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Marios Welt bricht zusammen

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Das ist jedoch nicht das Ende. Seine Anwältin lässt sich kaum sehen. Und Mario muss aus der U-Haft heraus seine Unschuld beweisen. Obwohl die Abhörprotokolle und einige belastende Zeugenaussagen von einem ganz anderen Mario sprechen, kann er das natürlich nicht aus seiner Zelle heraus widerlegen. Er ist angeklagt, aufgrund der glaubwürdigen Aussage seines Freundes Manfred. Und Mario kann es immer noch nicht glauben. Noch immer vermutet er einen Trick der Polizei. Er macht keine Aussagen. Doch für die Kripo und den Staatsanwalt ist er so was wie ein Mafiaboss. Mario könnte sich die Haare ausraufen. Er kann nichts tun außer warten. Doch das ist hart. Er kann sich nicht konzentrieren. Das Lesen fällt ihm schwer. Die Augen schmerzen schnell. Sie sind nicht an das ständige Neonlicht gewöhnt. Seine Gedanken drehen sich im Kreis. Die Zeit tropft wie heißes Blei in seine Stirnhöhle, verursacht dumpfen Kopfschmerz, der nicht mehr aufhört.


Nichts zu tun –

Stimmung sauer –

Praktisch Trauer –


Wie zum Spott scheint draußen seit Wochen eine warme Sonne vom strahlend blauen Himmel. Und es ist schon Ende Oktober. Die Blätter der Bäume, die er von seiner, von Gittern zerschnittenen Welt sehen kann, nehmen täglich schönere Farben an.

Sein Börsenfreund hat sich in der Zwischenzeit sein angelegtes Geld unter den Nagel gerissen und ihm vorgetäuscht, es sei verloren. - Harald landet übrigens einige Monate später in einer Irrenanstalt, hat sich das Geld als Kokain transformiert, grammweise durch die Nase gejagt.

Und er kann nichts tun. Er kann nicht mal das Licht anschalten, wenn es abends plötzlich in der Zelle erlischt.


Mario ist für dieses Leben nicht geschaffen. Er tigert in seiner Zelle hin und her. Sechs Schritte hin, sechs zurück. Manchmal wechselt er die Drehrichtung, damit die Beine gleichmäßig abgelaufen werden. Sein Leben war Natur und Freiheit. Es gibt keine Möglichkeit aus den Gedankenkreisen auszubrechen. Der Tod erscheint mal wieder verlockender als das Leben. Er nimmt Gestalt an. Langsam hat Mario das Gefühl es vor sich verantworten zu können, ihn zu seinem Freund zu machen. Und irgendwie tut es gut zumindest diese Wahl zu haben. Und diese Möglichkeit gibt ihm die Kraft einen Tag nach dem anderen dazubleiben.

Doch manchmal nehmen die Aggressionen in Mario heftige Formen an. Er will kein Mitleid. Doch die Tatsache bleibt bestehen, dass er der Angeschissene ist. Und das will er nicht zulassen. Das hat er noch nie zugelassen! Depression, Kopfschmerz, Leibschmerz, Müdigkeit, Atemnot, Erniedrigung.

`Mario, die Klinge liegt bereit. Du lässt einfach los, ganz einfach geht das. Er hat nicht mehr viel zu verlieren. In der Hoffnung, dass er im nächsten Leben einen besseren Weg einschlägt, kehrt er einfach dorthin zurück, woher er gekommen war. ‘

Sein Abschiedsbrief ist schon geschrieben. Doch bis nächsten Dienstag (ein weiterer Haftprüfungstermin) muss er noch durchhalten. Und so hangelt sich Mario von einem Termin zum nächsten.

Am Ende bleibt das Lachen - Teil II

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