Читать книгу Home Run für die Liebe - Paris Sanders - Страница 21
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Оглавление„Nie rufst du mich an!“
Don zog eine Grimasse. Zum Glück hatte seine Mutter keine Skype-Kamera und konnte ihn nicht sehen. „Ich habe es gestern versucht“, log er. „Außerdem ist es mit der Zeitverschiebung nicht so einfach. Jedes Mal, wenn ich daran denke, dich zu kontaktieren, passt es von der Zeit her nicht.“
„Alles Ausreden.“ Auch ohne sie zu sehen, wusste Don, dass seine Mutter eine wegwerfende Handbewegung machte. „Wie gefällt es dir in Deutschland?“, fragte sie. „Hast du dir schon Schloss Neuschwanstein angesehen?“
„Nein. Ich bin noch nicht dazu gekommen. Ich war damit beschäftigt, mich einzuleben und zu trainieren.“
„Vergiss deinen Sport. Deutschland ist ein Land mit einer jahrhundertealten Kultur. So etwas findest du in den Staaten nicht. Also mach es wie jeder Tourist und schau dir das Land an.“
„Das werde ich, Mom. Aber es muss nicht in der ersten Woche sein.“
„Ich kenne dich“, fuhr seine Mutter fort. „Du denkst den ganzen Tag nur an Baseball und nicht daran, zu leben. Was ist mit den Frauen? Gibt es jemanden, der dich interessiert?“
„Nein. Ich habe keine Zeit für so etwas.“ Wieder eine Lüge. Aber das Letzte, was er tun würde, war, seiner Mutter von seiner Sprachlehrerin zu erzählen.
„Niemand kennt dich dort, nicht wahr?“
„Natürlich nicht. Die Deutschen habe keine Ahnung von Baseball.“
„Diese Auszeit könnte gut für dich sein. Das ist möglicherweise die Chance, jemanden zu finden, der sich in dich verliebt und nicht in deinen Status.“
„Mom, du klingst wie ein schlechter Therapeut.“
„Ich meine es ernst. Ich glaube, du hast nur deshalb keine richtigen Beziehungen, weil du nie weißt, ob eine Frau an dir oder deinem Status interessiert ist.“
„Tut mir leid, aber ich muss jetzt gehen. Das Training fängt in einer halben Stunde an und bei dem Verkehr hier kann ich froh sein, wenn ich es in einer Stunde schaffe.“
„Na gut. Aber rufe mich wieder an. Wenn ich in zwei Tagen nichts von dir höre, fliege ich nach Deutschland.“
Don unterbrach die Verbindung. Er hatte ein schlechtes Gewissen, denn in diesem Gespräch hatte er öfter gelogen als die Wahrheit gesagt. Er mochte seine Mutter, aber sie konnte es nicht lassen, ihm vorzuschreiben, wie er sein Leben führen sollte. Allein der Gedanke, sie könnte nach Deutschland kommen, ließ ihn schaudern. Nein, er würde sie morgen noch anrufen und sich dann mehr Zeit für das Gespräch nehmen. Vielleicht konnte er die Unterhaltung auf unverfängliche Themen lenken.
Don stand auf, um sich ein Bier zu holen und mit dem abendlichen Ritual des Channel Hoppings zu beginnen. Deutsches Fernsehen trieb ihn noch immer zur Verzweiflung, aber manchmal zeigten sie einen Film, den man sich ansehen konnte.
Er wollte nicht darüber nachdenken, was seine Mutter gesagt hatte. Sie hatte unrecht, wenn sie dachte, in den USA wären die Frauen nur an seinem Promistatus interessiert. Er brauchte keine Frau, die in ihn verliebt war und ihm vorschrieb, was er zu tun und zu lassen hatte. Ihm gefiel sein Lebensstil. Er war ungebunden, konnte Sex haben, mit wem er wollte, und führte genau das Leben, das er sich vorstellte. Zumindest wenn er nicht in Deutschland war.