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Sein altes Frankfurter Leben hat Mario nach wenigen Wochen am Kragen.

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Wieder ist es soweit. Das tiefe schwarze Loch kommt um die Ecke. Samstag früh, Mario ist noch nicht recht wach, erahnt er es das erste Mal. Verschlafen, mit einer Sommergrippe geschlagen und noch nicht mit seinem patentierten Frust-, Angst- und Schreckenüberzieher angetan, zieht es ihm einfach die Beine weg. Etwas schaltet sich in ihm ab oder ein. Das Denken tritt zurück und macht der Destruktivität Platz. Eine Idee setzt sich fest. Erst schaut er sie noch kopfschüttelnd, lächelnd, ungläubig an. Mario steht neben sich und denkt, dass kannst du doch nicht machen! Diese Story hast du doch nun oft genug exerziert.

Aber die Schizophrenie und die Destruktivität, das Selbstzerstörerische in ihm, gewinnt die Oberhand. Es gibt Zeiten, da wird diese Kraft in ihm immer noch übergroß. Vielleicht bringt er in diesen Momenten noch mal jemanden um. Bis jetzt hat er es nur an sich selbst versucht.

Also zieht er sich an, nimmt, um sein anderes Gewissen zu beruhigen, noch ein gesundes Müslifrühstück zu sich, und geht in die Stadt. Der eine Mario kauft Erdbeeren, der andere, - eine Spritze in der Apotheke. Und während der ganzen Zeit wird sein Herz immer schwerer, seine Knochen wiegen einen Zentner und sein geistiger Aktionsradius reicht nur noch bis zur nächsten roten Ampel.

Aber immerhin, er schafft es zu Hause noch, das Klassentreffen am Samstagnachmittag wegen Grippe abzusagen, das Telefon und die Türklingel zum Schweigen zu bringen.

Mario nimmt ein Glas aus dem Küchenschrank, füllt es mit Wasser, nimmt den Löffel, die Watte und einen Gürtel und beginnt das Russisch-Roulette. Nein, es tut ihm nicht weh, als er sich die Nadel in die Vene setzt. Im Gegenteil, eine Art von Ruhe überkommt ihn, als der dünne Strahl Blut aus seiner Vene sich mit der klaren Flüssigkeit in der Spritze mischt. Doch der andere Mario steht immer noch mit Abscheu dabei, wenn auch nur noch schemenhaft.

Und er wusste, er will nur einen Schuss, dann schmeißt er das Besteck weg. Aber es werden eben doch wieder mehr. Und das schlimme am Koks ist, je mehr du drin hast, desto mehr willst du. Erst nach dem vierten Druck innerhalb einer halben Stunde bog er die Nadel um. Aber sie bricht nicht ab, und so schüttet er den Rest des guten halben Gramms in den Löffel und setzt sich den Schuss mit verbogener Nadel.

Jetzt bemerkt er, dass im Wasserglas etwas Öliges schwimmt. Und er bekommt es mit der Angst. Der andere Mario meldete sich zu Wort. Vorwürfe, Fantasien, Geschichten aus alten Zeiten, das jahrelange Leberleiden, alles bricht hervor. Die Paranoia wächst. Und er will sich in die Ritze im Holz des Bilderrahmens verschwinden lassen. Alles beunruhigt ihn nun. Der Rausch erfasste jedes nervöses Neuron seines Hirns. Selbst das Zwitschern der Vögel vor dem Fenster erschreckt ihn und er schliesst es aus.

Natürlich rast sein Herz, der kalte und heiße Schweiß steht ihm gleichzeitig auf der Haut und die Leber sticht. Der eine Mario ist voller Schrecken. Der andere klatscht glücklich in die Hände, weil er es mal wieder geschafft hat. Aber doch noch nicht ganz. Denn: Er LEBTE NOCH. Der Körper hält mehr aus als der Verstand. Nur, wie lange noch?!

Am Ende bleibt das Lachen - Teil II

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