwartungshaltung hatte ich es zu verdanken, dass ich im selben Moment irrsinnig erschrak. Mein Herz machte einen Satz, als ich David erblickte. Er hatte einen neuen Anzug an, helles Beige, fast der Farbton seiner Haare, und er wirkte sehr ernst. Ich konnte gar nicht hinsehen, so hübsch war er. Ich hielt mir beide Hände vors Gesicht und seufzte. »David ... bitte nicht ...«

»Was denn?«, entgegnete er betroffen.

Gequält sah ich ihm wieder in die Augen. »Du siehst so gut aus.«

Er presste seine Lippen zusammen und zeigte kein Lächeln. Mein Kompliment schien ihn eher unglücklich zu machen. Er legte sein Sakko auf meine Matratze, bückte sich zu mir herunter und griff zärtlich an meine Wange. »Zahira ... letzte Woche ... das war nicht ich selbst. Es hat mich sehr verletzt, dir so etwas antun zu müssen.«

Ich nickte verständnisvoll und küsste seine Handfläche. Er brauchte sich dafür nicht zu entschuldigen. Ich wünschte, er hätte seine Hand für immer in meinem Gesicht gelassen. David schien so nahe und gleichzeitig so unerreichbar für mich, dass es regelrecht schmerzte. Eine dicke Träne kullerte über meine Wimpern und verlief sich unter seiner Hand.

»Warum weinst du?«, fragte er besorgt.

»Mein Fuß tut weh«, log ich.

»Ich weiß. Ich werde dich mit nach oben nehmen. Ich hab das alles bei mir im Zimmer!« Vorsichtig griff er unter meine Knie, um mich zu tragen.

Der Lift öffnete sich für uns im ersten Stock und zum ersten Mal betraten wir Davids Zimmer. Es lag vis-à-vis von allen anderen Schlafzimmern, gleich neben dem Kontrollraum. Sofort fielen mir die vielen Betten ins Auge. An der hinteren Wand thronte ein riesiges Doppelbett, im vorderen Bereich gab es zwei Einzelbetten, Bücherregale, eine Eck-Couch und einen Plasma-Fernseher. Das Zimmer war viel größer als all die anderen, verfügte über vier breite Fensterflächen und eine Terrassentür, die auf ein mit Büschen begrüntes Dach führte ... Eine eigene kleine Welt.

David setzte mich gleich auf der ersten Bettkante ab. Er legte sein Handy auf die Ablage, schlüpfte aus seinen Schuhen und betätigte den Schalter für die elektrischen Jalousien, damit mehr Licht in den Raum fallen konnte. In einem Schrank kramte er nach ein paar Sachen und legte sie neben mich ... eine Creme, ein Spray und ein elektrisches Gerät.

»Es ist meine Schuld«, bedauerte er, »ich hätte es dir sagen sollen. Estelle kommt auch einmal pro Woche zu mir. Bitte verzeih mir.«

Ich nickte nur und versuchte, ihn nicht anzusehen, während er sich zu meinen Füßen bückte. Er öffnete beide Schuhe.

»Ganz locker lassen, beweg sie nicht!« Vorsichtig nahm er die High Heels von meinen Füßen. »Welcher tut weh?«

»Der linke«, seufzte ich.

Seine warmen Hände bewegten sanft meinen linken Fuß. Bei meinem Schmerzpunkt musste ich nach Luft schnappen und griff dabei mit einer Hand an seine Schulter, als wollte ich ihn wegstoßen.

Er sah zu mir auf. »Das ist nur verrenkt!«

Mit einem kleinen schmerzhaften Ruck löste er eine Blockade und ich konnte ihn sofort wieder frei bewegen ... mit der einzigen Einschränkung, dass ich meinen Vorderfuß nicht mehr ganz so weit heranziehen konnte, wie sonst. Das lag jedoch an den hohen Absätzen ... und war vorhersehbar. Danach massierte er meine Füße mit einer Durchblutungscreme und ich konnte mir kaum etwas Angenehmeres vorstellen.

»Jetzt weiß ich, warum Estelle das schon zwei Jahre aushält«, versuchte ich ihm zu schmeicheln.

David protestierte heftig. »Täusch dich nicht, Estelle kann ihre Füße trotzdem nicht mehr hochbiegen. Wenn du mich gefragt hättest, ich hätte nie mein Einverständnis dazu gegeben. Du wirfst deine Gesundheit weg für ihn.«

»Ich liebe ihn!«

»Ja ...«, er verdrehte die Augen, »er hätte dich auch behalten, wenn du es nicht getan hättest!«

»Ich wollte seine Nummer Eins sein!«

»Gratuliere! Das ist dir gelungen!«

Sein Tonfall machte mich so traurig, als hätte er mich schmutzig beschimpft und ich bekam schon wieder glasige Augen.

»Ich hätte es dir nicht erlaubt, verstehst du?«, untermauerte er noch mal seine Vorhaltungen.

Die erste Träne lief über meine Wange und ich biss mir auf die Lippen. Ich spürte, dass seine Meinung für mich mehr zählte, als die von jedem anderen, obwohl ich es mir nicht eingestehen wollte, darum schüttelte ich den Kopf.

»Versprich mir eines, falls er dich jemals zwingen sollte, deine Schuhe im Bett auszuziehen – er macht das fallweise mit Estelle – oder barfuß vor ihm auf allen vieren zu kriechen, dann darfst du auf gar keinen Fall aufstehen! Wenn du in diesem Zustand deine Füße belastest, reißen dir hinten die Achilles-Sehnen und wenn du Pech hast, kannst du nie wieder laufen!«

»Du machst mir Angst ...«

Betroffen sah er auf meine Füße, die er mittlerweile mit Ultraschall behandelte. »Das hättest du dir vorher überlegen müssen!«

»Wird Estelle jemals wieder ohne Schuhe laufen können?«

»Ich weiß es nicht.« Jetzt sprühte er mir eine Hautpflege auf die Fußsohlen und zwischen die Zehen. »Ich kann es mir nicht vorstellen.«

Er stand auf und drehte mir den Rücken zu. »So, jetzt lassen wir sie kurz trocknen, bevor ich dir die Schuhe wieder anlege. Dann ist auch die halbe Stunde um, die Santiago einmal pro Woche erlaubt.«

Der Anblick meiner nackten Füße bereitete mir Herzklopfen. David bereitete mir Herzklopfen. Davor hatte ich keine Probleme mit meiner Einstellung. Ich musste seine Worte irgendwie verdrängen. Sie sollten mich nicht belasten.

Wieder kniete er sich vor mich und half mir in die Schuhe, er schloss die Riemen und legte anschließend seine Arme weit ausgebreitet links und rechts von mir auf die Bettkante. »Zufrieden?«, fragte er mich mit einer hochgezogenen Augenbraue.

Ich nickte zaghaft. Und er machte einen fatalen Fehler ...

David ließ, mit noch immer gespreizten Armen, seinen Kopf hängen und seine Stirn legte sich dabei auf meine Knie. Erschrocken über das Bild, das sich mir bot, begann mein Herz wie verrückt zu schlagen. Ich verfügte bei weitem nicht über genug Selbstwert, um eine solche Geste von ihm zu empfangen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht biss ich in meinen Handrücken. Am liebsten hätte ich ihn weggestoßen, um diesen Anblick nicht ertragen zu müssen.

»Bitte nicht ...«, flehte ich ihn an.

Aber er blieb in dieser Stellung ... so lange, bis er an meinem Schluchzen hörte, dass er mich zum Weinen gebracht hatte. Erst, als die ersten Tränen auf mein kurzes Seidenkleid tropften, sah er mich wieder an. Seine ungewöhnlich grünen Augen waren stark ... und sie wirkten noch immer etwas zornig. Auch seine Kiefermuskeln verrieten, dass er mit irgendeinem Gedanken kämpfte. Langsam erhob er sich. Er verriegelte die Tür und tippte etwas in sein Handy. Kurz überlegte ich, ob ich träumte oder wach war. Mein Atem wurde schneller ... David hatte doch nicht etwa die Absicht, gegen die Regeln zu verstoßen?

Vergebens bemühte ich mich, ruhig zu bleiben. Er setzte sich neben mich und ich dachte zuerst, er würde mich umarmen, als er unter meine Beine griff und mich gleichzeitig am Rücken festhielt. Aber er nahm mich auf seine Arme, um mich zu tragen. Ein paar Schritte weiter kniete er sich auf das große Doppelbett und legte mich vorsichtig in der Mitte ab. Das Sprechen fiel mir schwer, doch meine größte Angst konnte ich in einem Wort zusammenfassen.

»Santiago!«, hauchte ich mit besorgtem Blick.

»Hayle wird mich warnen«, entgegnete er nüchtern, während er seine Kleidung ablegte. Er kam zu mir ins Bett und breitete eine leichte Decke über uns. Dann nahm er liebevoll mein Gesicht in seine warmen Hände und schenkte mir einen fast schmerzlichen Blick. Ganz langsam begann er, mich zärtlich zu küssen, ich fühlte seine geschmeidigen Lippen und sein nackter Körper schmiegte sich an mich. Vor lauter Aufregung konnte ich kaum atmen, ich war überwältigt von seiner Nähe, seiner Zuneigung. Und als er merkte, dass er meine Gefühle überfordert hatte, nahm er meinen Kopf an seinen Hals und ließ mich einfach nur atmen.

Meine Hand berührte zaghaft seinen Rücken. Genau zwischen seinen Schulterblättern war die schönste Stelle. Von dort aus zog ich ihn an mich. Ich rutschte ein wenig tiefer und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Durch das hauchdünne Material meines Kleides fühlte ich die Wärme seines ganzen Körpers. Seine Hand streichelte durch meine Haare, sein Herzschlag schenkte mir Beruhigung ... und bald war ich wieder fähig, in sein Gesicht zu sehen.

In seinen jadegrünen Augen spiegelte sich das letzte Tageslicht. Seine schön gezeichneten Augenbrauen und die leicht eingefallenen Wangen verliehen ihm edle, kantige Züge. Liebevoll betrachtete ich jede kleine Falte, ich begehrte seine weichen, rosigen Lippen ... doch jetzt versuchte er nicht mehr, mich zu küssen.

Meine Hand zitterte, als ich ein paar Strähnen aus seiner Stirn strich, mit meinen Fingern zärtlich seine Haare durchkämmte, über sein Ohr hinweg, und schließlich an seinem Nacken festhielt. David schloss dabei immer wieder für ein paar Sekunden seine Augen und gab sich meinen liebevollen Berührungen hin ... bis ich ganz sachte den Druck meiner Hand an seinem Nacken verstärkte und mich mit leicht geöffneten Lippen an seine wagte. Er kam mir entgegen, drehte mich gleichzeitig auf den Rücken und legte sich auf mich. Sein Gewicht und seine nackte Haut fühlten sich wunderbar an ... Ich verzehrte mich nach ihm ... wollte seine Zunge in meinem Mund haben und nie wieder ohne sie leben müssen. Sie war glatt und heiß und konnte wundervoll tief in mich eindringen. Auch seine Erregung wuchs kräftig zwischen meinen Schenkeln und ich hatte schwer zu kämpfen, mich von meinem Kleid zu befreien, ohne ihn mit meinen High Heels zu verletzen.

Als er sich von meinen Lippen getrennt hatte, küsste er mich weiter am Hals. Voller Leidenschaft öffnete er seinen Mund, sodass ich seine feuchte Hitze, seine Zunge und mehrmals auch seine Zähne zu fühlen bekam. Ich versuchte, mein Stöhnen zu unterdrücken und flüsterte fast atemlos in seine Haare: »Wenn du jetzt nicht mit mir schläfst ...«

Sofort legte sich seine Hand auf mein Gesicht und hinderte mich am Sprechen. Zwei seiner Finger suchten den Weg in meinen Mund und ließen mein Herz höher schlagen. Sie hielten meine Kiefer geöffnet, drückten sanft auf meine Zunge. Jetzt konnte ich beim besten Willen nicht mehr leise stöhnen. Immer verzweifelter klangen meine Laute, die um seine Liebe flehten. Auch sein Atem wurde schneller und die wundervolle tiefe Stimme zeigte mir seine Erregung. Zwischen meinen Schenkeln breitete sich Feuchtigkeit aus. Er blickte wieder in meine Augen ... und während er mit beiden Händen mein Gesicht festhielt, drang er langsam in mich ein. Er fühlte sich unfassbar gut an in mir, und ich fragte mich, ob er es selbst wohl genauso empfand oder ob es ihn Überwindung kostete.

David legte seinen Kopf neben mich, sodass sich unsere Wangen berührten. Wie in Zeitlupe begann er, sich in mir zu bewegen ... und es machte mich halb wahnsinnig. Noch nie hatte mich jemand so langsam und gefühlvoll geliebt. Ich griff mit einer Hand in seine Haare und wir atmeten beide tief und regelmäßig ... während meine Erregung schon fast schmerzte. Mein ganzer Körper kribbelte, jede Bewegung von ihm steigerte meine Begierde und ließ mich vor Sehnsucht fast vergehen. Ich konnte an nichts anderes mehr denken, jede Faser meines Körpers verlangte nach mehr ... verlangte nach David.

Erst nach einer gefühlten Ewigkeit steigerte er sein Tempo, sein Atem beschleunigte sich ... und meine Lust erreichte durch den neuen Reiz binnen Sekunden ihren Gipfel. Mein Becken spannte sich an, der Hauch seiner Stimme erklang an meinem Ohr, und im selben Moment gaben meine wie Drahtseile gespannten Nerven all meine intimen Muskeln frei und ließen zu, wonach ich mich so sehr gesehnt hatte. Ich keuchte an seinem Hals, während mein Körper erbebte und es in meinem Innersten unkontrolliert zuckte. Heftige Kontraktionen umschlangen seinen harten Liebesmuskel, sie verwöhnten ihn mit lustvollen Impulsen, die gar nicht mehr zu enden schienen ... und schließlich auch ihn bis zur Ekstase reizten. Ich spürte deutlich seinen Ausbruch. David erstickte sein Stöhnen in einem der Kissen und erzitterte mehrmals am ganzen Körper. Ich hielt ihn in meinen Armen und streichelte ihn zärtlich ...

David verharrte noch minutenlang in mir. Erst, als wir beide wieder zu Atem gekommen waren und unsere Herzen sich beruhigt hatten, zog er sich vorsichtig aus mir zurück. Er drehte sich auf die Seite und holte mein Gesicht an seine glatte Brust, um mich innig zu umarmen. Ich konnte das salzige Nass seiner Haut an meinen Lippen fühlen und genoss es, mein Gesicht darin zu baden. Es brachte mir ein wunderschönes Déjà-vu. Die Gedanken an meine durchnässte Augenbinde und daran, wie ausgeliefert ich ihm war, wie sehr es mein Verlangen geschürt hatte, ließen mein Herz nur noch für ihn schlagen. Ich spürte tiefe, innige Liebe für David. Gleichzeitig stellte ich mit Schrecken fest, dass dies nichts an der Tatsache änderte, dass ich Santiago sexuell verfallen und absolut hörig war. Von nun an musste ich mit diesem ständigen Kampf in mir leben, von dem ich wusste, dass er mein Herz irgendwann auseinanderreißen würde.

Nur ein paar Minuten durfte ich noch neben ihm liegen, bevor er über meine Wange streichelte und langsam wieder seine Stimme fand. »Glaubst du, du kannst jetzt gehen?«

»Ich soll gehen?«, fragte ich erschrocken.

Er lachte. »Nein, ich meine, ob du die Füße belasten kannst oder ob es noch wehtut?«

Ach so. Ich setzte mich auf die Bettkante und versuchte aufzustehen, machte ein paar Schritte, meine Beine zitterten zwar, aber sonst funktionierte es ohne Probleme. Als ich mich wieder umdrehte, lag David vor mir im Bett, nackt, verschwitzt ... und unendlich schön.

»Zieh dich wieder an ... und gib mir mein Handy«, bat er mich.

Kurz darauf musste ich für Hayle die Tür öffnen, er kam wortlos herein und David streckte ihm die Hand entgegen. Er zog ihn zu sich aufs Bett und schien ihn trösten zu wollen.

»Soll ich allein runterfahren?«, fragte ich schüchtern.

»Warte!«, entgegnete David. Er umarmte Hayle, der sofort zu weinen begann, er legte ihn neben sich in die Mitte des Bettes und ich musste minutenlang zusehen, wie David ihn an sich drückte, wie er sein Gesicht an Hayles Hals vergrub und ihn zu beruhigen versuchte. Er hatte sichtlich seine Gefühle verletzt ... mit mir.

Ich fühlte mich schuldig. Hayle weinte so leise, aber trotzdem hörbar, sodass ich unweigerlich ein schlechtes Gewissen bekam. Schließlich gab ihm David einen Kuss auf die Stirn und stahl sich vorsichtig aus dem Bett. Ich stand mit dem Rücken an der Tür und konnte meine Betroffenheit vor David nicht verbergen.

»Ich hab ihn verletzt ...«, erklärte er mir überflüssigerweise, »aber ich muss dir trotzdem noch etwas sagen ...« Er stützte sich neben mir mit der Hand gegen die Tür und sah mich ungewöhnlich ernst an, als wollte er mit mir Schluss machen, mich nie wieder sehen ... oder Ähnliches. Dann blickte er nachdenklich zur Seite ... und ließ kurz darauf seufzend seinen Kopf hängen. Sein Verhalten machte mir Angst, wie versteinert wartete ich auf ein Wort von ihm. Von unten herauf wanderte sein Blick wieder in meine Augen, er biss sich noch mal auf die Lippen, bevor er ganz leise zu mir sprach. »Ich habe ... auf diese Weise ... noch nie ... einen Höhepunkt erlebt.« Noch bevor ich wusste, was ich darauf antworten sollte, redete er weiter. »Du musst mir Zeit geben ... nachzudenken!«

Ich nickte übereifrig ... und erleichtert ... fühlte mich geehrt von seinem Geständnis. Dann sah ich wieder zu Hayle und es brach mir das Herz. Meine Hand zeigte kurz in seine Richtung und ich flüsterte mit tränenerstickter Stimme: »Ich wollte das nicht ... es ist meine Schuld ...«

David schloss kurz seine Augen.

»Bestrafe mich dafür ...«, hauchte ich fast unhörbar. Der Gedanke daran, dass David Gewalt gegen mich anwenden könnte, ließ mich schneller atmen und völlig in Verzückung geraten. Ich sehnte mich förmlich nach seiner kräftigen Hand, die seine Macht über mich zum Ausdruck bringen sollte. »Schlag mich! ... Bitte ...«, flüsterte ich eindringlich.

David sah mich sehr skeptisch an, er beobachtete, wie sich vor Verlangen mein Brustkorb heftig hob und senkte. Ich flehte um meine Erlösung, er sollte mich ins Gesicht schlagen ... Ich wollte für ihn mehr empfinden als nur Liebe. »Tu es für Hayle!«, forderte ich ihn auf.

Aber David hielt mir den Mund zu und schüttelte den Kopf. »Wenn ich dir jetzt in deinem Zustand diesen Wunsch erfülle, wirst du mir hörig sein ... und das will ich nicht. Du gehörst Santiago. Ich werde dich ihm nicht wegnehmen.«

Ich fühlte Enttäuschung in mir aufsteigen. Es war das erste Mal, dass ich so für David empfunden und mich nach seiner Züchtigung gesehnt hatte.

»Ich werde dich nie schlagen, Zahira! Und mach dir um Hayle keine Sorgen, ich werde ihn heute Nacht glücklich machen. Oder traust du mir das nicht zu?«

Als er seine Hand wegzog, wusste ich nicht, ob ich nicken oder meinen Kopf schütteln sollte. Dann kitzelte er mich mit seinen Haaren an der Wange, bis ich wieder lächelte, und ließ seine zarten Lippen noch einmal über mein Gesicht streichen, bevor er mich zum Abschied küsste. »Du kannst allein gehen. Ich rufe Damian an. Er wird unten auf dich warten.«

In meinem Zimmer angekommen, stellte ich überglücklich fest, dass David sein Sakko bei mir vergessen hatte. Ich legte mich auf meine schöne Matratze und zog das geliebte Kleidungsstück über mein Gesicht. Es duftete nach ihm und gab mir das Gefühl, bei ihm zu sein ... so wie Hayle es jetzt war.

***

Nicht mal eine halbe Stunde später summte meine Schiebetür. Etwas erschrocken über die unerwartete Störung meiner sinnlichen Einsamkeit streifte ich das Sakko von meinem Gesicht.

Santiago stand bereits über mir und sah mich verwundert an. »Was hast du denn da?«, fragte er interessiert.

Erst jetzt registrierte ich die verfängliche Situation ... Sofort war ich hellwach und es fuhr mir wie ein Blitz durch den Körper. Zwischen meinen Schenkeln verabschiedete sich Davids Liebessaft und lief vergeudet in das Laken.

»Ist das Davids Sakko?«, hakte er nach.

Ich suchte nach meiner Stimme. »Ja ... er .. er hat es vorhin vergessen ...«

»Warum ziehst du es dir über den Kopf?«

»Weil ich ... Weil ich sonst nichts von eurer schönen Welt da oben habe, woran ich riechen könnte! Gib mir ein T-Shirt von dir, am besten ein verschwitztes, und ich vergrabe mein Gesicht darin. Wäre mir hundertmal lieber!«

Nachdem ich scheinbar die richtige Antwort getroffen hatte, nahm er mir das Sakko aus der Hand und setzte sich zu mir auf die Matratze. Ich blieb ruhig liegen. Er streichelte zärtlich über meinen Bauch und erkundigte sich nach meinem Befinden.

»Wie geht’s deinem Fuß?«

»Geht wieder ... Ich wusste nicht, dass ich einmal pro Woche damit zu David soll.«

»Ja, ich weiß«, er begann andächtig mit meinen Haaren zu spielen, »dass du es nicht wusstest!«

Irgendwie verstand ich den Grundgedanken seiner Aussage nicht.

»Alle wussten, dass du es nicht weißt«, ergänzte er, »... und David war heute auch nicht in Miami. Ich wollte einfach sehen, was passiert ... und wie lange du es aushältst!«

Ich schluckte sichtbar.

»Komm her«, hauchte er und zog mich von der Matratze auf den harten Steinboden. Er drehte mich in Bauchlage und führte meine Hände hinter den Rücken. Zärtlich streichelte er ein paar lange Haare aus meinem Gesicht. Danach erhob er sich und stieg mit seinem glänzenden Schuh sanft auf meinen Kopf. Er nahm mir damit jeglichen Gedanken an David und drängte nur sich allein in mein Gehirn. Ich fühlte mit all meinen Sinnen, dass ich wieder ihm gehörte und dass er es war, der mich am Leben erhielt.

Genau wie beim letzten Mal stand ich danach, als er mich an den Haaren in die Höhe gezogen hatte, völlig leer und willenlos vor ihm. Er drückte mich gegen die Mauer und küsste meine reglosen Lippen.

»Vierzehn Tage«, hauchte er, »ich möchte, dass du versuchst, immer vierzehn Tage durchzuhalten. Öfter brauchst du David nicht, glaub mir. Und wenn du dir ein bisschen Mühe gibst, dann bist du in einem halben Jahr dort, wo Estelle heute ist.« Er zog mein Gesicht an seine Schulter und massierte mit kräftigem Fingerdruck meinen Hinterkopf. Leise sprach er weiter: »Wenn es dir nicht gutgeht, darfst du in deinem Zimmer bleiben ... Dann komme ich zu dir.«

Er erwartete keine Antwort, stattdessen lächelte er zufrieden, nahm Davids Sakko und ging.

Es fühlte sich jedes Mal an, als hätte ich mich gerade frisch verliebt, wenn er das mit mir machte. Benommen legte ich mich auf meine Matratze und war einfach nur glücklich.

***

Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug ohne große Zwischenfälle. Santiago war nach wie vor ganz versessen auf meine Liebesdienste und nach einem kleinen Gefallen, den ich Damian erwiesen hatte, konnte ich schließlich ein Buch mein Eigen nennen: »Prinzessin Daisy« – eine Liebesgeschichte.

Beim Fitness-Training ließ Estelle mehr und mehr durchhören, dass Santiago kaum noch Interesse für sie zeigte ... und noch weniger für Alice. Die beiden waren ursprünglich die Einzigen gewesen, die die aktive Kunst seiner Befriedigung verstanden. Estelle wusste, dass ich jetzt ihre größte Konkurrentin war, sie sprach mich aber nie darauf an. Stattdessen war sie peinlich bemüht, ihre Schwäche für Keathan vor mir zu verbergen. Mindestens viermal pro Woche war sie seine Auserwählte und nur ganz selten, wenn er sie mit Liebesentzug quälen wollte, entschied er sich für ein anderes Mädchen. Aufgrund meiner ausnahmslosen Fokussierung auf Santiago war ich zum Glück nie involviert, denn Keathan konnte ich nach längerer Beobachtung einfach nur den Begriff »Psychopath« zuordnen. Er stellte Jude und Santiago gemeinsam in den Schatten und in Estelle hatte er ein bereitwilliges Opfer gefunden. Ihrer beider krankhafter Zwang, bei brutalen Liebesspielen bis an die Grenzen zu gehen, ergänzte sich perfekt und Estelle war von ihm genauso angetan wie umgekehrt.

David lebte wie immer sehr zurückgezogen und rein sexuell ausschließlich für seine beiden Jungs und für Santiago. Er nahm selten an Ausflügen teil und scheute generell die Sonne. Santi­ago liebte seine Gesellschaft tagsüber im Haus und auch nachts in seinem Bett. Im Grunde lebten sie wie ein harmonisches Ehepaar, hätte nicht Santiago diese ausgeprägte Leidenschaft für junge Mädchen und all die damit verbundenen sexuellen Eskapaden gepflegt. Nur ganz selten endete eine solche mit einem Übergriff auf David ...

Ich freute mich wie verrückt auf meinen vierzehnten Tag. Meine Füße hatten tatsächlich mehr oder weniger schmerzfrei durchgehalten und machten mir keine Probleme. Die ganze Zeit über hatte ich kaum Gelegenheit gehabt, mit David zu sprechen oder irgendwo mit ihm allein zu sein.

Es war Nachmittag und Damian schickte mich mit dem Aufzug in den ersten Stock. Als mir David öffnete, merkte ich sofort, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Ich selbst strahlte vor Freude und er konnte mir im Gegenzug nicht mal in die Augen sehen. Nicht das kleinste Lächeln streifte sein Antlitz.

Ich setzte mich auf die Bettkante und er gab mir teilnahmslos den Schlüssel, damit ich meine Schuhe ausziehen konnte. Plötzlich begannen meine Füße ernsthaft zu schmerzen, da die Führung fehlte. Ich musste mich auf dem Einzelbett ausstrecken, um die Beine möglichst entspannt zu lagern. David setzte sich an das Fußende und versuchte, mir mit einer Massage zu helfen. Jedoch, anders als beim ersten Mal, fand ich das extrem unangenehm. Ich kannte Davids Einstellung zu meiner kranken Leidenschaft, was diese Schuhe betraf, und gerade deshalb wollte ich vor ihm die Zähne zusammenbeißen. Aber die Schmerzen wurden schließlich so unerträglich, dass es mir die Tränen in die Augen trieb und ich mir schluchzend die Hände vors Gesicht halten musste. Es lag nicht an ihm, er war genauso zärtlich wie immer, es lag an meinen Füßen, die bereits die Form der High Heels angenommen hatten. Wenigstens die darauffolgende Ultraschall-Behandlung fand ich erträglich. Nach dem Hautspray konnte ich mich noch kurz auf dem Bett ausruhen, bevor eine halbe Stunde um war ... und er mir die Schuhe wieder anlegen musste. Die ganze Zeit über beherrschte eisige Stille den Raum.

»Warum sprichst du nicht mit mir?«, versuchte ich aus ihm herauszulocken, bevor es zu spät war, und er mich wieder wegschicken musste.

Aber David schüttelte nur den Kopf.

Er war gekränkt, mehr als gekränkt, er musste sich beherrschen, um keine Tränen zu zeigen. Ich konnte ihm das ansehen. Aber was half es mir, wenn er nicht reden wollte.

Als meine Zeit abgelaufen war, saß ich wieder auf der Bettkante und er half mir in die Schuhe. Eine Sekunde ... nur ein kurzer Blick in seinen Hemdausschnitt, als er vor mir kniete ... ließ mich erschaudern. Ich griff mit einem Finger an seinen Hals und wollte den Kragen ein Stück zur Seite ziehen, aber er stieß sofort meine Hand weg und strafte mich mit einem bösen Blick. Zornig schnaubte er durch die Nase. Nur langsam beruhigte er sich wieder ... und als er mit meinen High Heels längst fertig war, kniete er noch immer vor mir und sah mich schweigend an.

»Du darfst nicht sprechen, richtig?« Mir fiel wieder Santiagos letzte Regel ein, wonach er von mir wollte, dass ich vierundzwanzig Stunden nach einer körperlichen Züchtigung mit niemandem sprach. Vielleicht galt das auch für ihn.

Und tatsächlich, David nickte ganz kurz, fast unmerklich.

Ich legte meine Hand an seine Wange und er schloss seine Augen. Noch einmal versuchte ich, mit zwei Fingern seinen Hemdkragen zur Seite zu ziehen und diesmal ließ er es zu. Das Bild, das sich mir bot, war unfassbar, eine horizontale Anordnung von kreisrunden Blutergüssen ... als hätte man ihn mit einer Hundekette gewürgt. Mein Entsetzen und die damit verbundene Angst lähmte meinen Atem. Erschrocken ließ ich los und hielt mir die Hand vor den Mund, um nicht zu schreien.

Er öffnete seine schönen Augen und sah mich genauso ernst und beherrscht an wie zuvor. Dann stand er auf und wich ein paar Schritte von mir zurück.

Ich musste erst wieder zu Atem kommen und meine Fassung finden, bevor ich es schaffte, mich zu erheben. Warum konnte Santiago so brutal zu ihm gewesen sein? Vielleicht hatte er das mit David und mir herausgefunden? Dann blühte mir wahrscheinlich Ähnliches. Aber warum gerade jetzt, nach vierzehn Tagen? Noch einmal ging ich auf David zu und versuchte, mit ihm zu reden.

»Hat es etwas mit mir zu tun?«, fragte ich ängstlich.

Er schüttelte den Kopf ... und mir fiel ein winzig kleiner Stein von Herzen.

»War das überhaupt Santiago?«

Er schüttelte wieder den Kopf und diesmal riss ich schockiert meine Augen auf. Nein? Nicht Santiago? Nicht Santiago? Fassungslos drehte ich mich im Kreis. David beobachtete mich schweigend. Dann blieben ja nur noch Jude oder Keathan.

»Keathan?«, fragte ich.

Er nickte nicht, aber ich konnte es an seinen Kieferknochen sehen, die plötzlich hart und kantig an seinen Wangen hervortraten. Sofort blieb mir die Luft weg. Am liebsten hätte ich mir alle Haare gleichzeitig ausgerissen. Der Mann war ein Psychopath, ich wusste es ja!

David sah, wie ich mir selbst verzweifelt an die Haare ging und fing meine Handgelenke in der Bewegung ab, er bog sie mir auf den Rücken und schloss mich in seine Arme. Seine Aura war noch genauso stark wie immer. Er streichelte zärtlich über mein Gesicht als wollte er mich beruhigen.

Weinend löste ich mich von ihm und meine Stimme zitterte, »Du brauchst mich nicht zu trösten, ich will nur nicht, dass dir jemand so etwas antut ... und ... und ich weiß ja nicht einmal, was er dir alles angetan hat ...«

Davids Augenbrauen zogen sich schmerzlich zusammen, er nickte und gab mir einen kleinen Kuss auf den Mund. Dann wies er mich mit einer Geste zur Tür. Es tat mir im Herzen weh, ihn jetzt allein lassen zu müssen.

Meinen vierzehnten Tag hatte ich mir anders vorgestellt.

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