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Mario der Einsilbige

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geht am Abend vor sich hin pfeifend die Straße zum Hafen von Soller´ hinunter. Die Sonne versinkt mit lautem Orange im Blau des Mittelmeers. In seinen Augen spiegelt sich die Silhouette des kalkweisen, im spanischen Baustil gehaltenen Fischerdorfes im Vordergrund. Hohe zerklüftete Felszacken, steil ins Meer stürzend, reflektieren im Hintergrund das Abendlicht und machen so das Bild perfekt.

In der Hafenkneipe Da Sancho leiht sich Mario von einem Bekannten einen schicken Benz mit Ledersitzen und ner geilen Musikanlage und macht mit Jürgen die Insel für Tage unsicher. Bezahlt wird mit antörnenden Naturalien.

Auf der Fahrt finden sie immer wieder idyllische Buchten zum Verweilen. Am Abend haben sie ein leckeres Gambasgrillen mit allem Drum und Dran am Strand. Was meint Wein, Salat, Joints, Sommer und Frauen. Uli, das schlanke Mädchen mit dem interessanten Gesicht und dem lustigen Lächeln und Andrea aus Hamburg sind dabei. Die haben sie vorgestern beim Trampen aufgegabelt. Später gesellen sich noch die Friedberger Punks dazu.

Der fette Mond steht hell und klar und zieht seine Spur über das ruhige Meer. Aus den Boxen des Benz tönen die „Simple Minds“. Und Mario findet den Schlüssel zu Ulis Herz und Bauch. Also nimmt er sie bei der Hand und baut in seinem Zelt einen Schlafplatz für zwei.

Sie wollen sich´s gerade richtig gemütlich machen, Haut an Haut, da hört Mario lautes Geschrei. Er ist stoned und anderweitig interessiert. Doch das Geschrei wird immer hysterischer. „Feuer, Feuer, es brennt“, ruft es. Jetzt sieht er den grauen VW-Bus der drei blonden Mädels, die mit einem langhaarigen Typ unterwegs sind. Einige Augenblicke vorher ist der Bus noch an seinem Zelt vorbeigerollt. Jetzt steht er nicht weit entfernt, mit geöffneter Motorklappe am Heck und herausschlagenden Flammen.

Endlich hat Mario die Lage geschnallt. Am besten wäre eine Decke zum Löschen, doch die braucht er für den Zweierschlafplatz. Es ist dunkel und er ist stoned und so behilft er sich mit Sand. Die hysterische Tussi schreit noch immer wie am Spieß nach Feuer. Dabei ist doch wirklich genug davon da. Mario wirft jedenfalls wie wild mit Sand nach den Flammen. Hinter ihm werfen sie auch, aber mehr nach ihm. Derweil hofft Mario, dass der Tank nicht gleich hochgeht. Sie sollten sich wirklich beeilen. Und schließlich haben sie das Feuer aus. Mario sieht, das die Zündung immer noch an ist. Also drehte er den Schlüssel herum. Dann dreht er sich kommentarlos ab, springt ins Meer, um den Sand zu entsorgen, der ihm die Ohren und Augen verklebt. Endlich liegen dann die beiden jungen Körper in der Waagrechten.

Inzwischen hat sich die halbe Bucht bevölkert und die Sensation wird ausdiskutiert. Am anderen Morgen erfährt Mario, dass der VW-Besitzer mit Trouble gesegnet ist. Ihm waren 400 DM aus dem Handschuhfach geklaut worden. Mario wundert das alles überhaupt nicht. Der Bus steht – die Schiebetür weit offen, mitten in der Pampa und die Klappe vom Handschuhfach fehlt. Der Typ liegt schlafend im Schlafsack in der prallen Sonne. Man könnte dem Hippie das ganze Auto unterm Hintern klauen, vorausgesetzt es würde fahren. Doch da geht die nächste Zeit erst mal gar nichts.

Am Ende bleibt das Lachen - Teil II

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