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Sabrina nahm einen großen Schluck von ihrer Piña Colada. Der Abend war nur mit Alkohol zu überstehen, so viel war nach den ersten fünf Minuten klar. Sie hätte sich niemals von Daniela überreden lassen sollen. Diese Internet-Datingseiten waren die Hölle. Heute hatte sie die erste Verabredung, aber der Typ, der ihr gegenübersaß, war langweilig.

„Ich bin der Meinung, wir müssen alle wieder zu Selbstversorgern werden.“ Pascal breitete seine Arme aus, als wollte er die ganze Welt umarmen. „Solange wir von den großen Konzernen abhängig sind, wird es immer Krankheiten geben. Die Menschen sind zu dick, weil die Lebensmittel ungesunde Inhaltsstoffe haben, die den Appetit fördern.“

Er hatte recht. Wirklich. Es war nur so entsetzlich langweilig, einem Monolog zuzuhören, der seit zwei Stunden andauerte. Hätte er sie wenigstens einmal zu Wort kommen lassen, hätte sich Sabrina nicht nur für seine Themen erwärmen können, sondern mit ihm zusammengearbeitet. Sie hatte schon seit Langem das nagende Gefühl, dass es nicht ausreichte, Online-Petitionen zu unterschreiben. Nein. Man musste etwas tun. Aktiv sein. Wenn man gegen Genmais, Fracking und Atomstrom war.

„Ich finde auch, dass …“, versuchte sie zum x-ten Mal etwas zur Unterhaltung beizutragen.

„Die Konzerne spielen mit uns. Wir sind nur noch dazu da, Geld in ihre Kassen zu spülen“, wurde sie von Pascal unterbrochen.

„Pascal.“

„Es kann nicht sein, dass die EU Gesetze erlässt, die gegen die Interessen der Bürger gerichtet sind.“

„Pascal!“ Dieses Mal war Sabrina so laut, dass die anderen Gäste des Kalango sich nach ihr umdrehten.

„Ja?“ Ihr Gegenüber sah sie verwundert an. Pascal war es offensichtlich nicht gewohnt, in seinem Redefluss unterbrochen zu werden.

„Darf ich auch etwas zu diesem Gespräch beitragen, oder wird das eine Vorlesung, die sich über mehrere Stunden erstreckt?“

„Langweile ich dich?“

„Nein. Ich finde deine Themen faszinierend. Ich würde nur auch gerne etwas sagen. Mich mit dir unterhalten. Bisher redest nur du und ich höre zu.“

„Wenn das so ist.“ Pascal stand auf. „Ich habe ein Gespür dafür, wenn meine Gesellschaft nicht erwünscht ist.“ Er drehte sich um, ging zum Tresen, warf ein paar Geldscheine auf die Theke und rauschte davon.

„Wie eine beleidigte Diva“, murmelte Sabrina. Dann stand sie auf und zahlte ebenfalls.

„Wie ist es gelaufen?“, tönte ihr am nächsten Morgen Danielas begeisterte Stimme ans Ohr.

„Es war ein Desaster. Der Kerl hat nicht aufgehört zu reden. Zwei Stunden lang kam ich nicht zu Wort. Als ich dann meinte, ich würde gerne etwas zu dem Gespräch beitragen, ist er beleidigt gegangen.“

„Also war er keine Inspiration für künftige Liebesromane?“

„Eher das Gegenteil.“

„Schade. Aber das ist normal. Beim ersten Versuch darf man nicht erwarten, gleich einen tollen Mann zu erwischen. Du glaubst nicht, wie viele Dates ich habe, bevor ich jemanden treffe, bei dem ich auch nur darüber nachdenke, ob ich mit ihm nach Hause gehe.“

„Wirklich?

„Ja. Es ist selten jemand dabei, der den Aufwand lohnt.“

„Warum hast du mich dann auf dieser dämlichen Website eingetragen? Ich habe keine Zeit für Loser.“

„Wie willst du sonst jemanden treffen? Du sitzt den ganzen Tag vor deinem Computer und starrst einen leeren Bildschirm an. Der Postbote ist kurz vor der Rente und dein UPS-Mann ist verheiratet und hat vier Kinder.“

„Stimmt.“

„Sag ich doch. Du musst aus deiner Wohnung herauskommen, wenn du einen Mann treffen willst.“

„Es muss andere Wege geben.“

„Nenne sie mir. Ich bin gerne bereit, etwas anderes als Online-Dating auszuprobieren.“

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