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Оглавление„Sabrina, du bist zu spät!“ Ihre Mutter stand im Türrahmen und sah sie vorwurfsvoll an. Es war exakt zwei Minuten nach zwölf. Bei anderen Familien wäre das nicht tragisch, aber in ihrer Familie war es gleichbedeutend mit einem Skandal.
Jeden Sonntag, pünktlich um zwölf Uhr, stand das Essen auf dem Tisch.
„Tut mir leid. Ich weiß nicht, was heute los war, der Verkehr war mörderisch.“ Sie hauchte ihrer Mutter einen Kuss auf die Stirn und ging ins Esszimmer. Dort saßen bereits ihr Vater, ihre Großmutter und ihre Schwester an dem großen, ovalen Tisch.
„Hi, Schwesterlein. Mal wieder zu spät?“ Marion, ihre ältere Schwester, hob spöttisch die Augenbrauen.
„Du wohnst im gleichen Haus, da ist es keine Kunst, pünktlich zu sein“, konterte Sabrina.
„Kinder, kein Streit“, sagte ihre Mutter automatisch.
„Hallo Papa.“ Sabrina beugte sich hinunter und gab ihrem Vater einen Kuss auf die Wange. Dann begrüßte sie ihre Großmutter.
„Zu meiner Zeit hatte man Respekt vor den Eltern. Ich bin nie zu spät zum Essen gekommen.“
„Ich weiß, Oma.“ Sabrina setzte sich und belud sich den Teller mit Kartoffelbrei und Braten.
„Wie geht es dir?“, fragte ihre Mutter.
„Gut. Kann nicht klagen“, murmelte Sabrina. Ihre Eltern wussten nichts von ihrer Schreibblockade und dabei würde es auch bleiben. Wenn sie davon erzählte, müsste sie sich nur endlose Vorträge anhören, dass sie einen „richtigen“ Beruf ergreifen solle.
„Wie schaut’s an der Männerfront aus?“
Natürlich. Die Frage kam von Marion.
„Nicht schlecht. Wo ist Achim?“
„In China.“ Es war kaum möglich, aber Marion sah noch zufriedener aus als sonst. „Er ist jetzt für das Asiengeschäft verantwortlich.“
„Prima. Dann könnt ihr ja daran gehen, für Nachwuchs zu sorgen.“ Sabrina grinste. Sie wusste genau, wie sehr Marion dieses Thema hasste, denn ihre Mutter ließ keine Gelegenheit aus, sie daran zu erinnern, wie gerne sie endlich Großmutter werden wollte. Und richtig …
„Sabrina hat recht. Wann geht ihr endlich die Familienplanung an? Ich werde nicht jünger.“
„Mutter! Das haben wir schon x-mal diskutiert.“
Sabrina widmete sich ihrem Essen. Jetzt würde sie mindestens eine ungestörte halbe Stunde haben.