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11. Am Arsch lecken
Оглавление27. Juli 2011 - Weiter im Toskana- Reisetagebuch. Ich schreibe meine handschriftlichen Notizen zu Hause nun Stück für Stück ins Reine:
Oh, hab einen Anruf in Abwesenheit von Dir. Tut mir von Herzen leid. Hatte Handy nicht bei mir ……. Jetzt haben wir telefoniert, schön, dass wir uns gegenseitig vermissen.
Hab mit Elias und Natalies Zwillingen Spaghetti gekocht und dazu gab´s Salat. Enormer Appetit von uns allen, hat Spaß gemacht. Bin danach wieder zum Meer baden gegangen. Sonnenuntergang. Gedanken, Empfindungen, Ehrfurcht, nicht beweisbar, aber so. Ist das nicht das Leben? Das ist das Leben. Körper und Geist wichtig, Seele am wichtigsten, Liebe – das Allerwichtigste und Schönste. Freude über die Macht dessen, was ohne „Kommunikation mit Worten“ über 1.000 km Distanz möglich ist - Telepathie - Liebe - Seele – Universum – mein Seelenpartner bringt mich ganz aus dem Häuschen. Hab´s doch immer gewusst und freu mich aus ganzem Herzen über dieses Glück, das erleben, spüren zu dürfen. Nicht mehr allein zu sein. Danke Gott, dem Universum, dem Schöpfer, Gautama Buddha, dem Einen, wer und wem auch immer, der Natur; ……. für Dich, für dieses Geschenk. Bin erfüllt.
Sms an Dich: „Kann nicht schlafen. Herz zieht vor Sehnsucht. Toi, toi, toi für heute. Gib mir kurz Info, bitte. Zeig ihnen, wer Du bist! Meine Seele vermisst und braucht Dich. All meine positive Energie und Macht schick ich über den Mond nun zu Dir. Noja“
Mir ist jetzt nach Bhagavad Gita (Sanskrit/Hinduismus) aus „Gedanken“/Adler/She´s a maniac (*Seelenwanderung und Wiedergeburt, Leben wir nicht nur einmal) … ist für mich ein „tut gut“.
Manichäischer Psalm / Adler: [ ..…]
Um Deiner Geliebten willen,
bis du sie aus ihrer Mitte gewählt hattest.
Gedicht von Djalal al Din Rumi / Adler: [ ……]
Ich starb als Stein und wurde eine Pflanze,
Ich starb als Tier und ward ein Mensch.
Warum sollte ich mich fürchten?
Hat der Tod mich je vermindert?
Schiller´s Gedicht an Laura / Adler:
Waren unsere Wesen schon verflochten?
[……] Meine Muse sah es auf der trüben
Tafel der Vergangenheit geschrieben:
Eins mit deinem Lieben.
Goethe an Frau von Stein / Adler:
[…..] Ach, du warst in abgelebten Zeiten
Meine Schwester oder meine Frau […..]
Quergedanken: Einstein, Mahatma Gandhi, Pythagoras, Homer, C. G. Jung, Platon, Tschuang Tse, Lessing, Dalai-Lama, Schoppenhauer, Sokrates, Edgar Cayce, Freud, Gautama Buddha, Kant, Schiller, Heine, Goethe, Jesus, Hauptmann, Hesse, Albert Schweizer ….. und und und. Und so weiter ……
Ich liebe die Männer, wirklich, aber wo sind die Frauen? O. k, Marie Curie, Maria Magdalena, Evita Peron, Emilie Schindler, Mutter Theresia, Anne Frank, Indira Gandhi, Hl. Maria …. und aus! Mir fallen x-mal mehr Männer als Frauen ein - das liegt doch nicht an mir, oder?
Muss mich mehr mit diesem Thema beschäftigen, möchte. Keiner der aufgezählten Männer wird tatsächlich sozusagen als Begleiterscheinung zu (s)einer Frau in Verbindung gebracht. Jede der aufgezählten Frauen wird mit einem Mann in Verbindung gebracht, außer Anne Frank, die ja auch noch zu jung war ….. O. k., auch mit Mutter Theresia ist meines Wissens (das ja sehr beschränkt ist) kein Mann in Verbindung zu bringen. Diese fliegenden, noch nicht mal halb ausgegorenen Gedanken.
Werde mich informieren. Irgendwann. Gibt es nicht mehr an weiblichen Berühmtheiten, Weltveränderinnen, Ärztinnen, Verbesserinnen, Forscherinnen, Philosophinnen? Oder doch? Geschichte erforschen! Und, wenn nein, warum nicht? Mir ist alles recht, würde nur gerne wissen, ob und warum.
Eva aus der Rippe Adams – vielleicht doch was Wahres daran? Doch? Hat (hatte) Gott wirklich keine Frau an seiner Seite? Jesus hatte (inoffiziell, oder von der Kirche irgendwann gelöscht). Hat (hatte) Buddha wirklich keine Frau an seiner Seite?
Alles und alle androgyn. Bestimmt.
Ich bin,
ich weiß nicht, wer.
Ich komme,
ich weiß nicht, woher.
Ich gehe,
ich weiß nicht, wohin.
Mich wundert, dass ich so fröhlich bin.
Wenn ich wüsste, wer ich bin.
Wenn ich ging und wüsste wohin.
Wenn ich käm und wüsste woher.
Ob ich dann wohl traurig wär?
*Hans Thoma
4 Uhr 57….. Zeit, schlafen zu gehen. Morgen wieder Maremmastrand, freu mich. Schön ist es hier.
Und in zwei Tagen sehe ich dich wieder, freu mich, ja, ja, ja.
Wieder zu Hause – schnell letzte Gedanken, solange noch frisch und im Gedächtnis, niederschreiben: Wildschweine am Maremma Strand! War das herrlich. Sie hatten unseren Jausenproviant durchstöbert und sich von uns füttern lassen, bevor sie wieder im Wald verschwunden waren. Mama, Papa und Kind. Wir haben am Nachhauseweg Pisa besichtigt – eh nett, der schiefe Turm, sicher auch Kraftplatz, aber nicht zu vergleichen mit Natur pur ohne Menschenmassen, so wie der Maremmastrand in der Toskana - herrlich! Nicht meines, diese Massenbesichtigungsmonsterattraktionen …. gibt mir keine Energie. Beraubt mich.
Freitagnacht - sms von Dir: „Freu mich schon auf dich, deine Berührungen, deine Nähe…“ (hab ich, kurz bevor ich mein Handy - beim Versuch, die Kinder beim „Wellenreiten“ auf der Luftmatratze zu filmen - im Meer versenkt habe, ich G´scheite, erhalten.)
Sonntagmorgen 8 Uhr. Wieder daheim. Sms von Dir an mich: „Hallo, bist du schon für mich da?“ Hör ich da Sehnsucht heraus? Ja! Wie schön! Unglaublichkeit!
Quergedanken/Klappe, die achtzigste?: Vor langer, langer Zeit …... Wir wollen in die Wachau fahren. Du fragst mich, ob Du fahren sollst. Mit meinem BMW. Ich halte Dir den Schlüssel hin mit den Begleitworten: „Sag BITTE“. Darauf Du: „Wenn das so ist, dann vergiss es“. …. Ich dachte damals, was bildet der sich ein, jetzt beleidigt zu sein. Ich fahr ein super Auto, er hat gar keines bzw. eine alte Schüssel von seinem Freund, ist in Privatkonkurs, hatte ein Jahr nicht mal einen Führerschein als Draufgabe – wegen eines dummen, dummen Missgeschickes, und trotzdem - lebt in Miete, ich Tolle hab mir im Vorjahr ein Haus gekauft, ha. Ich arbeite wie eine Wilde. Er nur, wenn es ihn freut, ha. Ich verdiene regelmäßig super Kohle, ha, er nur sporadisch … Nach neun Monaten …. Oh, ist mir dieses „Bitte“ heute peinlich, peinlich, peinlich! War ich wirklich so ein Trampel??? Und: Mein Super-BMW: ist nicht meiner, Leasing und schweineteuer, mit den Kosten eines einzigen Monats könnte ich einer ganzen Familie in Afrika ein Jahr lang (!) die Nahrung finanzieren – ich schäme mich! Mein eigenes Haus: damit hab ich mich für fünfundzwanzig Jahre wunderbar gekettet, und zwar an die Bank, und als Draufgabe meine Mutter im Stich gelassen, und mit diesen monatlichen Kosten könnte ich wohl wiederum eine fünfköpfige Familie in Afrika ein Jahr lang (!) leben lassen bzw. mit Dir mir endlich die ganze Welt ansehen – ich schäme mich! Oder meine Kinder beim Studium finanziell unterstützen…. was soll ich sagen, außer: ÄNDERN! ÄNDERN! ÄNDERN! Wieder in den Spiegel sehen können. Und LEEEEEEBEN! Bretter vom Gesicht nehmen!
Hab mich gestern mit der Biographie von Albert Schweizer beschäftigt. Albert Schweizer sagt: EHRFURCHT vor dem Leben! Hab mir heute wiedermal *Home angesehen, von Yann Arthus-Bertrand ….
DU, mein Meister, sagst: „Leben ist das Ziel. Die Kleinigkeiten machen es aus. Dem Gemüse beim Wachsen zusehen. Die Familie! Auf alles achten, jeden Menschen, jedes Wort, jede Geste. Schau mal, wie wir im Überfluss leben, schau dir die unglaubliche Auswahl in den Geschäften an! Als ich im März nach vier Wochen aus Brasilien zurück gekommen war, bin ich aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen. Und aus dem Kopfschütteln. Kannst du dich erinnern? Wir haben alles, alles, alles, was wir uns nur wünschen können, im Überfluss!
Und ich beobachte dich, du bist so genügsam, brauchst keinen Luxus, keine Kleidung, keinen Nerz, kein Schicki-Micki-Essen. Bist so glücklich, wenn wir in die Natur gehen und zelten, begnügst dich mit Brot, Eiern, altem Käse, einem Apfel. Du brauchst nichts, bist so bescheiden. Und du gönnst dir aber auch gar nichts. Gibst nur ein Vermögen für ein altes Haus aus, zahlst ein Vermögen für einen BMW, der nicht mal dir gehört usw. usw. Machst dir Gedanken, welchen Parkettboden du in dieses alte Haus reinlegen willst, kannst du dich erinnern?
Du musst reduzieren, aber gewaltig. Du musst nicht mehr so viel arbeiten, aber du musst es dir gut gehen lassen. Und somit auch mir, ja. Ich möchte dir das Leben zeigen, die Welt da draußen. Gönne dir etwas für DICH! Nicht für ein Haus, nicht für ein Auto! Für DICH! Und ich lasse auch nicht zu, dass es meiner Freundin nicht gut geht, lasse nicht zu, dass sie sich - von wem auch immer - ausnützen, benützen, verarschen lässt! Schau mich nicht so streng an! [….] Was, diese alte Hexe will die Bettwäsche, die sie dir vor Jahren geschenkt hat, wieder zurück haben, einfach so, weil diese Farbe besser zu ihren Vorhängen passen würde, und sie gibt dir dafür irgend eine türkisfarbige, eine, die dir nicht gefällt? Und dies aber ist dein liebstes Bettwäschestück? AM ARSCH LECKEN! Du gibst sie NICHT zurück und basta! Lass dir nichts gefallen, denk zuerst mal an DICH! Die sind doch alle nicht dicht! Alles Egoisten. Denk doch mal an DEINEN Vorteil …..!“ Hab Deinen Rat befolgt, hab jetzt meine Lieblingsbettwäsche behalten und obendrein noch eine bekommen. Interessant. Danke, danke! Wieder gelernt.
„Was, du willst bei der Neugründung dieser GesmbH nicht dabei sein? AM ARSCH LECKEN ! Sag´s ihnen. Interessiert dich nicht, ist dir zu viel Risiko, zu viel Zeitaufwand, nervt dich und aus! Ist für dich nicht lukrativ, nicht relevant!“ Hab Deinen Rat befolgt, bin keine Gesellschafterin mit beschränkter (ha) Haftung geworden, geht mir super, mit fällt ein Stein vom Herzen. Interessant. Danke, danke! Wieder gelernt.
„Was, der will von dir die Seminarkosten, welches du aber gar nicht besucht hast? AM ARSCH LECKEN ! Nicht zahlen! Ist dein Geld, was bilden die sich alle ein, geht wieder nur auf deine Kosten!“ Hab Deinen Rat befolgt, Kosten gespart. Interessant. Danke, danke! Wieder gelernt.
„Was, du sollst schon wieder nach Salzburg auf eine Schulung fahren. 300 km auf deine Kosten? Übernachtung und Verpflegung ebenfalls? Und du siehst keinen Sinn darin? Du empfindest das als eine Schikane? Bleib daheim. Was, …. und wenn er anruft? Dein Chef? Dann hebst du einfach nicht ab. AM ARSCH LECKEN!“ Hab Deinen Rat befolgt, enorme Kosten gespart. Und zwei Tage meines Lebens gerettet. Interessant. Danke, danke! Wieder gelernt.
Achtung Kitsch: Wir kuscheln und kuscheln und kuscheln. Dabei durfte ich Dich zu Beginn nicht mal berühren. Deine Wandlung ist gewaltig, Du bist ja ein richtiger Kuschelbär geworden, ist sooo schön, tut soooo gut. Bist ja schon so anschmiegsam wie Marcinho. Ist unglaublich schön und gut mit uns beiden. Kann aber nicht süchtig machen, nicht wahr?! Ich frage Dich, wie so ein Gefühl, so eine Sehnsucht nach Körperkontakt und Nähe entsteht, wo das herkommt, wie das zustande kommt, wie Du Dir das erklärst. Du sagst: „Das ist eine Kombination aus Verstand und Seele.“ Ich frage zurück: „Wie kann das mit Verstand zu tun haben???“ Du antwortest: „Das ist nun mal meine Interpretation.“
„Du hast immer noch den Kopf, das Hirn ein wenig dabei. Ich weiß, ich kenne Dich und Deine Geschichte ja schon ein wenig. Vielleicht meinst Du Geist und Seele, vielleicht meinst Du Körper, Geist und Seele?“ erwidere ich.
„Nein! Ich meine es genauso, wie ich es sage. Eine Kombination aus Verstand und Seele.“ Du bleibst dabei. O.k.
Wir lieben und lieben und lieben uns. Das ist auch wichtig. Hm.
Horch mir zum dritten Mal in Folge Perfekt day von Lou Reed & David Bowie an. Bin in Gedanken ….. Seelenliebe …
Dabei durfte ich Dich zu Beginn nicht mal berühren …. So hab ich´s vorhin geschrieben. Ja, so war es. Oder sich in der Öffentlichkeit beim Spazierengehen an den Händen halten. Nie!
Das Universum ist die Mutter von allem – so verspür ich es.
Du bist in Brasilien dahinter gekommen, dass Du nicht mehr alleine sein willst, dass Du mich vermisst hast, dass Du oft – eigentlich fast immer - an mich gedacht hast. Dass es zu zweit viel schöner ist, dass es schön ist, wenn jemand auf Dich wartet, dass es schön ist, wenn Du auf jemanden warten kannst und Dich darauf freust, dass das Kochen und das Essen, das Fernsehen, das Wandern und Rad fahren und Zelten und zu Bett gehen usw. usw. zu zweit viel schöner ist. - Soso.
Willkommen in der Liebe, meine Arme sind weit ausgebreitet.