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27. Januar

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Die Apostel sprachen zum Herrn: Mehre unseren Glauben!

Lukas 17,5

Kann es für uns überhaupt ein Gebet geben, das merkwürdiger wäre? Jedenfalls sehen wir in den Evangelien, dass Jesus seinen Jüngern nichts so oft vorwirft, wie ihren Mangel an Glauben. Und es gibt sicher nichts, womit wir Jesus öfter betrüben, als mit unserem Mangel an Glauben. Das muss ihn gewiss schmerzen, wenn seine eigenen Kinder mit ihren täglichen Sünden an seinem Kreuz stehen, ohne Ruhe und Frieden zu finden. Er hängt da blutend in seiner tiefsten Erniedrigung und ruft mit aller Kraft, die das Kreuz besitzt: „Meine Gnade genügt für dich. Du brauchst nicht mehr, wenn Gott selber an deiner Stelle steht.“ Und wir tun nicht mehr, als unseren Kopf etwas demütiger zu beugen und sagen: „Herr, mehre unseren Glauben!“ Oder wir kämpfen gegen unsere täglichen Sündengewohnheiten und verlieren und zweifeln und liegen mitten drin im Sumpf der Verzagtheit. Das muss ihm weh tun, wo er doch sprach: „Wer zu mir kommt, den werde ich in keiner Weise wegstoßen. Ich vergebe dir, ohne zu zählen, wie oft ich dir bereits vergeben habe.“ Ihr lieben Gotteskinder, könnt ihr begreifen, warum wir nicht gleich zu ihm gehen, so dass er uns wieder aufhelfen kann und uns neuen Mut geben kann, aufs Neue den rechten Weg zu finden? O ja, wir verstehen es gut, es ist der Glaube, mit dem wir nicht klar kommen. Wir stehen in unserer täglichen Arbeit und da fällt es uns oft schwer zu glauben; zum Teil, weil es auch schwer ist, in unserer sündigen Welt zu leben und zu arbeiten, zum Teil aber, weil wir es nicht fertig bringen, unsere Arbeit so zu tun, wie wir es gerne wollen und auch sollen. Was hindert uns? Wir vergaßen, den Glauben zu gebrauchen. Tag für Tag mühen wir uns mit unserer menschlichen Kraft. Dabei steht uns die unbegrenzte himmlische Kraft zur Verfügung, aber wir nutzen sie nicht! Der, der im kindlichem Glauben die Kräfte des Himmels über sein tägliches Leben und seine Arbeit herabruft, wird durch alle Schwierigkeiten und Plagen des Alltags mit einem stillen und fröhlichen Sinn hindurchgehen und wird sich immer wieder darüber freuen, was Christi Kraft vermag.

Tägliche Erneuerung

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