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Gefangenschaft

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Die Schreie der gemarterten Seelen! Das knochenmarkerschütternde Dröhnen der Stahltüren, wenn wiedermal ein Gefangener in seiner Zelle randaliert. Das Klirren der schweren Schlüssel am Bund der Schließer, deren Schritte durch die langen schallverstärkenden Gänge des Betonbunkers Preungesheim hallen. Betonsichtblenden vor vergitterten Zellenfenstern, die einem den Eindruck vermitteln in einem Sarg zu vegetieren. Vorschriften, Anordnungen, Befehlston geben Mario das Gefühl von Fremdbestimmung. Isolation, eine subtile aber effiziente Form der Folter.

Die Welt draußen ist klein geworden. Auto, Flugzeug, Telefon, Fernsehen lassen die Entfernungen schrumpfen. Doch hier wird das Augenblinzeln zu einer Willensanstrengung, die hilft, eine Ewigkeit mit der anderen zu verbinden.

Das leise Summen der Neonröhren, die den Sarg auch tagsüber mit einem perversen, augenschädigenden Licht ausleuchtet, verstärkt den Eindruck, dass Zeit tropfenweise in Marios strapazierte Hirnwindungen dringt und den Gedankenspiralen tief hinabfolgt, um dort schließlich in ein großes schwarzes Loch zu fallen.

Mario beobachte, wie sich in seinem Kopf Bilder, angefüllt mit Aggression, Wut und Gewalt bilden. Er schlägt! Er schlägt auf Menschen ein. Er erschrickt! Er erschrickt über sich selbst und die Möglichkeiten, die in einem menschlichen Gehirn schlummern. Gedanken von Mord und Todschlag. Aber Mario weigert sich sie zu denken. Sind sie doch der Anfang vom verblödeten, stumpfen Dasein, das so viele hier im Knast führen.

Am Ende bleibt das Lachen - Teil II

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