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DIE KUNSTSTOFFROHRE, DIE KLÄHRGRUBE UND HERR LUDEWIG

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Bei der Geschichte schlagen in Paul zwei Herzen und es ist so eine Sache. SEINEM Vati zu helfen ist ja eigentlich selbstverständlich. Hat Paul ja auch gerne gemacht. Berichtigung. Hat ER nicht gerne gemacht. Paul hasst es , mit SEINEM Vater was zu machen, weil NIE ein nettes Wort aus Vatis Mund kommt und da macht das Arbeiten auch keinen Spaß. Und ein bisschen Spaß sollte schon dabei sein. Wenn Du aber permanent angeschnauzt wirst, vergeht Dir die Lust. Warum haben Vati und Paul eigentlich Kunststoffrohre geschweißt ? Besser gesagt Vati schweißt mit einem Plasteschweissgerät und Paul muss die Rohrstücke in der Richtigen Position festhalten. Und das ist sehr anstrengend, weil das über mehrere Stunden ging diese Arbeit. Zurück zu der Frage nach dem Warum ? Die Straße ,wo Paul und SEINE Eltern wohnen, wird an die öffentliche Kanalisation angeschlossen. Und die Hausbesitzer müssen sich um Ihre Hausinternen Leitungen selbst kümmern. Die Stadt macht an jedem Haus einen Abwasser-Anschluss ,macht diesen Blind und die Leute müssen dann die Hauptleitung ,die aus dem jeweiligen Haus kommt, selbst anschließen. Dazu hat jeder noch ein Anschlussset bekommen. Dazu hat Vati von einem Arbeitskollegen ,die Kunststoffrohre bekommen, wo der die her hat, weiß Paul nicht. Aber es waren drei ganz lange Rohre dabei,100 cm Durchmesser. Da sind Paul und Vati mit den Fahrrädern zu dem Kollegen hingefahren und zurück haben sie dann die Rohre auf die Lenker gelegt . Dreimal das Ganze. Hat sogar Spaß gemacht und war sehr kraftraubend. Aber manchmal , oder eher ganz selten, macht sogar das Arbeiten mit Vati Spaß. Weil es so geil war, mit diesen Langen Rohren durch die Stadt zu laufen. Manche Leute haben komisch geschaut.

Dann kam das Schweißen und da verging Paul so richtig die Lust .Weil Vati nicht aus seiner Haut raus kann und immerzu meckern muss. Kein freundliches Wort aus seinem Mund. Einfach zum Kotzen dieser Mensch. Paul kann diese Arbeit nur schwer ertragen ,wenn du NIE ein Nettes Wort hörst.

Die kleinen Rohre zusammenschweißen ging ja noch. Aber die großen machte sich sehr schwer. Da muss Vati mehrere Schichten drauf schweißen, dass das auch richtig dichthält und vor allem nicht wieder auseinander reißt. Wenn Vati aber etwas Gut kann ( außer gut zu meckern ), dann ist es diese Schweißerei. Uns Paul muss die dicken Rohre die ganze Zeit festhalten ,dass Vati sie in verschiedenen Positionen schweißen kann .Da ist das Schweißen nicht so anstrengend wie das Halten. Und die ganze Zeit brummt dieses Schweißgerät, da bekommst Du nach so vielen Stunden Ohrensausen.

Vati kann auch eines wieder nicht, mal ein nettes Wort des Danke, ,Junge machst Du gut.“ Das kann er nicht. Für Vati ist Paul sowieso NUR eine Handlanger. Den er unbedingt brauch. Allein hätte er das gar nicht machen können. Da hilft einem natürlich der Sohn. Aber du musst deinem Sohn auch mal nette Worte zukommen lassen .Paul ist immer froh, wenn ER die Werkstatt verlassen kann. ER hilft Vati eigentlich nicht gerne, Er muss helfen, aber es kommt kein ,,Danke“ ,nur Gemeckere. Als die Rohrstücke alle fertig sind, fangen sie an, die Teile auf dem Hof zu verlegen und zu vergraben. das Gräben buddeln macht Paul wieder Spaß, wenn das nicht dieser meckernde Kerl wäre.

Nachdem die kleinen Rohre verlegt sind, fangen Vati und Paul an ,die kommende Klährgrube auszugraben. Das ist eine Menge Sand ,die da ausgebuddelt wird. Den ausgebuddelten Sand fährt Vati raus Richtung Feld und füllt damit die Feldwege. Das Ausgraben dauert einige Tage und die Grube wird zwei Meter tief und hat drei Kammern ,die Grube ist vier Meter lang und zwei Meter breit. Als die fertig ausgegraben ist, mauert Vati die Wände .Paul macht den Maurerkalk . Das dauert auch einige Tage. Als die Außenwand der Grube fertig ist,

Macht Vati den Bodenbeton. Anschließend wird der Boden und die Außenwand geteert und abgedichtet mit spezieller Dichtpappe. Nachdem das fertig ist ,macht Vati noch zwei Zwischenwände und zum Schluss wird die Grube zugemacht. Dazu baut Vati eine Vorrichtung aus Holz und Metallflechte, und schüttet dann Beton in diese Vorrichtung.

Ist alles schön anzusehen, Paul kann das nicht viel machen ,nur zuschauen. Er versucht immer wieder, mit Vati ein Gespräch aufzunehmen ,aber der beachtet Paul gar nicht mehr. Paul hätte Fußballspielen gehen können, es wäre Vati gar nicht aufgefallen. Aber das kennst Du ja nicht anders von diesem speziellen Vater. Braucht er Dich nicht, bist Du Luft für ihn. Aber Paul bleibt die ganze Zeit bei Vati, weil diese Grube so interessant ist und eine Sache kommt ja auch noch .Der Anschluss auf der Straße und Herr Ludewig, eine ganz kuriose Geschichte.

Aber noch sind Paul und Vati nicht soweit. Jetzt darf Paul wieder graben. Den Gang vom Hof bis zur Straße muss jetzt ausgebuddelt werden und Paul gräbt wie ein Weltmeister .Zu zweit buddeln sie den Graben aus bis zum Hauptanschluss an der Straße. Am Hoftor gräbt Vati einen kurzen Tunnel, vielleicht 2 METER ,weil er das lange Rohr unterm Hoftor durchschieben will. So weit so gut. Vati und Paul legen die langen Rohre in den Graben und machen den Graben wieder zu. Das macht Paul ganz allein ,während Vati die Erde unter den Rohren festtrampelt. Dann machen sie Schluss und wollen am nächsten Tag den Hauptanschluss machen.

Und bei diesem Anschluss bekommt Vati sehr unerwartete Hilfe von einem Nachbarn, mit dem Vati sonst nicht viel zu tun hatte, lediglich mal ab und zu einige Worte wechselte. Aber so gut kannten sie sich jetzt nicht. Jedenfalls wollten Vati und Paul den Anschluss an die Straßenrohre machen und Vati hatte Probleme, das hinzukriegen. Es ging nicht so ,wie er wollte und da kommt Herr Ludewig ins Spiel. Der kommt gerade von seinem Garten und sieht, dass Vati Probleme hat und fragt ihn, ob er denn helfen kann. Vati nimmt seine Hilfe an und jetzt arbeiten die zwei Männer an dem Hauptanschluss. sie müssen erst die Blindkappe von dem Abzweig runtermachen ,die auf jedem Hausanschluss draufgemacht wurde, und das geht sehr schwer. Herr Ludewig schafft das schließlich. Jetzt kommt der Abzweig ran mit einem superdicken Dichtgummi und das geht ziemlich schwer .Vati schafft das gar nicht. Herr Ludewig hat das bei sich vor einigen Tagen selbst schon gemacht und daher weiß er, dass das schwer geht, aber er kriegt den Abzweigbogen auf den Hauptanschluss schließlich drauf und jetzt können er und Vati das letzte Rohrstück einsetzen und fertig ist der Hausanschluss. Paul ist erstaunt über Herrn Ludewig. ER kennt ihn sehr gut, immer freundlich, aber auch oft betrunken aber trotzdem sehr freundlich. Dass er Vati geholfen hat, hätte Paul so nicht erwartet. Denn Vati und Herr Ludewig kennen sich als Nachbarn ,aber haben z.B. noch nie ein Bier zusammen getrunken. Das holten sie nun nach, aber es blieb nicht bei Bier. Es gab viel Schnaps. Vati war zum Nachbarn sehr freundlich, eine Sache , die Paul sich auch für sich wünschen würde. Aber er gönnt Herrn Ludewig die Freundlichkeit von SEINEM Vater ,weil dieser Nachbar ein freundlicher Mann ist. Der hat übrigens einen Sohn, der so alt wie Paul ist. Die beiden kennen sich auch, aber Paul mag diesen Kerl nicht. das ist ein Spinner und ein Großmaul, wie seine Mutter. Und Pauls Mutti mag Frau Ludewig auch nicht. Aber egal, lass Herrn Ludewigs Sohn ein Idiot sein und dessen Mutter ein Großmaul. Wichtiger ist Herr Ludewig selbst, und der ist Paul sympathisch, immer freundlich und nett .Der wäre sicher der bessere Vater als der Vater ,den Paul hier hat. Aber leider kann man sich seinen Vater nicht wünschen. Wenn Du geboren wirst ,hast Du Deinen Vater und musst mit dem leben. Mit Herrn Ludewig hätte Paul sicher Spaß .Mit SEINEM Vater kann Paul nur sagen ,das vergeht Dir der Spaß.

Eine Sache fällt Paul noch auf, als er Herrn Ludewig beobachtet hat ,als der mit Vati den Anschluss gemacht hat. Vati schien das erste Mal im Leben hilflos, er schaffte das mit dem

Anschluss nicht und mit Hilfe des Nachbarn klappte das dann .Und Vati bedankte sich tausendmal, so wie es Paul noch NIE von Vati erlebt hat .bei Paul hat er sich nie bedankt, da ist alles selbstverständlich. Und das ärgert Paul dann umso mehr. Seine eigene Familie hat auch mal nette Worte verdient, aber nicht bei Vati. !!!!!!

DIE FEINDE IN MEINER FAMILIE

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