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Ein konzeptionelles Zwischenfazit

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Dies ist es vielleicht, was an dieser Stelle als konzeptionelles Zwischenfazit festzuhalten wäre: erstens, dass der philosophische Liberalismus der praktischen Politik mit dem Konzept der negativen Freiheit eine durchaus alltagstaugliche Messlatte an die Hand gegeben hat; dass nämlich jede kollektive Entscheidung und jede staatliche Massnahme unter dem Kriterium zu betrachten sind, ob die Bürger mit Zwang davon abgehalten werden zu tun, was sie möchten, oder ob sie im Gegenteil einen Zuwachs an Handlungsspielraum erhalten. Zweitens, dass noch so starke liberale Prinzipien nicht davon dispensieren, sich gründlich zu informieren, wissenschaftliche Unterstützung zu suchen und Positionen in deren Lichte auch einmal zu räumen. Drittens, dass es bei alledem der Klugheit bedarf – einer von Erfahrung getragenen Klugheit im Abwägen, mit Fingerspitzengefühl, Fairness und Friedfertigkeit ebenso wie im verantwortungsbewussten Blick über den fachlichen Tellerrand hinaus. Und viertens, dass es zwischen widerstrebenden Zielen zu vermitteln gilt. Wo Ausgleich nicht möglich ist, bedarf es des Aushaltens von Unvollkommenheiten, Spannungen und Widersprüchen. Ambivalenz gehört zum Leben.

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