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c) „glauben“ in indogermanischen Sprachen

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Nicht uninteressant ist ein Blick in die Sprachwissenschaft. Die deutsche Sprache umfasst mit dem einen Verbum ‚,glauben“ zwei sehr unterschiedliche Bewusstseinszustände. Der Komiker Otto Waalkes hat sie treffend aufgespießt im Bonmot: „Ich habe eine Glaubenskrise; ich glaube, ich muss noch einen trinken.“ Im Griechischen, Lateinischen und Englischen unterscheidet man zwischen pístis und dóxa, fides und opinio bzw. zwischen faith und belief. Die Ausdrücke pístis/fides/faith bezeichnen im Unterschied zu dóxa/opinio/belief in der Regel keine Vorstufen des Wissens, sondern eine subjektive Haltung gegenüber dem Geglaubten, die man am Besten als Vertrauen oder Sich-darauf-Verlassen beschreibt.2

Etymologisch sind das deutsche Wort „glauben“ und das englische „to believe“ (dieses mit anderer Vorsilbe: be- statt g-) zurückzuführen auf das germanische ga-laubjan „für lieb halten, gutheißen“. Beide Verben gehören damit zu der weit verzweigten Wortgruppe von „lieb“. Schon bei den noch nicht christianisierten Germanen bezog sich „glauben“ also auf das freundschaftliche Vertrauen eines Menschen zur Gottheit. Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt: Auch das deutsche Wort „loben“ gehört in diese Wortgruppe.

In der lateinischen Sprache wird für „glauben“ das Wort „credere“ verwendet, das wahrscheinlich abgeleitet ist von „cor dare“ (= das Herz geben). Im griechischen „pisteuein“ schließlich steckt das indogermanische „pasto“ (= fest). „Glauben“ hat hier die ursprüngliche Bedeutung „(sich) fest machen“.

Addiert man die Bedeutungsvarianten aller drei Sprachen zusammen, so ergeben sich interessante und aufschlussreiche Hinweise für das, was mit „Glauben“ gemeint ist: Wer glaubt, der gibt sein Herz an etwas, das er für liebenswert hält und zu dem er deshalb fest und treu steht.3

Die großen Themen des christlichen Glaubens

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