Читать книгу Home Run für die Liebe - Paris Sanders - Страница 11
8
ОглавлениеIch mag ihn. Er ist höflich. Sieht gut aus und … Sabrinas Gehirn streikte. Mehr positive Eigenschaften wollten ihr zu Ralf nicht einfallen. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen. Ihr Gegenüber merkte davon nichts, denn er war in den Anblick ihres Dekolletés vertieft. Er unterhielt sich, seit sie in der Bar eingetroffen war, ausschließlich mit ihrem Busen.
Ralf ist ein Idiot. Warum wundert mich das nicht? Sabrina nahm einen tiefen Schluck von ihrer Piña Colada. Wenn das so weiterging, war sie Alkoholikerin, bevor sie das Exposé für ihren neuen Roman geschrieben hatte.
Mittlerweile war ihr eines klar geworden: Wenn sie ihren Lebensunterhalt finanzieren wollte, musste sie noch dieses Jahr ein neues Buch beenden. Dann bekäme sie ihren Verlagsvorschuss und alles wäre gut. Schaffte sie das nicht, konnte sie genauso gut jetzt damit anfangen, nach Käufern für ihre Eigentumswohnung zu suchen und sich nach einem neuen Job umzusehen.
Keine rosigen Aussichten. Weshalb sie fest entschlossen war, Danielas Rat zu befolgen und sich frisch zu verlieben. Wenn sie Männer wieder durch eine rosarote Brille sehen konnte, würde es auch mit dem Schreiben klappen. Ganz sicher.
Er küsst bestimmt gut. Seine Lippen sind fein geschwungen und sensibel.
Und bewegten sich pausenlos, denn während er auf ihren Busen starrte, leckte er sich über den Mund. Ständig.
Er war nicht nur ein Idiot, sondern auch ein Spanner.
Wie kam sie von ihm weg, ohne seine Gefühle zu verletzen?
Wieder nahm Sabrina einen tiefen Schluck, nur um festzustellen, dass ihr Glas leer war.
„Ralf.“ Sabrina stellte ihr Getränk ab und stand auf. „Ich muss gehen. Ich zahle meinen Anteil an der Theke.“ Bevor er etwas sagen konnte, bahnte sie sich einen Weg nach vorne. So viel zum taktvollen Abgang.
„Ich könnte einen Liebestrank für dich brauen.“ Lara, neben Daniela ihre beste Freundin, nahm ein dickes Buch aus ihrer Umhängetasche. Anfang dreißig, schlank und nicht einmal einen Meter sechzig groß, sah sie mit ihrem glatten, messerscharf geschnittenen blonden Bob und ihrem Business-Kostüm aus wie die personifizierte Karrierefrau. Der Eindruck war richtig, denn Lara arbeitete sehr erfolgreich als Lektorin eines großen deutschen Sachbuchverlages.
Dass sie sich nebenbei für alles interessierte, was mit Esoterik zusammenhing, war eine Tatsache, von der nur wenige wussten.
„Ich habe extra mein Hexenbuch mitgebracht. Dort finde ich bestimmt etwas für dich.“
„Lieber nicht. Danke, Lara.“
„Lara, das letzte Mal, als du so etwas versucht hast, bist du tagelang von einem Rüden verfolgt worden“, wandte Daniela ein.
„Das wäre auch so passiert. Dieser Hund war sexuell desorientiert.“
„Wenn du es sagst.“ Daniela grinste. „Ich an Sabrinas Stelle wäre jedenfalls vorsichtig, was deine Liebeszauber betrifft.“
„Ich sprach von einem Liebestrank, das ist etwas anderes.“
„Das ist sehr lieb von dir, Lara“, versuchte Sabrina zu vermitteln. „Aber ich bin fest überzeugt, dass ich den richtigen Mann auch ohne Magie und Zaubertränke finde. Außerdem müsste ich ihn zuerst treffen, wenn ich ihm einen Trank geben will. Oder nicht?“
„Natürlich.“ Lara klang noch immer beleidigt. „Du hast recht. Ein Liebeszauber wäre in deiner Situation das Richtige. Du musst erst den richtigen Partner in dein Leben rufen. Dann können wir mit Zaubertränken dem Schicksal auf die Sprünge helfen.“
„Nein. Danke“, beeilte Sabrina sich zu sagen.
„Dann kann ich dir nicht helfen.“
„Du bist hier und hörst dir mein Gejammer an. Das ist Unterstützung genug.“
„Jammern bringt dich nicht weiter“, sagte Daniela.
„Was soll ich sonst tun?“
„Mehr Männer treffen.“
„Nach den letzten beiden Dates reicht es mir.“
Daniela schüttelte den Kopf. „Zwei Verabredungen sind gar nichts. Glaube mir. Du brauchst mindestens zehn Versuche, bis du jemanden triffst, bei dem du über einen möglichen Kuss überhaupt erst nachdenkst.“
„Zehn? Das überlebe ich nicht.“
„Du musst“, stellte Daniela fest.
„In Ordnung, aber nur, wenn der nächste Kandidat halbwegs akzeptabel ist.“