Читать книгу Verrückt - Noja Dhinbe Mc Village - Страница 3
1. Vorahnung
Оглавление6. November 2010 - Muss meine Gedanken, meine Gefühle, meine Empfindungen, verursacht durch Deine Worte, unbedingt niederschreiben, es zumindest versuchen. Um Klarheit zu erlangen. Ich bin völlig durcheinander. Völlig! Es hat mich beim ersten Treffen ein Gefühl überwältigt, von dem ich nicht sagen konnte, ob es mir Furcht einflößte, Freude oder Ehrfurcht. Jede andere würde sagen, der ist verrückt. Habe ich ja auch schon gehört. Aber Du bist das, was Du sagst, das spür ich. Aber verstehen - im Kopf verstehen - tu ich gaaar nichts!!! Gar nichts.
Nach dem ersten gemeinsamen vierstündigen (!) Frühstück ganz neutral in aller Öffentlichkeit in einem Cafe hab ich mich zu Hause auf die Couch gelegt und konnte mich - vor Freude? Schwäche? Angst? Vorahnungen? - acht Stunden kaum bewegen! …Ich muss nachdenken! Und Deine Worte niederschreiben: „Du bist meine Königin. Ich habe deine vier Gesichter gesehen. Du hast vier Persönlichkeiten in dir. – (???) - Es ist unglaublich, so etwas hab ich noch nie gesehen. Du bist eine Königin. Aber […….] ich bin dazu da - meine Aufgabe ist es, dreißig Prozent deines Auftretens dieser Königin weg zu retuschieren, das, was man dir im Laufe deines Lebens drauf gedichtet hat, was du dir hast drauf dichten lassen, zu entfernen. (???) Dann bist du unglaublich, dann bist du perfekt. Das WAHRE sichtbar zum Ausdruck bringen. Den Diamanten. (???) Wir spüren uns so sehr, wir haben so viele Gefühle füreinander, ich fühle dich, wie ich noch nie jemanden gefühlt habe. Und ich weiß, bei dir ist es ganz dasselbe. Aber…… Wir kommen aus völlig verschiedenen Welten, unsere Vergangenheiten sind sehr, sehr konträr, wir haben gegensätzliche Lebensgeschichten und deshalb wählen wir, um uns etwas mitzuteilen, beide die falschen Worte, obwohl wir dasselbe fühlen und denken und zum Ausdruck bringen wollen und dann passiert es. Ja, und dann passiert es: wir verletzen uns ganz, ganz furchtbar! Und deshalb bitte ich dich: Wir dürfen NICHT durch Worte kommunizieren sondern nur durch unsere Gefühle, nur durch das, was wir gegenseitig füreinander fühlen. Ich weiß, dass du das kannst, dass wir das können. Es dauert mindestens 10 Jahre (!!!), bis wir gelernt haben, dieselbe Wortwahl zu treffen. Und bis dahin werden wir nur über unsere Gefühle kommunizieren, denn es wär furchtbar schade - UNVERZEIHLICH - wenn wir unsere gemeinsame Einzigartigkeit, die wir erreichen können, mit Worten zerstören würden. Durch unser gemeinsames Auftreten hätten wir die Möglichkeit, so vielen Menschen wieder Mut zu machen, zuversichtlich zu sein, wie es gemeinsam gehen könnte. Dass es doch etwas gibt, das man schon vor langer Zeit verloren hat. An das man nicht mehr geglaubt hat. Das wichtigste im Leben, die LIEBE, das gegenseitige Vertrauen, die Treue, die absolute Treue. Gemeinsam werden wir unschlagbar sein, gemeinsam sind wir viel stärker als ich allein, als du allein. Ich weiß, du verstehst das noch nicht. Es ist meine Aufgabe, dir das beizubringen. Aber ich brauche jemanden, der das versteht und das bist du. So ist es. Ich weiß so viel [….] Überall, wo ich hinkomme, spüre ich das Elend, die Sorgen, die Sehnsucht, die Verzweiflung der Menschen. Ich höre sie zu mir sprechen, sie scharren sich um mich. Ich halte das oft nicht mehr aus […]. Manchmal kommt mir in den Sinn, verrückt zu sein - Aber mit dir würde ich es schaffen, es lernen, damit umzugehen lernen. Oder den Menschen zu helfen. Du tust mir so gut, du machst mich so ruhig, ich fühle dich so sehr, ich spüre dich so wahnsinnig gern. Und ich weiß, dir geht es nicht anders. Darum hör auf, dich dagegen zu wehren, lass es zu, BITTE. Es ist wichtig für mich, für die anderen, für dich. Ich weiß, du hast schon so viel erlebt, hast solche Trottel kennengelernt, entschuldige, ist doch wahr, aber vertrau mir, das muss so sein mit uns, es geht nun mal nicht anders. Ich brauche dich, wir sind füreinander bestimmt, es muss so sein. Ich habe eine besondere Gabe, eine besondere Aufgabe (spricht die „7“, denke ich heimlich). So wie du, du hast auch eine besondere Gabe, eine besondere Aufgabe (in dem Wort „Aufgabe“ steckt „aufgeben“ - muss/soll ich etwas aufgeben???; und „Gabe“ und Du redest wie ein Wasserfall …., aber es bleibt keine leere Sprechblase für mich übrig). Innerlich weißt du es, aber du musst erst dahinter kommen. Es ist unglaublich, du wirst sehen und wenn du dir dessen erst einmal bewusst bist und diese Gabe einsetzt, wirst du unglaublich erfolgreich sein in deiner Berufung. Es wird dir mehr zufallen, als du dir jemals erträumen hättest können! Erst, wenn du „DU“ bist, wenn du identisch bist, wird es so kommen, du stehst ganz kurz davor, du weißt es nur noch nicht. Und meine Aufgabe ist es, dich dorthin zu bringen.
Du bist eine Königin und du weißt es. Du hast in deinem Leben bereits enormes geleistet, drei Kinder groß gezogen, stehst toll im Leben, so viel hast du alleine geschafft, ein Haus gekauft, bist beruflich enorm erfolgreich, ehrgeizig und zielstrebig. Aber du wirst in einem Jahr nicht mehr in dieser Firma arbeiten. Auch wenn dir das im Moment absurd vorkommt. Ich weiß. […] Das ist die eine Seite deines Lebens, ich bin unglaublich stolz auf dich, es ist Wahnsinn, wie du das alles im Griff hast. Ich bewundere dich sehr dafür, und ich weiß, ich muss oder möchte noch viel von dir lernen. ABER, wie gesagt, das ist nur die eine Seite deines Lebens. Dein wahres Leben beginnt erst jetzt, du weißt es nur noch nicht. Lass mich dir dabei helfen, so muss es sein. Und wehre dich nicht dagegen! Ich bin anders als andere, ich habe eine besondere Gabe, doch ich muss erst lernen, richtig damit umzugehen und deshalb sind wir zwei füreinander bestimmt. Ich brauche dich, glaub mir, und ich werde dir noch sehr viel beibringen, ich werde enorm in dich investieren, und ich werde noch sehr viel von dir lernen müssen und wollen. Denn gemeinsam werden wir einzigartig und unschlagbar sein. Durch unser zukünftiges gemeinsames Auftreten könnten wir vorzeigen, worauf es im Leben wirklich ankommt. Auf die Liebe. Und deshalb müssen wir sehr behutsam mit uns umgehen und SO lange NUR mit unseren Gefühlen kommunizieren, bis wir beide nach langer Zeit gelernt haben, auch gegenseitig die richtigen Worte füreinander und untereinander gefunden zu haben. Weil wir ja sowieso dasselbe meinen, das weiß ich. Aber wir verstehen die Worte des anderen völlig falsch und würden uns dadurch furchtbar weh tun und wir würden uns unsere einzigartige Einzigartigkeit zerstören. Das aber darf NIE passieren! Weißt du, ich bin einzigartig. Und du bist einzigartig. Und damit beende ich unser langes Telefongespräch und meine Wiederholungen, entschuldige, für heute zumindest ….“.
Wer bist Du? Was redest Du da??? Bist Du verrückt?
Wobei willst Du mir helfen? Ich brauch ja gar keine Hilfe. Und ich will auch KEINE!!! Welche Gabe hast DU? Hiiiiiiilfe. Mein wahres Leben beginnt erst jetzt??? Vier Gesichter??? Warum nennst Du mich eine Königin? Schmeichelhaft, ich bin aber keine! Bist Du doch verrückt??? Hiiiiiilfe!!! Muss nachdenken!
Mitternacht ist vorüber. Ich denke immer noch nach... Ich glaube, mir wird etwas klar. Ich war ja so was von völlig auf dem Holzweg. Vielleicht kann ich es für mich in Worte fassen ….. Schuppen fallen von meinen Augen: Ich bin es gewohnt, dass ich dort, wo ich auftrete, erscheine, wenn ich den Raum betrete, Aufsehen errege. Immer und überall. Seit ich denken kann, war das so, habe ich das immer schon so verspürt. Mein Vater hat immer zu mir gesagt: „Du bist etwas ganz Besonderes“. Im Nachhinein betrachtet, habe ich mir deshalb diesen meinen Vater ausgesucht oder wurde ich deshalb zu ihm hingeschickt, hineingeboren, zur Vorbereitung - um mein Rückgrat (….. die numerologische „9“) stärken zu lassen? Um die Fähigkeit zu erlangen, irgendwann einmal unegoistisch zu lieben, ….. weil eh schon so viel Liebe von meinem Vater erhalten? Im Übermaß ….Ich dachte immer, dass das halt so ist zwischen Vater und Tochter. Bin erst in späteren Jahren dahinter gekommen, dass das so nicht üblich ist ….
Eine Suggestion, die Wirklichkeit geworden ist in Bezug darauf, etwas Besonderes zu sein? Die aber in späteren Jahren mit Füßen getreten worden ist - oder besser, so sehe ich das jetzt: die ich aber in späteren Jahren mit Füßen hab treten lassen? Aber! ……… Und jetzt kommt´s: Auf einmal betrete ich den Raum und werde NUR mehr als Deine Begleiterscheinung, als Schatten, wahrgenommen. Zweitranging. Nein, wieder falsch, das Erscheinungsbild ist jetzt vollkommen?
….. Wie kommt mir dieser Gedanke? Habe ich in der Vergangenheit versucht, als Mann und Frau in einer Person aufzutreten? Darf ich endlich den männlichen Part abtreten an jemanden, an den einzigen, dem dieser Platz, dieses Podest zusteht? Darf ich endlich NUR die Frau - das weibliche - sein, kann ich nun getrost, voller Vertrauen meine männlichen Attribute, meine männliche Verantwortung, meine männliche Stärke an die besten Hände abtreten, voller Urvertrauen?
Oh, ja, so ist es. So fühlt es sich zumindest richtig an, obwohl ich gar nichts von dem, was ich da schreibe, verstehe, gar nichts! - nur fühle - intuitiv. Fühle mich, als wäre ich lediglich dazu da, meine Finger der Tastatur zu überlassen und erfahre dadurch meine Wahrheit.
Welche Sehnsucht, welcher Stein fällt von meinem gekränkten, einsamen Herzen. Ich bin nicht mehr allein, nicht mehr einsam.
Meine ewig in mir schlummernde Sehnsucht - nicht manifestierbare, nicht in Worte zu fassende Sehnsucht - das mich ewig begleitende, unerklärliche, mir die Luft nehmende Druckgefühl am Herzen, in der Seele, hat sich aufgelöst. Auf einmal.
Nachdem ich endlich aufgehört habe, mich gegen Ihn zu wehren, gegen dieses mir fremde, fast beängstigende Gefühl (was ist das um Gottes Willen?).
Fürchte dich nicht davor, dich endlich zu öffnen. Ihm - dem Seelenpartner. - ? - Dem du in diesem deinem Leben wirklich nicht mehr erhofft hattest, zu begegnen …… eine verrückte Illusion - Ihm gegenüber nicht zu verheimlichen, wer ich wirklich bin, scheiße …... der es ja sowieso weiß. Der jede Schauspielerei mit einem wissenden, arroganten, süffisanten Lächeln abtut. ABER Hilfe! ...... Denn, wenn ich mich öffne, zeige, wer ich wirklich bin, laufe ich Gefahr, tödlich verletzt zu werden. Nun denn, ich werde dieses Risiko eingehen. Denn es ist kein Risiko, es ist DAS Geschenk (verstehe in Wirklichkeit nihihicht, was ich da schreibe). Und wir werden das, was da zu entstehen beginnt, wie den kostbarsten Schatz hüten, hegen und pflegen und wachsen lassen und niemandem und nichts werden wir von außen eine Angriffsfläche bieten. Wir werden bei Bedarf ganz, ganz eng zusammenrücken, damit wir eine gemeinsame glatte Oberfläche bilden können, an der alle abprallen, alles abrutschen wird.
„Das Paar“, so haben wir es schon gelebt, so werden wir es wieder leben (wir werden uns immer mehr daran erinnern können).
Voll Demut werde ich in Deinem Schatten gehen. Wenn Du aber manchmal Ruhe benötigst, werden wir die Plätze tauschen (Was schreib ich da?). Auch Frau Femina darf mal schwach sein und sich bei Herrn Maskulin anlehnen. Gegenseitiges Nähren und Stärken und Wachsen. Und glücklich sein. Es wird mir eine Ehre sein. Ich bin Deine starke Frau, wenn Du einmal schwach sein solltest.
….. Es ist unglaublich, wie Du die Menschen, die Seelen anziehst. Hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen, bereits mehrmals miterlebt, ich hätte es Dir und niemandem glauben können. Du bist wie ein Magnet - unglaublich. Es ist UNGLAUBLICH, wirklich. Die Menschen wünschen sich Deine Aufmerksamkeit und Nähe. Von der Greisin über das Kleinkind bis zum Hund. Welch eine Gabe. Ich werde lernen müssen, meine Person in den Hintergrund zu stellen und mit dem wissenden Lächeln Dir den Überblick bewahren. Mit Demut und Freude werde ich an Deiner Seite auf unserem gemeinsamen, vorgezeichneten Weg wandeln.
Aber ich bitte Dich auch, ich flehe Dich an, lass mir ab und zu meine eigene kleine Nische, in der ich „ich“ sein darf, als einzelner Mensch, ab und zu auch wertvoll ohne Dich. Vergiss das bitte nie.
Und ich verspreche Dir, Deinen eigenen „Ichraum“ auch niemals zu betreten.
Bitte sei gnädig und geduldig mit mir, ich hinke hinter Dir nach, ich muss das alles ein wenig einwirken lassen, mich ganz neu orientieren. Vielleicht brauche ich nur drei Monate dafür, vielleicht aber auch drei Jahre, oder, wie Du sagst, sogar zehn. Ich weiß es nicht. Eigentlich weiß ich überhaupt gar nichts mehr.
Bin so müde ….. drei Stunden schreiben, bin das nicht gewohnt, bin erschöpft. Und unglaublich verwirrt.
Ich liebe Dich, das darf ich Dir aber nicht sagen, mein Gefühl (meine Intuition) sagt mir, dann verjag ich Dich wie ein scheues Reh.
Hab das Gefühl, dass es bei dieser Geschichte nicht um mich geht, sondern darum, den Weg für Deine Lebensaufgabe (oder unsere? Oder doch auch meine?) vorzubereiten.
Kann jetzt nicht mehr denken. Und bin verwirrter denn je. Obwohl ich in Worte fassen wollte, um zu verstehen. Hat nicht funktioniert. Bin erschöpft. Und müde. Und sehr verwirrt.
Wer bin eigentlich ich? Und wer bist Du?