Читать книгу Einmal Steinzeit und zurück ... - Monika Arend - Страница 16
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Leon zog sich früher als sonst in die Höhle zurück. Der Sturm war inzwischen so heftig, dass er es auf dem Plateau nicht mehr aushielt.
Kaum hockte er in seinem Reich, erschien die Frau am Strand. Außer ihr hielt sich niemand in der Bucht auf. Sie ließ sich von dem Sturm nicht beirren und setzte sich in den feuchten Sand. Immer wieder blickte sie sich um, betrachtete die Felsen. Nahm sie Abschied?
Er erinnerte sich, wie sie vor ein paar Tagen mit Sparky gesprochen hatte. Leon hatte in dem Moment das Bedürfnis verspürt, mit ihr zu reden. Wie lange hatte er nicht mehr mit einem Menschen unterhalten?
„Sparky, ich bin eigentlich nicht für die Einsamkeit geschaffen“, flüsterte er. „Werde ich jemals wieder unter Leute gehen können? Eine Partnerin finden?“ Männer und Frauen passten gut zusammen, das hatten ihm seine Mutter und Pepe jahrelang vorgelebt.
Die Urlauberin erhob sich. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie die Bucht verlassen würde.
Leon griff sich das Angelzeug. Wollte die Frau noch einmal aus der Nähe sehen. Dieses Mal würde er nicht davonlaufen, wenn Sparky den Kontakt zwischen ihnen herstellte.
„Auf geht’s“, rief er. Der Hund flitzte zum Höhlenausgang.
Plötzlich ertönten laute Stimmen von oben.
Was war da los?
Wahrscheinlich handelte es sich um unvorsichtige Spaziergänger, die an der Kante herumkletterten. Soweit Leon es mitbekommen hatte, war hier zum Glück noch nie jemand abgestürzt.
Er machte einen Rückzieher. Beschloss, abzuwarten, und beobachtete stattdessen die Frau. Ihr Blick haftete auf einer Stelle oberhalb der Höhle. Sie schien zunächst verwundert, dann entsetzt. Zückte ihr Handy.
Erst nach einer guten Weile entspannte sich ihre Miene wieder. Die Stimmen der Leute waren verstummt.
Leon wollte runter an den Strand. Die Frau winkte und lächelte. Meinte sie ihn? Nein, das Lächeln galt Sparky, der ebenfalls in ihre Richtung schaute. Mit erhobenem Kopf eilte sie davon.