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Das Herz ist Linkshänder

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Unser Blutstropfen muss also auf einen Moment der Entspannung warten, um durch ein Herzkranzgefäß zu reisen, wo er seinen Sauerstoff abgeben und Kohlendioxid aufnehmen kann. Die notwendige Schubkraft kann jetzt nicht aus dem Herzen kommen, da dieses sich gerade in der Entspannungsphase befindet. Antrieb bekommt der Tropfen, weil sich die elastische Hauptschlagader zusammenzieht und ihn in die sich öffnenden Herzkranzgefäße drückt – Stichwort Dudelsack.

Wenn wir uns hier umschauen, sehen wir nicht nur das schlagende Herz. Sondern auch eine Art Sack, der es umgibt: den Herzbeutel. Seine Innenseite ist mit dem Herzen verwachsen. Zwischen ihr und der Außenseite liegt eine dünne, mit Flüssigkeit gefüllte Schicht. So wie das Motorenöl im Auto sorgt sie dafür, dass das Herz trotz seiner ständigen Bewegung an nichts scheuert.

Egal, welchen Weg der Tropfen auf der Reise durch den Körper genommen hat, er landet unweigerlich wieder in einer Vene und von dort aus im rechten Vorhof. Obwohl das Herz streng genommen gar nicht links in der Brust sitzt, sondern im Wesentlichen mittig hinterm Brustbein, zwischen den beiden Lungenflügeln, sind wir in Herzensangelegenheiten allesamt »Linkshänder«: Die rechte Hälfte ist nämlich die schwächere von beiden. Die linke Herzhälfte hat die anstrengendere Aufgabe, das aus der Lunge angekommene, mit Sauerstoff aufgeladene Blut durch den gesamten Körper zu pumpen. Die rechte Herzhälfte muss dagegen »nur« dafür sorgen, dass das sauerstoffarme Blut einen Abstecher durch die Lungen nimmt – ein vergleichsweise entspannter Job. Im großen Kreislauf durch den Körper herrscht übrigens zum Teil ein bis zu achtmal so großer Druck wie im kleinen Lungenkreislauf. Und »Druck« ist auch unser nächstes Stichwort.

Was das Herz begehrt

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