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Hybride Identitäten

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Die vorangegangenen Ausführungen sollten einen ersten Eindruck davon vermitteln, wie sehr sich das nubische Königreich Makuria mit seiner Hauptstadt Dongola als eine kosmopolitische, hybride Gesellschaft präsentierte, die geprägt war von interkulturellen Begegnungen und transkulturellen Verflechtungen. Da entsprechende Forschungen noch am Anfang stehen, beschränkt sich der vorliegende Beitrag auf bestimmte Bereiche. Auch geografisch musste zu diesem Zeitpunkt eine Auswahl getroffen werden. Die angeführten Beispiele von Verflechtungen weisen vor allen nach Norden, in Teilen nach Westen und Osten. Interkulturelle Begegnungen und Migrationen unterschiedlichster Natur gab es aber ebenso mit und aus dem Süden sowie mit und aus Äthiopien, das in Teilen auch christlich geprägt war.

Aus den unterschiedlichen Migrationen, Begegnungen und Verflechtungen entstand in Makuria eine hochgradig hybride Gesellschaft, die naturgemäß nicht statisch, sondern in einem permanenten Wandlungsprozess begriffen war. Gerade die Verwendung von vier parallelen, sich in ihrer Funktion teilweise überschneidenden Schriftsprachen, weist dabei auf die bewusste Konstruktion von hybriden Identitäten hin. Ganz wichtig scheint der Verweis darauf, dass aus den vielfältigen Migrationen, Begegnungen und Verflechtungen etwas Neues, Anderes, Eigenes entstand, das die Gesellschaft Makurias im mittelalterlichen Jahrtausend kennzeichnete.

Transkulturelle Verflechtungen im mittelalterlichen Jahrtausend

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