Читать книгу Time of Lust 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem Paket | Erotischer SM-Roman - Megan Parker - Страница 26
ОглавлениеTodesAngst
Santiago hatte offensichtlich spontan seine Pläne geändert, denn der Aufzug hielt in derselben Etage, wo wir eingestiegen waren. Die Tür zum Penthouse öffnete sich, wir betraten den weichen Boden und Santiago nahm mich kurzerhand auf seine Arme. Ohne Aufforderung ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen und genau wie am Vorabend legte er mich auf der ersten Lounge ab. Durch das Tageslicht konnte man bestens hinaus auf die Terrasse sehen, wohingegen die Verspiegelung uns vollständig vor den Blicken anderer bewahrte. Offenbar hatte er auf diese Weise Jude und mich unbemerkt beobachten können. Aber mich traf keine Schuld, ich hatte keine Vorschrift verletzt.
Santiago stand noch an der Glasfront und fuhr sich mit beiden Händen durch seine Haare. Er dachte angestrengt nach und schließlich trafen seine Blicke wieder mich. In Bikini und High Heels lag ich auf den samtig weichen Kissen vor ihm.
»Es gibt eine neue Regel«, verkündete er. »In Zukunft wirst du die ersten vierundzwanzig Stunden nach einer Züchtigung mit niemandem sprechen ... außer mit mir!« Dann schwenkte sein Blick wieder Richtung Terrasse. »Und er wird dich nicht mehr in seine Arme schließen, nachdem ich dich bestraft habe!«
Eine Antwort oder Meinung von mir war grundsätzlich überflüssig. Ich hoffte nur weiterhin, dass er auf mich nicht wütend war. Aber nachdem er sein Anliegen nun endlich zum Ausdruck gebracht hatte, ging es ihm sichtlich besser. Er zog sein Hemd aus und legte sich neben mich. Mit einem gekonnten Griff in meine Haare führte er mein Gesicht direkt vor seines. Streng sah er in meine Augen. »Liebst du mich?«
»Ja ... ich liebe dich!«, versicherte ich ihm aufrichtig, »... und du brauchst auf Jude nicht eifersüchtig zu sein ... Er ist viel zu jung für mich.«
Er sah, dass ich es ehrlich meinte und nickte. Nachdenklich sprach er weiter: »Auch seine Jugend hat ihren Reiz, das kannst du mir glauben.« Dann griff er zu seinem Handy und tippte flüchtig ein paar Tasten, bevor er es wieder zur Seite legte. Er zeigte zur Terrasse hinaus und wir beobachteten, wie Jude von der Bar aufstand, schnellen Schrittes rund um das Penthouse ging und im nächsten Moment durch die Schiebetür hereinkam. Santiago richtete sich auf und wies ihn auf den Platz neben mir.
Jude trug sein helles Hemd lässig weit offen. Er setzte sich auf den weichen Boden und sah Santiago abwartend an.
»Sie hält dich für zu jung!«
Jude lächelte. »Ich weiß.«
»Zeig ihr, dass du es nicht bist!«
Mir schauderte bei diesen Worten.
Santiago gab ihm einen langen Schal in die Hand und ich wusste sofort, was das für mich zu bedeuten hatte ...
»Ich möchte, dass du dabei nur ihn ansiehst!«, befahl mir Santiago.
Jude drehte mich zu sich auf die Seite, öffnete mein Bikini-Oberteil und half mir heraus. Dann verknotete er meine Hände hinter dem Rücken und zog den Schal eng um meine Taille. Er schlang das untere Ende um meine Beine bis zu den Knöcheln ... Das obere Ende spannte er über meine Brüste und von hinten um meinen Hals. Danach drehte er mich wieder auf den Rücken und legte seine linke Hand mit gespreizten Fingern auf mein Gesicht. Mein Herz raste.
Er wartete eine Ewigkeit, während ich innerlich verzweifelte ... Ich wollte es nicht ... nicht schon wieder. Mein Mund öffnete sich und gierte förmlich nach Luft und zwischendurch entkam mir einmal ein hörbares, verzweifeltes Seufzen. Dann spürte ich seine zweite Hand, wie sie an meinen Hinterkopf kroch und ihn leicht anhob. Ich konnte zwischen seine Finger hindurch sein Gesicht beobachten. Er wirkte sehr ernst und konzentriert und sprach mit ruhiger Stimme: »Atme tief aus.«
Ich sah in seine schönen Augen und folgte ihm. Seine linke Hand presste sich auf meinen Mund, dabei verschloss er zwischen Daumen und Zeigefinger meine Nase. Nach zirka zwanzig Sekunden bekam ich ehrlich Angst. Er hatte das bestimmt noch nicht oft in seinem Leben getan ... Und was, wenn er nicht rechtzeitig aufhörte? Ich durfte Santiago nicht ansehen und wusste nicht mal, ob er überhaupt noch da war. Ich zog meine Beine an und drehte sie zur Seite. Ich begann mich zu winden und zu wehren, wollte ihn von meinem Kopf abschütteln, aber seine Hände waren zu kräftig. Meine Lungenflügel saugten an einem Vakuum. Meine Schreie mündeten selbst nach größter Anstrengung nur in ein leises Summen. Der Druck in meinen Ohren stieg und meine Beine schlugen wild umher. Es war zu lange. Ich konnte ihn nicht mehr ansehen, musste stattdessen meine Augen zusammenkneifen. Mein ganzer Körper verkrampfte sich. Dann ließ er mich fallen.
Sofort rollte ich mich zur Seite. Mein Hals produzierte eine erschreckend hohe Stimme, die verzweifelt nach Luft schrie. Als wäre meine Kehle zugeschnürt, kam einfach nicht schnell genug Sauerstoff in meine Lungen. Kurz sah ich Santiagos Arm neben mir. Schwindelig vom vielen Atmen drehte ich mich wieder auf den Rücken und blickte Jude angewidert und voller Entsetzen an. Sein Gesichtsausdruck war eiskalt.
»Du bist geisteskrank!«, kratzte meine Stimme verächtlich.
Er blieb ganz ruhig. Dann fasste er unter mich und ergriff das Zentrum aller Knoten hinter meinem Rücken. Er riss mich brutal in die Höhe, zerrte mich ein Stück zur Seite, bis ich ihm schließlich aufrecht und wackelig auf meinen High Heels gegenüberstand. Jude öffnete die Manschettenknöpfe an seinem rechten Handgelenk und rollte sein Hemd hoch.
Ganz leise, aber sehr gepresst, sprach er mir direkt ins Gesicht: »Sag das noch mal.«
Genau das war mir im selben Moment vergangen. Ich konnte so komplett verschnürt stehend kaum das Gleichgewicht halten und schüttelte entschieden den Kopf.
»Jude ... sie braucht das nicht noch mal zu sagen«, kam Santiagos monotone Stimme aus dem Hintergrund.
»Bitte nicht ...«, flehte ich Jude an.
Sein Unterkiefer schob sich etwas nach vorn und seine Augen fixierten mich starr. Dann traf mich der Schlag seiner rechten Hand im Gesicht. Der Raum drehte sich und ich schlug überraschend hart mit Schulter und Kopf auf den weichen Boden. Aber am meisten schmerzte der Wangenknochen, wo er mich getroffen hatte.
Santiago stand plötzlich hinter mir und riss mich an den Haaren. »Ist er noch immer zu jung für dich?«
»Nein ...«, hauchte ich.
»Er ist genauso unberechenbar wie ich! Und ich möchte, dass du zu ihm aufsiehst. Ist das klar?«
Ich nickte unter dem strengen Griff seiner Hand.
»Und noch was ... so etwas Primitives wie Eifersucht hab ich nicht nötig, das kannst du dir merken!«
Ich seufzte und konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten.
Er drehte sich zu Jude. »Nimm ihr das Zeug ab, bevor du gehst.«
Ein paar Minuten später saß ich noch immer mit der Hand an meiner schmerzenden Wange auf dem flauschig weichen Boden. Draußen sah ich Jude, wie er sich Victoria zur Seite nahm und sie leidenschaftlich küsste. Santiago war bei mir geblieben. Er hatte sich in der Front-Lounge wieder in die Position des römischen Kaisers begeben und rauchte bereits seine zweite Zigarette. Als unsere Blicke sich trafen, beendete er das bedrückende Schweigen.
»Komm zu mir, Baby«, schmeichelte er, »aber pass mit deinen Schuhen auf!«
Ich war erleichtert über den versöhnlichen Klang in seiner Stimme. Auf allen vieren krabbelte ich zu ihm und konnte ihm damit sogar ein Lächeln entlocken. Als ich näher kam, breitete er einladend seine Arme aus, um mich zu empfangen. Ich nahm meine Hände auf den Rücken und schmiegte mich an ihn. Mein Gesicht lag an seinem Hals und ich fühlte wohlig die Wärme seiner bloßen Haut. Er streichelte über meine Taille und drückte mich an sich. Dann begann er, mit der Zigarette in seiner Hand meine Kopfhaut unangenehm fest zu massieren. Er küsste meine Haare und flüsterte: »Du machst jetzt exakt dasselbe wie gestern Abend!«
Ich hörte, dass er bereits beim Gedanken daran tiefer atmete und mein Herz jubelte, weil all die Befürchtungen, dass ich ihm zu nahe getreten war und damit seine Gefühle verletzt hatte, sich jetzt mit einem Mal in Luft auflösten. Er wollte eine Wiederholung. Trotzdem versuchte ich, ernst und konzentriert zu bleiben, mein Vergnügen zu verbergen und seinen Wunsch mit Hingabe zu erfüllen. Nur schwer konnte ich mein eigenes Stöhnen unterdrücken, als es zum schönsten Moment für mich kam, nachdem ich einen Finger zwischen meinen eigenen Beinen befeuchtet hatte, um zärtlich in ihn eindringen zu können. Mit der anderen Hand hielt ich meine langen Haare zusammen, damit sie die reibungslose Bewegung seines erregten Gliedes in meiner Kehle nicht behinderten. Jeder zaghafte Ton meiner unterdrückten Ekstase wurde von seiner Stimme bei weitem übertroffen und zuletzt von seinem wundervollen Höhepunkt in den Schatten gestellt. Nur eines war anders als beim ersten Mal. Und das sollte auch für alle zukünftigen Dienste an seiner Lustquelle gelten. Ab sofort durfte ich ihm dabei nicht mehr ins Gesicht sehen. Eine harte Strafe ... für meine verliebten Augen.
Als er sich ein wenig erholt hatte, zog er mich sanft an seine Brust und hielt mich in einer innigen Umarmung gefangen. Sein Herz schlug noch hastig an meinem Ohr. »Ich kann dich jetzt nicht tragen. Gib mir mein Handy«, flüsterte er.
Kurz darauf kam Damian und nahm mich auf seine Arme. Wehmütig drehte ich mich nach Santiago um ... wie gern wäre ich bei ihm geblieben. Obwohl alle anderen noch immer auf der Terrasse waren, brachte mich Damian nach unten.
»Du wirst überrascht sein!«, kündigte er im Aufzug an.
»Ich hab heute schon genug Überraschungen gehabt, glaub mir!«, entgegnete ich phlegmatisch.
Damian nickte und lächelte geheimnisvoll.
Als die Tür zu meinem kleinen Zimmer aufging, war ich tatsächlich überwältigt. Eine Matratze! Eine Decke! ... Und zwei Wasserflaschen?
»Was soll ich mit den Wasserflaschen?«, fragte ich nervös.
»Trinken?«, entgegnete er.
Panik und ein Déjà-vu überfielen mich. »Jetzt?«
Damian lachte. »Nein, wann immer du Durst hast. Ich habe dir die zwei Dinger hier abmontiert und du bekommst ab heute täglich zwei Wasserflaschen von mir.«
Ich griff mir auf die Brust, um meinen Atem zu beruhigen. Mit so viel Freude auf einmal konnte ich gar nicht umgehen. »Du bist nicht mehr sauer auf mich?«
»Ich hatte heute früh meine Revanche!«
Ich nickte wissend und wich seinem Blick aus. »Und dafür bekomme ich das alles?«
»Nein, nur die Matratze ist von mir. Das Wasser ist ein Geschenk von Santiago, gleichzeitig hat er eine Anordnung erlassen, wonach niemand mehr mit dir schlafen darf und auch keine Gegenstände in dich ... du weißt schon ...«
»Und die Decke?«
»Die kam von Jude, erst vor einer halben Stunde. Hat möglicherweise etwas mit deinem blauen Auge zu tun.«
»Ich hab ein blaues Auge?«
»Ja. Und kein kleines! Vielleicht ist es besser, ich schicke David runter.«
»NEIN!«
»Wieso nicht?«
Ich seufzte: »Ich möchte ihn nicht sehen ... Ich brauche doch nur die Creme!«
Damian überlegte.
»Bitte ... du weißt warum«, bettelte ich.
»Na gut, ich hol dir die Creme!«
»Danke ... und danke für die Matratze.«
Damian nickte und brachte mir eine halbe Stunde später die Anti-Blaue-Flecken-Salbe.