Читать книгу Fettnäpfchenführer Brasilien - Nina Büttner - Страница 11
Was können Sie besser machen?
ОглавлениеEine Erinnerungsmail an die Gastgeber ein paar Tage vor Abflug kann Missverständnissen vorbeugen: Sie könnten nach einer genaueren Beschreibung der Adresse für Taxifahrer fragen und mit welchem Preis Sie für die Taxifahrt rechnen müssen. Es ist bei Verabredungen allgemein üblich, kurz vorher noch mal zu mailen oder anzurufen. Damit lässt sich das Risiko, versetzt oder überhaupt nicht erwartet zu werden, minimieren.
An großen Flughäfen gibt es normalerweise auch komfortable Reisebusse, die verschiedene touristische oder verkehrstechnisch relevante Stationen anfahren. Die Preise für Busfahrten liegen weit unter dem Taxipreis.
Auf der Suche nach Bussen, Taxis, Telefonzellen oder anderen Dingen brauchen Sie nicht zu zögern, Einheimische zu fragen. Brasilianerinnen sind in der Regel offen für ein Gespräch, und auch Einheimische müssen sich durchfragen, wenn sie an neue Orte kommen. Wenn Sie ein WLAN-Netz suchen, nutzen Sie besser Begriffe wie WiFi oder wireless. Wie Brasilianer WiFi aussprechen, persiflieren sie manchmal selbst. Es gibt etwa Cafés, in denen steht Uaifai und dahinter das Passwort. Also fragen Sie am besten nach dem Uaifai. Uniformierte Menschen zu fragen würde Brasilianerinnen dagegen kaum in den Sinn kommen: Mit denen wird nur Kontakt gepflegt, wenn es sich nicht umgehen lässt.
Unterschätzen Sie nicht die Roaming-Gebühren, die anfallen, wenn Sie Ihre deutsche SIM-Karte in Brasilien nutzen. Auch für mobile Datennutzung müssen Sie teilweise unverhältnismäßig viel zahlen. Informieren Sie sich am besten vor der Reise bei Ihrem Anbieter. Wenn Sie länger im Land bleiben, empfiehlt es sich, eine brasilianische SIM-Karte zu besorgen. Dafür braucht man zwar normalerweise eine brasilianische Steuernummer – die CPF –, als Ausländerin können Sie eine Karte aber seit einiger Zeit auch gegen Vorlage Ihres Reisepasses erwerben. Am ehesten klappt das beim Anbieter TIM und kostet Sie um die 12 Euro.
TELEFONIEREN FÜR ALLE FÄLLE
Beim Telefonieren sind einige Kniffe zu beachten. Nicht nur die achtstelligen Festnetznummern, sondern auch die acht- bis neunstelligen Mobilfunknummern besitzen eine Ortsvorwahl aus zwei Ziffern – die sogenannte DDD. Für São Paulo ist das beispielsweise die 11 und für Rio die 21. Auch das Umland mit kleineren Städten ist jeweils unter dieser Nummer zusammengefasst. Die Ortsvorwahl kann nur dann weggelassen werden, wenn Sie sich gerade im gleichen Ort befinden. Sonst wird sie mit vorangestellter 0 gewählt. Optional kann man sich auch noch für den Telefonanbieter, über den das Gespräch abgerechnet wird, entscheiden, um so einen günstigeren Tarif zu ergattern. Auch diese besitzen einen zweistelligen Code (z. B. 21, 31, 14, 15), der zwischen der 0 und der Ortsvorwahl steht.
Durch die Ortszugehörigkeit auch von Mobilfunknummern, fallen Roaminggebühren an, sobald man das Gebiet der eigenen Ortsvorwahl verlässt. Wenn Sie mit einer brasilianischen SIM-Karte mit Vorwahl 21 (Rio) also nach Angra dos Reis (24) fahren, zahlen Sie zusätzlich für ankommende und abgehende Gespräche. Glücklicherweise sind die Preise aber nicht so hoch wie für internationales Roaming.
Berüchtigt, weil relativ teuer, aber manchmal sehr praktisch sind sogenannte chamadas a cobrar, bei denen der Angerufene zahlt. Wenn alle Stricke reißen und beispielsweise der Akku Ihres Handys leer ist und Ihr Netzstecker in keine Steckdose passt, suchen Sie ein orelhão auf – ein Riesenohr, so sieht es nämlich aus. Wählen Sie hier entweder 9090 + Rufnummer für ein Ortsgespräch oder 90 + Anbietercode + Ortsvorwahl + Rufnummer für ein Ferngespräch. Die haubenartigen öffentlichen Telefone zu finden ist heutzutage allerdings schwierig geworden. Auch am Flughafen muss man lange suchen. Am ehesten sind sie noch in strukturschwachen und ländlichen Gebieten mit schlechtem Empfang anzutreffen. Da viele orelhões auch angerufen werden können, wurden sie dort lange als gemeinschaftliche Dorftelefone genutzt.
Insgesamt betrachtet, ist das Telefonieren in Brasilien teuer. Einzig für Gespräche zwischen Nummern des gleichen Anbieters gibt es günstige Angebote und vor allem Freiminuten. Auch deswegen sind Messenger-Dienste wie WhatsApp – abgekürzte einfach ZAP genannt – extrem populär.