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2. Teil: Die Jagd auf dem Würger von Venedig beginnt

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Allzu viele Besucher der Serenissima verzichten auf eine Fahrt mit dem Vaporetto (‚Dampferchen‘) durch den Canale Grande und lassen sich im Bogen um die Innenstadt herum über den ‚Canale della Giudecca‘ bis unmittelbar vor den Dogenpalast schippern. Von dort aus lustwandeln sie über die Piazzetta zum Markusplatz samt Dom und weiter zur Rialtobrücke.

Auf diesem Gelände drängen sie sich zu Tausenden zusammen und erhalten so ein unvollkommenes Bild der Stadt. Solange man sich nämlich nicht mit einer Gondel durch die vielen kleinen Kanäle hat fahren lassen und anschließend mit Hilfe eines Stadtplanes durch die engen Gässchen gepilgert ist, wird man nie ganz ins Leben der Venezianer eingetaucht sein.

Es ist schon erstaunlich, wie still es plötzlich wird, wenn man den Platz vor der oben genannten Basilika der Heiligen Johannes und Paulus erreicht hat und zum weltweit schönsten Reitermonument aufblickt, das da auf hohem Sockel thront und den trutzig dreinblickenden Condottiere unsterblich gemacht hat.

Dahinter liegt ein Viertel voll von sprühendem Leben, das rein den Einheimischen vorbehalte ist. Die Fremden wissen nicht davon, wenn sie mit dem Vaporetto den Canal Grande Richtung Rialto unterwegs sind. Sie bewundern und filmen die Palazzi, allen voran die ‚Cá d‘ Oro‘ (Goldenes Haus), sonder Ahnung, dass sich dahinter dutzende von engen Gassen verbergen, in dem die Venezianer ihre Ruhe vor dem Touristenrummel haben, insbesondere, weil es im Herzen dieses Viertels keine Sehenswürdigkeiten gibt. In seinen Gassen mit ihren Läden, Werkstätten und Kneipen kehrt nicht einmal nachts Rune ein, wenn gewisse Damen vor grell erleuchteten Wirtschaften stehen, um den Gästen etwas mehr als nur Speis und Trank anzubieten.

Wo viel Leben ist, da blüht auch das Verbrechen, und ohne das stete Einschreiten von Venedigs Tenente Ambrosio di Fusco, dem der gesamte Bezirk untersteht, käme es dort regelmäßig zu Mord und Totschlag, denn neben den wenigen Palästen der Reichen beherbergt diese Gegend vor allem die Mietshäuser des Kleinen Mannes, der sehen muss, wie er durchkommt.

Oft ragen die Gebäude dort bis zu vier Stockwerke empor, und die Stadt hat nur wenige Lämpchen an den Wänden befestigt, um den trüben Gassen das Unheimliche zu nehmen, denn die Bauten sind so hoch, dass der Mond mit seinem bleichen Licht nur selten herein scheint:

Ebenda kam es zum einem Vorfall, der ganz Venedig vor Entsetzen erstarren ließ, und als sich die Dinge dann häuften, geriet unser Freund Ambrosio, Tenente der Carabinieri, an den Rand des Wahnsinns, denn der berüchtigte Täter ließ sich nicht fassen, ja, man hatte nicht die geringsten Anhaltspunkte, wer es sein könnte. Sämtliche Carabinieri der Stadt, angeführt vom Capitano (Hauptmann) Giulio Marcello, tappten im Dunklen.


Venedig sehen und morden - Thriller-Paket mit 7 Venedig-Krimis

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