Читать книгу Lieber Tod, wir müssen reden - Muriel Marondel - Страница 7

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Vorwort

»Warum gerade, du Papa?« Als mein Vater im Jahr 2013 an Krebs erkrankte, konnte ich nur erahnen, welch schwerer Weg ihm und uns in den kommenden eineinhalb Jahren bevorstehen würde. Bis zu diesem Zeitpunkt lebte ich in einer Welt, in der meine Eltern für mich unsterblich waren. Niemals hätte ich geglaubt, dass er, mein großer, starker Papa, mit Mitte 50 plötzlich am Ende seines Lebens angekommen sein würde. Seinem Tod ging eine Zeit körperlicher Qualen voraus, eine Zeit des Bangens und der Hoffnung. Als er den Kampf gegen den Krebs verlor und starb, fühlte sich das schreiend ungerecht an, und ich wurde von meinem Verlustschmerz in Tiefen gerissen, die ich niemals zuvor erlebt hatte. Auf einmal war mein geliebter Vater fort. Und er würde niemals mehr zu mir zurückkommen.

»Wie geht es jetzt weiter?«, fragte ich mich oft. Ich fühlte mich in einer Gesellschaft, in der dem Tod und der Trauer so wenig Raum gegeben wird, orientierungslos und sogar fehl am Platz. Also begann ich, mir meine Orientierung selbst zu suchen. Meine Gefühle, meine Fragen und meine Antworten habe ich in diesem sehr persönlichen Buch niedergeschrieben. Nicht als Ratgeber, denn ich glaube fest daran, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss. Sondern vielmehr als Begleiter, der Anstöße zum Weiterdenken und neue Blickwinkel schenken kann. Für all jene, die sich entschieden haben, sich mit dem Tod bewusst auseinanderzusetzen. Und ganz sicher auch für jene Menschen, die sich in ähnlichen Situationen befinden. Vielleicht kann meine Geschichte eine Verbündete sein, die sagt: »Ich sehe dich. Ich kenne diesen Schmerz. Komm mit, ich erzähle dir, wie es bei mir war. Vielleicht findest du auch etwas von dir in ihr. Und vielleicht kann sie dich streckenweise sogar ein wenig tragen oder dir auf der Suche nach deinen persönlichen Antworten eine Inspirationsquelle sein. Du bist mit dem, was du fühlst nicht allein.«

Lieber Tod, wir müssen reden

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