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CHARLIE CHAPLINS KOMISCHES THEATER ZEIGT

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DFF 1967. 10 Folgen, 14.6.–8.11.1967

P DFF; Red Karl-Heinz Busch. Weitere Details unbekannt.

Die Serie stand nicht zur Verfügung.

Chaplin-Filme kamen meistens gut an, zumal der Künstler in der DDR hohe Anerkennung genoss. Nachdem 1966 die SERIE MIT SLAPSTICKFILMEN OHNE SERIENTITEL ausgelaufen war, in der auch stumme Chaplin-Filme zu sehen gewesen waren, bekam Chaplin seine erste eigene DDR-Serie. Auch sie ist nicht erhalten, und die Art ihrer deutschen Bearbeitung und Präsentation ist nicht dokumentiert. Fest steht hingegen, dass in der devisenschwachen DDR ebenfalls nur Chaplin-Filme aus der Zeit von 1914 bis 1917 gesendet wurden, für die keine Senderechte gekauft werden mussten. Die halbstündigen Folgen der Serie CHARLIE CHAPLINS KOMISCHES THEATER ZEIGT wurden im Abendprogramm von DFF zwischen 20:40 und 22:00 Uhr gesendet und hin und wieder sonntags im frühen Nachmittagsprogramm wiederholt.

Die Serie begann mit dem Mutual-Klassiker CHARLIE IM LEIHHAUS (THE PAWNSHOP), zu dem Redaktionsleiter Karl-Heinz Busch ausführte: «Wir begegnen hier nicht nur dem brillanten Späßemacher, sondern einem Künstler, der die Gesellschaft sozialkritisch und realistisch zeichnet.» In der Serie wurde auch der abendfüllende Streifen TILLIE’S PUNCTURED ROMANCE von 1914 gezeigt, der, auf zwei Folgen verteilt, am 12. und 26. Juli 1967 ausgestrahlt wurde: CHARLIE UND DIE JUNGFRAU sowie CHARLIE UND DIE MILLIONEN DER JUNGFRAU. Aus der Essanay-Periode 1915 stammen CHARLIE MACHT HOCHZEIT (A JITNEY ELOPEMENT) und CHARLIE, DER GANOVE (POLICE), die Ende August gesendet wurden. Möglicherweise war POLICE schon am 21. Juni 1967 unter dem Titel CHARLIE AUF SCHIEFER BAHN gezeigt worden.

Drei Mutual-Zweiakter von 1917 würdigte Busch in seinen Ansagetexten als Highlights. Zu CHARLIE UND DER SCHRECKEN DER STRASSE (EASY STREET), ausgestrahlt am 2. August 1967, schrieb er: «Mit [diesem Film] begann [Chaplin] seine sozialen Satiren. In diesem Film spottet Chaplin über die Unzulänglichkeit von puritanischen Bekehrungsversuchen, das Elend der Armen zu lindern. Charlies Märchen vom Wunder in der Easy Street stellt bewusst die Wirklichkeit auf den Kopf.» An CHARLIE GANZ SOLO (ONE A. M.), der am 18. Oktober 1967 auf dem Programm stand, bewunderte Busch Chaplins «Ein-Mann-Pantomime», die «völlig auf turbulente Handlung verzichtet». Zur Abschlussfolge CHARLIE, EIN WARENHAUS UND DIE ROLLTREPPE (THE FLOORWALKER) am 8. November 1967, in dem eine Rolltreppe im Mittelpunkt von Gags steht, notierte er: «In einer Reihe von Szenen, die sich symmetrisch um diese Achse gruppieren, bereitet sich eine turbulente Schlussverfolgung vor. Doch vorher hat der Zauberkünstler Chaplin alle Artikel, die in diesem Warenhaus zu kaufen sind, in poetische Requisiten seiner Genres verwandelt.»

Im TV-internen Der Fernsehzuschauer stand kein Lob für CHARLIE CHAPLINS KOMISCHES THEATER ZEIGT. Eine Zuschrift vertrat die Auffassung, dass «solche Schmarren wie Charlie Chaplin» nicht ins Abendprogramm gehörten (Nr. 18, Juni 1967, S. 14). Eine andere fand die Folge CHAPLIN UNTER FEINEN LEUTEN (THE COUNT, 1916) «sehr abgespielt» und «für unsere Zeit unmöglich (Nr. 19, September 1968, S. 17). Weiter heißt es in der Zuschrift: «Meine 18-jährige Enkelin war gespannt auf Chaplins Darstellungskunst. Ihr Urteil: ‹Und über so etwas habt ihr damals gelacht?!›»

Es darf gelacht werden Von Männern ohne Nerven und Vätern der Klamotte

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