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Keine Angst vorm Fliegen

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Schnitt. Er flog in seinem Traum. Mit 14 Jahren im Segelflugzeug in Bergstein. »Ka 8 startklar. Brandenbergseil anziehen.« Fett schoss damals in den Himmel, gezogen von der Winde, angetrieben von einem V8-Zylinder-Motor. Herbstflug. Rauschen. Blick auf Obermaubach, den Qualm der Kühltürme in Weisweiler, auf Vossenack, Nideggen, das Tal der Rur. Ruhiges Gleiten. Manchmal ein Lupfer. Thermik. Jetzt scharf links reinhängen. Mitnehmen. Höher, immer höher. Nicht in die Wolken. Verboten. Kein Blindflug in den Wolken. Fett, bis zum 17. Geburtstag immer der kleinste Pilot, glitt auf seinem mit Blei beschwerten Sitzkissen im Traum über die Eifel. »Ka 8, langsam mal runterkommen. Wir machen Schluss.« »Verstanden, komme. Ende.« Schräger Landeanflug, Klappen raus, das Rauschen über dem Kalltal, nachjustieren, Schnauze nach vorne, langsam abfangen. Punktlandung. Die Kameradschaft, das Lachen, Fett und sein Malzbier. Er schlief mit den anderen unter der Tragfläche. Im Sommer, wenn die Maschinen aufgebaut auf dem Platz stehen blieben. Im Kalltal morgens Katzenwäsche. Dann den ganzen Tag an der frischen Luft, am Himmel, im Schleppauto für die Windenseile, im Gras. Eine unbeschwerte Jugend, eine Sommerjugend. Von Ostern bis Anfang Oktober an jedem Wochenende in Bergstein auf dem Segelflugplatz. Der erste Alleinflug. Ohne Vorwarnung kam die Ansage seines geschätzten Fluglehrers. »Du bist so weit. Dreimal hintereinander. Okay für dich?« Selbstverständlich. Dann brach der Schweiß aus. Er war 14. Erster Flug. Uff. Zweiter Flug. Alles ging glatt. Dritter Flug. Sanft setzte er den Doppelsitzer, die gutmütige ASK 13 mit der Werbung für ein Küchenstudio auf die Landebahn. Alle Mitglieder kamen. Er legte sich über die Tragfläche. Dann schlug jeder zu. Auf den Hintern. Ein Ritual. Erleichterung, Glück, riesengroße Freude. Auch sein Freund Norbert war dran. Auch drei Alleinflüge. Was für ein Tag im August 1974. Malzbier, hart gekochte Eier, Stullen und manchmal ein Schweineschnitzel. So verbrachte er die Wochenenden seiner Jugend ab Ostern auf dem Flugplatz. Der Wecker beendete den Traum.

Tote Biber schlafen nicht

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