Читать книгу Am Ende bleibt das Lachen - Teil II - Michael Fuss - Страница 16

In der Nacht gibt es endlich Regen.

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Mario kann sich kaum erinnern, dass er sich über Regen so freuen konnte. Doch nach der anhaltenden brütenden Hitze auf der Insel, der mittäglichen Flucht vor der unbarmherzigen Naturgewalt Sonne, dem dauernden Schwitzen, selbst in der Nacht, ist der Regen und die Kühle der Pyrenäen eine Wohltat.

Hoch oben in den Bergen schlagen sie ihr Nachtlager auf. Sie haben einen Bauern gefragt. Der brachte gerade seine Kühe in den Stall und war gut drauf. Er erlaubte ihnen eine Übernachtung neben seiner Scheune. In der Nacht fallen die ersten Regentropfen. Mario liegt ausgestreckt und wohlbehütet im Kombi. Die Regentropfen trommeln auf das Blech. Sonja schläft vor dem Zelt und merkt erst mal gar nix. Birgit muss sie wecken und ihr klar machen, dass sie draußen auf Dauer nass wird.

Am Morgen ist die Aussicht grauverhangen und regennass. Am Abend hatten sie noch einen weiten Blick in die wunderbare Landschaft. Eine Wohltat, die Autofahrt, gestern noch durch sonnenverbranntes und strohtrockenes Land. Heute grüne Wiesen und richtiger Wald, fast wie im Allgäu. Es ist eine tolle Strecke über Foix nach Toulouse und von da nach Bordeaux runter an den Atlantik bei Hourtine Plage.

Dort ist der Sommer wieder im vollen Gange. Sonja macht mit Mario noch zwei weitere Wochen Camping-Urlaub an Marios Lieblingsmeer. Birgit hat sich mit ihrem Freund Chris abgesetzt. Dessen Familie hat in der Nähe ein Ferienhaus.

Sonja ist gleich bei ihrem ersten Bad fast abgesoffen. Sie muss von Rettungsschwimmern aus der tückischen Strömung gezogen werden. Jetzt liegt sie geschockt neben Mario am Strand. Der hatte neulich auch einen Schreck beim Baden bekommen. Eine giftige Medusa Qualle vergällte ihm das Schwimmen im warmen Mittelmeer. Die Kniekehle tat ihm tagelang weh, jede Bewegung brannte.

Am Abend entspannen Sonja und Mario bei einem leckeren französischen Menü und einer Flasche Bordeaux. Danach gibt’s einen langen Strandspaziergang in der untergehenden Sonne. Die Ebbe zieht den Atlantik Richtung Westen. Jetzt sitzt Mario reichlich müde in den Dünen und schaut aufs Meer hinaus. Er kann sich noch immer nicht von der vollmondbeschienen Landschaft trennen. Also holt er sich seinen Schlafsack runter an den Strand und schläft dort. Die Brandung begleitete seine Träume. Am Morgen weckt ihn ein früher Sonnenstrahl. Es wird gleich wieder warm. Also schält er sich aus dem Schlafsack und springt nackt in die Fluten. Das ist ein Leben!

In der dritten Nacht am Strand passiert es dann. Das Meer holt ihn. Vielmehr versucht es ihn zu holen. Hat aber nur seine Unterhosen bekommen. Mario hört die starke Brandung in der Nacht. Denkt sich aber nichts weiter dabei. Plötzlich wird er von einem ungewöhnlichen Geräusch geweckt. Zum Glück hat er einen leichten Schlaf. Und er sieht die mondbeschienen Wellen auf sich zu rauschen. Seine Reaktionszeit ist optimal. Noch bevor die Wellen ganz bei ihm sind, ist er aus dem Schlafsack geschlüpft und steht nun bis zum Hintern im Wasser.

Sein Krempel macht sich gerade davon. Der Rucksack schwimmt auf der linken Seite, seine Hosen mit dem Autoschlüssel drin auf der rechten, der Schlafsack in der Mitte. Es gelingt Mario alles aus dem fortströmenden Wasser zu fischen. Nur die Unterhose ist verschwunden. Jetzt ist er nass und wach. So trottet er zurück zum Campingplatz und legt sich zum Schlafen in den engen Kombi. Als Sonja am Morgen von seinem Abenteuer hört, kann sie nicht mehr aufhören zu lachen. Mario findet die Geschichte schließlich auch ganz witzig.

Am Ende bleibt das Lachen - Teil II

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