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Kapitel 7

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D.S. Orion, APS-Kreuzer, Register-Nummer 57

Captain Tamara Jellenkova war zweifellos eine der fähigsten Schiffskommandantinnen der Navy. Ursprünglich die wagemutige Pilotin eines Fast Landing Vehicles des Trägerschlachtschiffes D.C.S. Agincourt, hatte sie später zwei Prototypen neuer Schiffe getestet. Die D.S. Lightning war das erste Raumschiff mit serienreifem Hiromata-Nullzeit-Sturzantrieb gewesen. Der nagelneue Kreuzer hatte auf der Welt der Shanyar eine Bruchlandung gemacht und Jellenkova war, gemeinsam mit der an Bord befindlichen Joana Redfeather und deren Sky-Troopern, in den Konflikt zwischen den Shanyar und den Überlebenden einer illegalen Abbaumission von United Mining Industries geraten. Sie hatten nicht nur überlebt, sondern den Krieg beendet. Danach hatte Captain Jellenkova den Befehl über die D.S. Orion übernommen, den ersten Kreuzer der neuen APS-Baureihe. Das Assault-Patrol-Ship hatte sich im Kampf gegen die Piraten der schwarzen Bruderschaft bewährt und wieder hatten Jellenkova und Joana Redfeather eng zusammengearbeitet. Aus der kameradschaftlichen Zusammenarbeit war inzwischen eine feste Freundschaft geworden und beide Frauen freuten sich, erneut eine gemeinsame Mission durchzuführen.

Captain Tamara Jellenkova war eine schlanke, mittelgroße Frau mit dunklen Haaren. Sie trug sie lang, was ihre Fähigkeit nicht beeinflusste, gegebenenfalls einen Virtual-Reality-Helm zu nutzen.

Ihre Freundin, Major Joana Redfeather, beneidete sie gelegentlich um die langen Haare, denn als Angehörige der Sky-Cavalry musste sie die eigenen sehr kurz halten, damit die Verbindung mit der Sensorik des Helms ihres Kampfanzuges nicht gestört wurde. Wie ihr Vater, so war auch Joana eine Sioux, mit dem scharf geschnittenen Profil ihres Volkes und dessen kupferbraunem Teint.

Vor zwei Stunden war die D.S. Orion in das Suffren-System gestürzt und bremste seitdem mit hohen Werten ab, um sich der Orbitalstation über dem Auge der Wirbel-Welt zu nähern. Der Kontakt mit der Raumkontrolle der Station, der Upper Area Control, war hergestellt und auf dem Frontschirm der Brücke blinkte der Impuls, den die Station als Navigationshilfe ausstrahlte.

Der Kopf von Lieutenant Gillford, Pilot und traditionell bei der Navy als Rudergänger bezeichnet, verschwand fast vollständig unter seinem VR-Helm. Eine der Hände bewegte sich gelegentlich über eine unsichtbare Tastatur, die andere lag an einem sehr realen Joystick, mit dem er die Bewegungen des Kreuzers steuerte. Rechts hinter ihm saß Tech-Obermaat Gomez, der als Navigator auch für die Ortungseinrichtungen des Schiffes zuständig war. Die Ergebnisse der aktiven Scans und passiven Sensordaten wurden zwischen beiden fortlaufend synchronisiert. Lieutenant Schrepper, der Waffenoffizier, und Funker Tech-Maat Membes, saßen an ihren Arbeitsstationen. Während Schrepper sich in Bereitschaft hielt, achtete Membes auf den spärlichen Funkverkehr, den er innerhalb des Systems auffing.

„Upper Area Control funkt uns an, Captain“, meldete Membes.

„Legen Sie es auf meine Konsole, RO“, befahl Jellenkova dem Radio Operator, wie man den Funker, auch hier der Tradition wegen, nannte.

„Upper Area Control Suffren an D.S. Orion.” Auf dem Monitor vor Jellenkova und Daniels, dem Eins-O, wurde das Gesicht einer jungen Frau erkennbar, welche ein Cap mit dem Logo von Nundagai trug. „Andockpylon Zwei ist für Sie reserviert. Wir haben die Kabine des Sky-Hook nach oben beordert, damit Sie Ihre Leute möglichst rasch hinunterbringen können. Der Hoch-Manager hat uns gebeten, Ihnen zu melden, dass das Katastrophenschutzteam von COBRA bereits unten ist und auf Sie wartet.“

Jellenkova runzelte die Stirn. „D.S. Orion an UAC Suffren … Danke für die Information. Da wir schon erwartet werden, bevorzuge ich die direkte Landung in der Bodenbasis.”

Die junge Frau wandte sich kurz zur Seite, bevor sie Jellenkova wieder ansah. „Negativ, Orion. Davon wird dringend abgeraten. Die direkte Landung mit einem so großen Schiff ist innerhalb des Auges zu gefährlich.“

Jellenkova warf Daniels einen kurzen Blick zu. „Warten Sie einen Moment, UAC. Ich melde mich gleich zurück.“ Sie machte eine Bewegung mit der Hand vor ihrer Kehle und Membes schaltete die Verbindung auf passiv. Bild und Ton wurden nun nicht mehr übertragen, doch die Trägerwelle blieb stehen. Jellenkova tippte an ihr Implant. „Joana, kommst du bitte auf die Brücke?“

Wenige Minuten später betrat Major Redfeather das Befehlszentrum des Kreuzers. Joana trug bereits den Kampfanzug, verzichtete aber noch auf den Helm. „Kelly und Basari führen gerade den letzten Check durch. Wir sind soweit bereit. Was liegt an, Tamara?“

„Dieses private Rettungsteam von COBRA ist wohl schon eingetroffen und unten in der Basis. Nundagai will, dass wir an der Station docken und dann den Sky-Hook benutzen.“

„Diesen Lift?“ Joana kannte solche „Himmels-Fahrstühle“, hatte bislang aber noch keinen benutzt und war, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, auch keineswegs darauf erpicht, dies nun zu ändern. „Gefällt mir nicht.“

Tamara lächelte. „Habe ich mir schon gedacht. Mir gefällt das auch nicht. Ich habe die Orion lieber am Boden, als Rückendeckung für dich und deine Truppe.“

„Traust du Nundagai nicht?“

Der Captain überlegte kurz. „Es gibt keinen Grund, ihnen nicht zu trauen. Immerhin haben sie die Navy ja um Hilfe gebeten. Nenne es Instinkt, Joana. Man weiß ja nie, was bei so einem Einsatz geschehen kann. Außerdem musst du hundert Troopers und eine Menge Ausrüstung hinunterschaffen. In einem Rutsch geht das sicherlich schneller, denn der Sky-Hook wird nicht alles auf einmal befördern können.“

„Dieser Wirbel stört unsere Ortungseinrichtungen“, meldete sich der Nav zu Wort, „aber im Gebiet des Auges funktionieren die Scans. Ich kann da unten einige FLVs orten.“

„Wir haben auch zwei an Bord“, überlegte Jellenkova. „Wäre natürlich eine Möglichkeit. Trotzdem … Rudergänger, trauen Sie sich die direkte Landung zu?“

Gillford antwortete nicht leichtfertig. „Nav, gib mir nochmals alle Daten, die wir über das Auge haben. Okay, ich habe sie.“ Er schwieg einen Moment, bevor er unter seinem Helm nickte. „Das kriege ich hin, Captain. Ich werde den Triebwerken zwar einiges abverlangen müssen, um so enge Kurven zu fliegen, aber ich bringe uns in einem Stück runter.“

Joana seufzte. „Nun, dann wäre das wohl geklärt.“

Jellenkova nickte und gab Membes ein Zeichen, der die Verbindung zur Raumstation wieder aktivierte. „D.S. Orion an UAC Suffren … Wir landen direkt. Sorgen Sie dafür, dass die Bodenstation ein Impulssignal ausstrahlt.“

Die junge Frau in der Raumüberwachung der Orbitalstation verzog das Gesicht. „Nun, es ist Ihre Verantwortung, Orion. Ich informiere die Bodenkontrolle, dass man Ihnen einen Leitimpuls sendet. Upper Area Control Suffren … Ende und viel Glück.“

Die Verbindung wurde unterbrochen. Membes hob die Hand. „Peilimpuls der Bodenstation wird empfangen. Synchronisation mit Nav und Ruder erfolgt.“

Beide bestätigten und Tamara Jellenkova lehnte sich in ihrem breiten Kommandosessel zurück. „Also dann, Gillford, bringen Sie uns runter.“

Sky-Troopers 5 - Die Wirbelwelt

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