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7. Neuere Forschungstendenzen

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Rezentere Forschungen widmen sich der romantischen Literatur und Kultur unter verschiedenen Aspekten, aber mit ungebrochener Intensität – als einem aktuellen Komplex literarisch-ästhetischer und kultureller Phänomene (vgl. Forster/Vieweg 2008). Ein besonderes Interesse gilt dabei innovatorischen Schreibweisen der romantischen Autoren, insbesondere im Bereich des Romans; dabei erweisen sich Texte wie Bonaventuras Nachtwachen, Friedrich Schlegels Lucinde, Clemens Brentanos Godwi, Achim von Arnims Gräfin Dolores, Hoffmanns Elixiere des Teufels und Eichendorffs Ahnung und Gegenwart als Schreibexperimente, von großem Facettenreichtum und erheblichem Innovationspotential (Kaminski 2001). – Dem Umstand, dass die Romantik trotz der Impuls gebenden Rolle deutscher Romantiker letztlich ein europäisches Phänomen gewesen ist, tragen verstärkt komparatistische Forschungsansätze Rechnung, bezogen auf die Romantik insgesamt (vgl. v. Bormann/v. Graevenitz 2006), aber auch auf Spezialfragen – so etwa zur Schauerliteratur, zur Gothic Novel und zu transnationalen Rezeptionsphänomenen (Cusack/Murnane 2012). Aus einer nicht nur nationale Grenzen, sondern auch konventionelle Epocheneinteilungen relativierenden und vergleichenden Perspektive erscheint die Romantik selbst als ein „Gründungsmythos der Europäischen Moderne“ (Ernst/Geyer 2010). Darstellungen der Romantik als „Eine deutsche Affäre“ (Safranski 2007/2015) beruhen demgegenüber auf einer bewussten Verengung der Perspektive um der Pointierung von Thesen willen. Studien zu einzelnen Vertretern nehmen vielfach Impulse jüngerer Theorieansätze und Disziplinen auf, so insbesondere aus dem Bereich kulturwissenschaftlicher Fragestellungen und Forschungen und aus dem Diskursfeld der Wissenspoetik (Lange/Neumeyer 2000, Brandtstetter/Neumann 2004, Daiber 2004, Holm/Oesterle 2011). Neue Überblicksdarstellungen und Handbücher bieten instruktive Überblicke über die Romantik insgesamt (vgl. etwa Esterhammer 2002, Gillespie u.a. 2008, Mahoney 2006, Kremer 2015) und wichtige einzelne Vertreter (vgl. etwa Deterding 2008, Kremer 2009/2015, Lubkoll 2015). Wichtige Beiträge zur Romantikforschung ergeben sich insbesondere anlässlich des romantischen Diskurses über die Künste und des Künstevergleichs (Caduff 2003, Gess 2006, Pape 2014).

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