Читать книгу Fettnäpfchenführer Brasilien - Nina Büttner - Страница 16
Was können Sie besser machen?
ОглавлениеWenn Sie keinen Lehrer für brasilianisches Portugiesisch finden, lassen Sie sich von Ihrem portugiesischen Lehrer erklären, welche Formen in Brasilien anders sind oder gar nicht gebraucht werden. Die Aussprache dagegen können Sie tatsächlich erst in Brasilien kennenlernen. So fremd sie anfangs klingt, sie beruht doch nur auf wenigen Regeln, und es gibt selten Ausnahmen.
Wasserspender verfügen in der Regel über zwei Hähne: einen blauen für kaltes und einen weißen für zimmertemperiertes Wasser. Da können Sie sich mit der Zeit ihre Mischung optimieren, denn allein Zimmertemperatur kann zuweilen tatsächlich sehr warm sein. Wenn es keinen derartigen Wasserspender im Haushalt gibt, ist der Wasserhahn oft mit einem Filter ausgestattet, der das Wasser von Partikeln, Bakterien und Chlor befreit. Wenn auch ein solcher Filter nicht aufzufinden ist, kann es ratsam sein, das Leitungswasser vor dem Trinken abzukochen, da es viele Bakterien enthalten kann oder immerhin solche, die ein europäischer Magen nicht kennt. Die Wasserqualität kann von Ort zu Ort sehr variieren – auf der monatlichen Rechnung stehen normalerweise die Chlor- und Bakterienwerte zur Orientierung. Die Wasserspender sind besonders in Haushalten der Mittelschicht anzutreffen – selbst dann, wenn bekannt ist, dass das Leitungswasser eine gute Qualität hat. Die Wasserkanister, die in den Spender gehängt werden, können Sie telefonisch bestellen. In den meisten Familien hängt ein Magnet mit der Telefonnummer des nächsten Wasserlieferanten am Kühlschrank, unweit vom Magneten mit dem Namen des Gasflaschenlieferanten, da beide regelmäßig als Werbung im Briefkasten liegen. Auch im öffentlichen Raum (in Schulen, Universitäten, Museen usw.) gibt es häufig Wasserspender, die bebedouros genannt werden. Zu ihnen muss man sich herunterbeugen, einen Hebel betätigen, dann spritzt das Wasser nach oben. Das ist eher für Fortgeschrittene gedacht, da einem das Wasser häufiger das ganze Gesicht bespritzt, als dass es den Weg in den Mund findet.
HINTERLASSENSCHAFT DER FUSSBALL-WM 2014 UND DER OLYMPISCHEN SPIELE 2016
Sie waren teuer und haben so viel Sinnvolles wie Sinnloses hinterlassen. Die Einstellung der Bevölkerung zur WM ist vor allem negativ geprägt. Es wurden Millionen für unnötige Stadien versenkt – die zum Teil schon wieder sanierungsbedürftig sind –, und die herbe Niederlage des brasilianischen Nationalteams hat sicherlich ihr Übriges für einen Tiefpunkt der patriotischen Stimmung getan.
Für Rio de Janeiro haben die Olympischen Spiele dazu beigetragen, dass einige schon seit Jahrzehnten geplante Städtebaumaßnahmen endlich durchgeführt wurden – etwa Schnellbusse in der unterversorgten Westzone der Stadt. Diese hat auch endlich einen ersten Anschluss an das Metrosystem bekommen. Auf der anderen Seite wurde eine Favela gewaltsam geräumt, um dem Olympischen Park Platz zu machen, es wurde nicht geschafft, die Bucht von Guanabara von Abwässern und Abfällen zu befreien, Naturschutzgebiete wurden zur Bebauung freigegeben und ein Teil der wunderschönen neuen Fahrradspur, die auf Säulen die Küste entlang führt, stürzte nach nur drei Monaten ein.