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I. Glauben – wie geht das? 1. Gestalten des Glaubens a) Verschiedene Arten von „glauben“

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Im heutigen Sprachgebrauch begegnet „glauben“ in verschiedener Bedeutung:

 Ich glaube etwas (… dass das Wetter heute schön bleibt).

 Ich glaube jemandem etwas (… auch wenn für mich die Sache selbst nicht nachprüfbar ist).

 Ich glaube dir (… die Sache steht nicht zur Debatte, weil du für mich eine glaub- und vertrauenswürdige Person bist).

 Ich glaube an dich (… es geht überhaupt nicht mehr um eine Sache, auch nicht um die Glaubwürdigkeit einer Person, sondern allein um die Person selbst, um das angesprochene „Du“).

Das christliche Glaubensbekenntnis beginnt: „Ich glaube an Gott“. Das bedeutet: Es geht nicht primär um irgendeine „Sache“ oder um (Glaubens-)Wahrheiten. Vielmehr wird mit dieser Form des Bekennens ein personaler Bezug eröffnet, eine Ich-Du-Beziehung. „Ich glaube an …“ drückt eine Haltung, eine Einstellung, eine Gesinnung und Entscheidung aus. „Ich glaube an dich“ gehört einem anderen Sprachspiel an als „ich glaube etwas“ oder auch „ich glaube dir etwas“. Der Satz „Ich glaube an …“ bringt zum Ausdruck, dass es primär um einen Person-Bezug geht und erst sekundär um Inhalte, um ein „etwas“.

Das Bekenntnis „Ich glaube an Gott“ besagt: Beim Sprechenden ist eine personale Entscheidung vorausgegangen. Er hat eine für ihn bedeutsame Erfahrung gemacht. Er ist zu einer ihn ganz persönlich betreffenden und betroffen machenden Einsicht gelangt. Dieses Widerfahrnis hat eine Beziehung zu einem Du aufkommen lassen, das ihm nun als unbedingt und unumstößlich glaub-würdig erscheint, für das er sich mit seinem ganzen Lebensentwurf entschieden hat, das ihn zu einer tiefen inneren Sicherheit aufgrund persönlichen Vertrauens und Zutrauens führte. Dieser Glaube ist nicht Ausdruck mangelnden Wissens oder unzureichend begründbarer Annahmen. „Glaube“ besagt hier unbeirrbare Festigkeit der Zustimmung. Er nährt sich aus dem unbedingten Ja zu einer Person, auf die ich mich ganz und gar verlassen kann und der ich rückhaltlos vertraue.

Der Glaube liegt so als eigene und einzigartige Verhaltensweise des Menschen gleichsam am Schnittpunkt von Wissen und Wollen. Er liegt näher bei der personalen, existentiellen Entscheidung als beim bloßen verstandesmäßigen „Für-wahr-halten“ einer vorgelegten (Glaubens-)Lehre.

Die großen Themen des christlichen Glaubens

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