Читать книгу DIE FEINDE IN MEINER FAMILIE - Paul Anton Müller - Страница 19

PAUL UND HERR PFARRER

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Normalerweise schreibt Paul in diesem Buch hauptsächlich über SEINE schlechten Erlebnisse mit SEINER Familie. Die IHN jahrelang terrorisiert hat. Aber einige wenige Gute Erlebnisse sollen auch erwähnt werden. In diesem Kapitel soll über Herrn Pfarrer erzählt werden. Ein Pfarrer, der sehr beliebt war in seiner Gemeinde, und den Paul sehr mochte. Es hat auch einmal Krach zwischen beiden gegeben, es ging um einen Zirkusbesuch. Aber nach diesem Streit waren sie wieder Freunde. Irgendwann musste Herr Pfarrer aus gesundheitlichen Gründen Seine Gemeinde verlassen uns sein Amt als Pfarrer aufgeben. Er zog zu seinem Bruder nach Mannheim. Paul hätte ihn dort gerne mal besucht. Aber leider ist er dann gestorben, da war es zu spät. Herr Pfarrer hätte sich sicher sehr über Pauls Besuch gefreut, aber es hat leider nicht mehr sollen sein. ER ist traurig, wenn ER daran denkt, dass der Herr Pfarrer sich ohne seine Gemeinde sehr einsam gefühlt hat. Und einsam gestorben ist. Kein schöner Gedanke. Er hat sich zwar mit seinem Bruder sehr gut verstanden und lebte da auch im Haus Des Bruders. Aber seine Gemeinde war wie wenn jemand Kinder hat. Stell Dir vor ,Deine Kinder sind plötzlich weg und Du siehst sie NIE wieder. Da zerreißt es jedem das Herz.

Paul möchte eines Tages mal in diesem Ort hinfahren und das Grab besuchen, das würde Herrn Pfarrer sicher gefallen. Und extra für SEINEN Freund würde Paul dort ein Gebet beten. Vielleicht lebt sein Bruder noch oder jemand aus Herrn Pfarrers Familie. Paul wäre sehr glücklich. Mal sehen, was da kommt.

Bürgerlich heißt Herr Pfarrer Ludwig Metz. Seine Haushälterin ist für alle nur

,,Fräulein Tina“ und sie ist auch sehr beliebt .Und sehr redselig. mit ihr ist es auch oft sehr lustig. Sie ist eigentlich mehr Freundin als ,,NUR“ Haushälterin .Böse Zungen sagten denen sogar ein Verhältnis nach. Auf keinen Fall. Herr Pfarrer war sehr Gottesfürchtig, er liebte seinen Gott über alles. Und seine Gemeinde. Fräulein Tina und ER duzten sich sogar. Was spricht denn da dagegen ? Als Herr Pfarrer weg musste und der neue Pfarrer sich vorstellte, da sagte der, dass es bei ihm keine Fräulein Tina geben wird. Seine Haushälterin arbeitet nur im Hintergrund. Also da hatte er sich gleich viele ,, Freunde“ geschaffen. Zu guter Letzt kam es so weit, dass die Gemeinde offen gegen ,diesen Pfarrer gemeutert hatte. Es würden Beschwerdebriefe an den Gemeinderat geschrieben und schließlich wurde der Pfarrer seines Amtes enthoben. ER hatte das Erbe von Herrn Pfarrer beschmutzt und in den Dreck gezogen. Und menschlich gesehen hatte der auch nichts drauf.

Zurück zu Herrn Pfarrer. Da Paul schon als Baby getauft wird, wächst ER in die Kirche von klein an herein und geht dann auch jeden Sonntag in die Kirche. Da Mutti evangelisch ist, geht sie selten mit Vati in die Kirche. Den Vatis Kirche ist katholisch.

Als Paul ca. 11 oder 12 ist, möchte ER Messdiener werden. ER beobachtet immer die anderen Messdiener vom Pfarrer und fragt bei Herrn Pfarrer, ob ER das auch machen kann .Herr Pfarrer freut sich, dass Paul ihn fragt und sagt zu Theo Mayer, dass er Pauls Mentor werden soll. Theo ist ein freundlicher junger Mann, der aber sehr überzeugt ist von GOTT und Jesus. Paul ist sehr interessiert an der Kirche, aber nicht so stark gläubig. ER möchte als Messdiener Gott dienen ,weil das schön aussieht. Norbert sagen lebt die Kirche.

Und Herr Pfarrer ist zwar ein geistlicher Diener Gottes ,der keine Familie haben darf. Aber er gibt Paul etwas, was IHM SEIN eigener Vater nicht gibt. Eine andere Art von LIEBE. Der Pfarrer scheint zu spüren, dass Paul etwas bei ihm sucht und die beiden haben ein besonderes Verhältnis zueinander .Du kannst auch sagen, dass sie Freunde geworden sind. Herr Pfarrer weiß gut mit Paul umzugehen. Er schickt IHN aber auch mal hinters Klavier ,wenn ER den

Religionsunterricht stört. Dieser Unterricht ist meistens langweilig und nüchtern. Auch wenn Herr Pfarrer selbst den Unterricht macht. Pauls Vater NICHT macht. ,,Er hört IHM zu“ .Aber auch Herr Pfarrer kann nicht dulden, gehrt da jeden Donnerstag 15 Uhr hin. Und muss das eine Stunde hinnehmen, weil ER ja in die Kirche geht. Aber in Wirklichkeit nervt IHN das. Der einzige Grund , warum ER das macht ist der Herr Pfarrer. Dieser Mann gibt Paul etwas, was SEIN eigener Vater nicht macht. ,,Er hört IHM zu“ !!! Aber auch Herr Pfarrer kann nicht dulden, wenn Paul im Religionsunterricht nicht leise ist und da schickt er IHN ein ums andere Mal hinters Klavier, welches am Ende des Raumes steht, wo der Unterricht ist. Und wenn Paul manchmal am Klavier rumspielte und aus Versehen eine Taste drückte, und ein Klavierton durch den Raum schalte, das mussten alle lachen. Auch Herr Pfarrer. Und der sagte dann mal ,,Der Mann am Klavier kann auch Klavier spielen."

Der Pfarrer nimmt auch solche Momente, wo Paul mal Stört, mit Humor .Er muss spüren, dass hier ein Junge ist, der zwar auffällig ist, aber nicht böswillig. Er ahnt wohl, dass Paul Aufmerksamkeit sucht. Pfarrer sind ja nicht nur Theologen, sondern haben in ihrem Studium auch Psychologie dabei. Und Herr Pfarrer ist wohl ein guter Menschenkenner, der merkt dass Paul in ihm etwas Gutes sieht ,ER braucht die Nähe zu Herrn Pfarrer, weil der sich viel mit Paul abgibt. Und er hat ein gutes Feingefühl. Du hörst nie was Böses von Herrn Pfarrer, obwohl Paul ihn öfter nervt. Aber als Gottesdiener hast Du auch eine besondere Verantwortung für Jungens wie Paul, wo der Pfarrer merkt, hier ist EINER, der braucht anscheinend meine Zuwendung ein wenig mehr ,wie andere. Das ist ein netter ,kleiner Junge, der ein Problem zu haben scheint ,und ich muss IHM helfen und ein Freund sein. Herr Pfarrer hat sicher diese Gedanken, und er gibt sich sehr viel Mühe ,mit Paul Geduld zu haben und IHM ein Freund zu sein.

Einmal musste Paul auf Toilette, aber die war zugeschlossen. Da geht Paul ins Pfarrer-Bad. Und macht einen Haufen ins Klo. Aber die Spülung geht nicht. ER kriegt bisschen Angst, weil ER den Haufen nicht runterspülen kann. Und geht schließlich nach Hause. Anstatt zum Pfarrer zu gehen. Tage später ,als ER wieder Dienst hat beim Pfarrer, spricht der IHN auf den Haufen an. Paul sagt schließlich, dass ER es war und erklärt dem Pfarrer die Situation. Da ruft der Herr Pfarrer ganz laut ,, Tina wir haben den Scheißhaufen gefunden“ ER lachte ganz laut und sagte Paul ,, das nächste Mal, wenn Du in mein Klo scheißt, und die Spülung geht nicht, dann komm zu mir. Aber eins sage ich Dir noch. Du stinkst nicht schlecht“

Ja so ist der Herr Pfarrer. ER mag Paul und weiß, dass ER irgendwie manchmal Mist macht. Aber ER ist auch ein zuverlässiger Messdiener und kommt immer pünktlich zum Dienst und als mal ein anderer Messdiener zu spät kam, da sagte der Pfarrer ,,15 Minuten vor der Zeit, das ist die richtige Pünktlichkeit“ .Diesen Satz hat sich Paul eingeprägt ,denn ER liebt selbst Pünktlichkeit und hasst es wenn Leute unpünktlich sind , egal wo.

Paul hilft dem Pfarrer auch einige Male, vielleicht 3 oder 4 mal ,als irgendwo Beerdigungen waren. da hat es der Pfarrer gerne, wenn ein Messdiener dabei ist, um ein Kreuz zu tragen. Um erst den Trauernden sozusagen etwas leichter zu machen. Paul fährt gerne mit, weil ER den Pfarrer sehr mag und obwohl eine Trauerfeier bei fremden Leuten immer etwas seltsam ist, weil Du diese Menschen nicht kennst, macht ER das für SEINEN Freund, dem Herrn Pfarrer.

Es gibt mal einen Vorfall am Kirchenteich. Mit einigen anderen aus der Jugendgruppe rutschte ER über den zugefrorenen Kirchenteich. Ist ja nichts ungewöhnliches. Paul geht ja auch zum Ratsteich ,wenn der zugefroren ist. Aber diesmal passiert es, dass ER nicht aufpasst und zu dicht an ein Loch im Teich zugeht und ER bricht ein...Taucht unter ,bis auch SEIN Kopf unter Wasser ist, mit den Füßen berührt ER den Boden und stößt sich wieder nach oben. ER klettert raus und will von dem Teich runter, Aber dummerweise bricht ER nochmal

ein, weil ER zu nah am Eisloch bleibt. Jetzt muss ER nochmal aus dem Eiswasser klettern. Aber anstatt Paul zu helfen, lachen die anderen sich tot. Herr Pfarrer hat das ganze mitbekommen und schreit die anderen an, warum sie nicht helfen und anstatt nur doof zu lachen. Der Pfarrer hilft Paul nach drinnen in die Pfarrerwohnung und Fräulein Tina zieht Paul aus, der furchtbar friert und ER darf sich in die Badewanne setzen vom Pfarrer setzen. Der schickt jemand los , um trockene Sachen zu holen. Glücklicherweise hat sich Paul keine Erkältung eingefangen, als ER ins eiskalte Wasser einbrach. Aber eine Sache hat Paul seit diesen Vorfall NIE wieder gemacht : ER hat nie wieder einen zugefrorenen See oder Teich betreten.

Theo Mayer wurde ja schon erwähnt. Er hat Paul als Messdiener angelernt und mit IHM dann öfter Dienst gemacht. Oft wurde zu zweit gedient und da war Paul dann meist mit Theo dran .Sonntags 18 Uhr war das. Paul mochte diese Zeit nicht, weil da kam alle 2 Wochen

,,Raumschiff Enterprise“ Und das konnte Paul dann nicht schauen. Einmal musste Paul alleine Dienst machen, weil Theo einfach das vergessen hatte. Zum Schluss sagte Herr Pfarrer zu der Gemeinde ,,Ein Wort möchte ich heute noch sagen zu meinem Ministranten. Der zweite hat wohl heute seinen Dienst verschlafen. Wenn Paul nicht gewesen wäre, hätte ich keinen sakramentalen Segen geben können. Deshalb möchte ich Paul hier extra DANKE sagen.“

Das war eine schöne Geste vom Pfarrer. Das hatte Paul nicht erwartet. Später stellt sich heraus, dass Theo zu Hause eingeschlafen war uns als er wieder aufwachte, war es zu spät. Er hat sich dann beim Pfarrer entschuldigt.

Es gibt auch ein Erlebnis, da hatte Paul mal seinen Dienst entschuldigt, hat Vati zum Pfarrer geschickt, weil seine Klasse an einem Sonntag in eine Zirkus wollte. Und Paul wollte nicht wegen der Kirche auf den Zirkus verzichten. So ging ER eben mal nicht zum Dienst. ER war ja entschuldigt. Beim nächsten Dienst wollte ER sich grad umziehen, da fragte der Pfarrer, wo ER denn beim Letzten Mal war ? Paul erzählte, wo Er war und Herr Pfarrer fing an zu lachen. Dann sagte er, Paul brauche sich nicht umziehen, ER solle mal über das Ganze mit dem Zirkus nachdenken. Paul war verwundert, dass der Pfarrer so reagierte und sagte sich, der kann mich mal. ER boykottierte daraufhin zwei Wochen die Dienste, obwohl IHN der Pfarrer wieder ausgestellt hatte. Aber auch der Pfarrer hat kein Recht, Paul wie einen Idioten zu behandeln. ER ging zwar in die Kirche, aber eben nicht zum Dienst. Paul lässt sich doch nicht auslachen, nur weil ER mit der Schulklasse in den Zirkus geht. Da kann ER sich doch nicht ausschließen. Da muss die Kirche mal zurückstecken. Auch ein Pfarrer brauch mal einen Denkzettel. Auch wenn er Pauls Freund ist. Nach einer Messe kam Theo zu Paul und sagte, ob ER mal zum Pfarrer kommen kann. Er möchte mit IHM reden. Gut, denkt sich Paul, mal hören, was der Herr Pfarrer von Paul möchte. In der Sakristei stand der Pfarrer und Paul sagt

,,Grüß Gott“ .Dann sagte Herr Pfarrer, er möchte sich entschuldigen, es war nicht richtig, dass er Paul wegen dem Zirkus ausgelacht hat und dann weggeschickt hatte. Es war ja ein Klassenausflug und er versteht das jetzt, dass Paul damit wollte. Paul nimmt die Entschuldigung an und beide geben sich die Hand und waren wieder Freunde. Beim nächsten Dienst war Paul wieder da.

Irgendwann wurde beim Pfarrer ein Herzproblem festgestellt und er musste seinen Pfarrers-dienst aufgeben. Ein Bruder, der Mannheim lebt, hatte eine Wohnung in seinem Haus frei und so zog der Pfarrer dorthin. Aber seine Gemeinde muss ihm sehr gefehlt haben und er war dort sehr einsam. Er liebte seine Gemeinde zu sehr, und ist letztendlich daran gestorben, dass er sich nicht mehr um sie kümmern durfte.

Paul ist heute immer noch darüber traurig. Sterben müssen wir alle mal, aber doch bitte nicht

so einsam wie dieser Pfarrer. Der hat für Paul viel Zeit gehabt und hat gemerkt, dass da irgendwas nicht stimmte

Er wird auch IMMER IN PAULS HERZEN SEIN. HERR PFARRER, ICH WERDE DICH NIE VERGESSEN“ .

Den Verlust seiner Gemeinde hat er NIE verkraftet. Es ist deshalb so traurig, weil er ein sehr guter Mensch war. Und er war Pauls Freund. ER wird diesen guten Menschen immer in SEINEN Gedanken haben.

DIE FEINDE IN MEINER FAMILIE

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